Jetzt soll alles recht zügig gehen: Die Stadt möchte im Herbst diesen Jahres mit dem Bau eines dritten Verkehrsübungsplatzes im Stadtgebiet beginnen. Es ist ein Ort, an dem Grundschüler das richtige Verhalten im Straßenverkehr lernen. Der Standort ist bereits gefunden. Es ist der Parkplatz 4 am Rosenaustadion. 1,5 Millionen Euro sind veranschlagt. Ziel ist es, die Anlage zum Start des Schuljahrs 2020/2021 im Herbst 2020 in Betrieb zu nehmen.
Letzte Hürde war die Finanzierung des Projektes. Das Geld wird nun frühzeitig von der Stadt Augsburg bereitgestellt, damit der Bau starten kann. Bei der Finanzierung beteiligt sich zudem die Verkehrswacht Augsburg mit einem sechsstelligen Betrag.
Das sagt der Polizeipräsident
Wie verhalte ich mich im Straßenverkehr richtig? Mädchen und Buben lernen dies in der Grundschule. In Augsburg gibt es zwei Verkehrsübungsplätze. Im Vergleich mit München und Nürnberg habe Augsburg Nachholbedarf, bestätigt Polizeipräsident Michael Schwald. München hat 13 Plätze, Nürnberg immerhin noch sieben. Schwald sagt daher: „Aus meiner Sicht ist der Neubau einer zusätzlichen Jugendverkehrsschule unverzichtbar.“
Ein Standort ist an der Senkelbachstraße zwischen Spielplatz und dem Curt-Frenzel-Eisstadion. Die zweite Anlage befindet sich auf dem Schulgrundstück der Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten. Zuständig ist das Bildungsreferat. Referent Hermann Köhler sagt, dass bereits jetzt ein enormer Bedarf an zusätzlichen Kapazitäten für die Verkehrserziehung der Augsburger Grundschüler bestehe. Die beiden vorhandenen Einrichtungen seien an ihre Grenzen gestoßen. Steigende Klassenzahlen seien ein Grund, warum eine zusätzliche Anlage wünschenswert ist. Zudem stelle man fest, so Köhler, dass immer mehr Kinder motorisch nicht so fit seien. Die Grundschüler müssten lernen, unfallfrei zu radeln.
So sieht die Planung aus
Die Polizei liefert aktuelle Zahlen. Im Schuljahr 2017/2018 besuchten 164 Schulklassen die beiden Übungsplätze. Die Prognose für das Schuljahr 2020/2021 geht von 135 Klassen aus. Am Ende der Kurse gibt es eine Prüfung. Wer besteht, erhält den Fahrradführerschein. Die aktuelle Quote derjenigen, die den Test nicht bestehen, liegt in Augsburg bei knapp 17 Prozent, sie steigt seit Jahren. Neben Angebote für Schüler gibt es auch ein gezieltes Vorschultraining. Jedes Jahre sind es rund 800 Kindergartenkinder, die davon profitieren. Die Planung sieht nun für den Standort nahe des Rosenaustadions neben den praktischen Unterrichtsflächen (Straßen- und Kreuzungssituation) ein kleines Gebäude mit einem Schulungsraum vor. Hier findet die theoretische Verkehrserziehung statt. Hinzu kommen Nebenräumen, zwei Büroräumen und Lagermöglichkeiten für Fahrräder und Schilder.
Verkehrsübungsplätze sind städtische Einrichtungen, die von der zuständigen Schulverwaltung betreut werden. Sie werden Grundschulen beziehungsweise federführend der Verkehrspolizei, die insofern als „Betreiber“ zu verstehen wäre, überlassen. Die schulische Verkehrserziehung ist eine kommunale Pflichtaufgabe.