Die Augsburger Tafel verhängt erneut einen Aufnahmestopp
Die hohe Zahl an Bedürftigen bringt die Tafel ein weiteres Mal an ihre organisatorische Grenze. Ein Phänomen, das auch andernorts zu sehen ist.
Die Tafel Augsburg hat seit Längerem mit einer stark gestiegenen Nachfrage zu tun. Immer wieder musste sie daher kurzzeitig einen Aufnahmestopp verhängen und konnte keine neuen Ausweise an Bedürftige vergeben, mit denen diese sich bei der ehrenamtlich betriebenen Einrichtung mit Lebensmitteln versorgen können. Seit der letzten Öffnung im April gingen 300 Neuanträge ein. Deshalb muss die Einrichtung nun erneut einen Riegel vorschieben. Ein Auf und Ab, mit dem die Tafel Augsburg nicht allein ist und das weiter anhalten könnte.
"Bundesweit verhängen die Tafeln immer wieder Aufnahmestopps", schildert Susanne Ohnesorg vom Vorstand der Tafel Augsburg. Nach wie vor stehe man einer Flüchtlingsbewegung gegenüber, die nicht nur Menschen aus der Ukraine zur Tafel bringe. Auch die zuletzt stark gestiegenen Lebenshaltungskosten könnten ein Grund sein, dass mehr Menschen Unterstützung bei der Lebensmittelversorgung suchen. Genau erhoben werden die Gründe der Antragsteller allerdings nicht, lediglich der Nachweis der Bedürftigkeit ist maßgeblich.
Der organisatorische Aufwand ist für die ehrenamtlich betriebene Tafel enorm
Bei der Tafel Augsburg werden nun seit 17. April keine neuen Ausweise mehr vergeben. Auch diesmal führt Susanne Ohnesorg organisatorische Gründe an. Über 200 Ehrenamtliche würden derzeit an sechs Ausgabestellen in der Stadt rund 3000 Menschen mit Lebensmitteln unterstützen. "An Helfern fehlt es derzeit nicht, und auch die Menge an Lebensmitteln ist noch ausreichend", so Ohnesorg. Eine Erhöhung der Kapazitäten und Ausgabestellen wäre aber aus dem damit verbundenen Logistik- und Verwaltungsaufwand nicht umsetzbar, da er überwiegend ehrenamtlich gestemmt werde.
Sobald ausgegebene Ausweise nicht verlängert werden und Kapazitäten frei werden, würden wieder neue Anträge zugelassen, verspricht Ohnesorg. Das Auf und Ab könnte demnach noch eine Zeit lang anhalten.
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