Göggingen Als Gögginger traut man es sich beinahe nicht zu schreiben, aber im November 1904 traten die Gögginger freiwillig an den Stadtmagistrat mit dem Anliegen heran, künftig Augsburger werden zu wollen. So wie das auch Siebenbrunn, Oberhausen, Pfersee, Lechhausen, Hochzoll und Kriegshaber mit ihren leeren Gemeindekassen taten. Doch im Gegensatz zu diesen klappte es bei Göggingen nicht. Für jeden patriotischen Gögginger gab es darauf nur eine Antwort: Göggingen wollte von Anfang an nicht zu Augsburg. Es testete sozusagen nur seinen Marktwert - und vielleicht sollten die Augsburger auch nur ein ganz klein wenig an der Nase herumgeführt werden.
Von Heinz Münzenrieder|
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Bereits 1910 sprachen sich die Gögginger gegen einen Anschluss an Augsburg aus - Bürgermeister Leo Eichleitner durfte die Amtskette weiterhin tragen. Foto: Sammlung MünzenriederFoto: Sammlung Münzenrieder
Der Beweis: Als es am 19. Juni 1910 - vor genau 100 Jahren - zum Schwur kam, sprach sich die Gögginger Gemeindeversammlung mit einer Mehrheit von 235 zu 32 Stimmen für die weitere Selbstständigkeit aus.