Im Frühjahr während der ersten Corona-Welle musste die Augsburger Tafel schon einmal ihre Ausgabestellen schließen, um ihre Kunden und Mitarbeiter vor einer Ansteckung zu schützen. Die Stadt griff damals dem Verein mit zusätzlichen Helfern und der Verlagerung der Warenannahme und -verpackung in das Messezentrum unter die Arme. In den Ausgabestellen konnten sich die Klienten unter Einhaltung der Hygieneregeln mit Waren versorgen.
Augsburger Tafel versorgt 3500 Kunden
Dieses Prozedere haben die Verantwortlichen der Tafel ab sofort eingestellt. "Aus den gegebenen Umständen wäre es unverantwortlich, die Ausgabestellen offenzuhalten", heißt es. Der neue Vorsitzende des Vereins, Klaus Matthiessen, ist sich bewusst, dass diese Nachricht die rund 3500 Kunden hart trifft. "Die meisten kamen in den vergangenen Monaten sehr regelmäßig. Daran haben wir gesehen, wie groß die Not ist." Andererseits habe der Verein auch zahlreiche ehrenamtliche Mitarbeiter, die allein wegen ihres Alters zur Risikogruppe zählen.
Dass die Tafel ihre Ausgabestellen zumacht, hat auch mit der Jahreszeit zu tun. Während des Sommers und Frühherbsts hätten sich die Wartenden im Freien gut aufhalten können, das sei in den nächsten Monaten nicht mehr möglich, so Matthiessen. Obwohl es Zeitkorridore für die Kunden gibt, kam es zuletzt häufig zu größeren Menschenansammlungen.
Geht es für die Tafel in der Messe Augsburg weiter?
Die Tafel hofft, trotz Corona bald wieder für ihre Klienten da sein zu können. "Wir haben uns bereits an die Stadt gewandt, weil wir gerne eine größere Halle als zentrale Ausgabestelle nutzen würden", sagt der neue Vorsitzende. Ideal wäre aus seiner Sicht das Messezentrum, auch wegen der Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Das zeitweise praktizierte Aushändigen fertig gepackter Tüten hat sich aus Sicht der Tafel nicht bewährt. Es sei nicht möglich gewesen, damit auf die Bedürfnisse und Wünsche etwa von Vegetariern oder Muslimen einzugehen.
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