Seit einigen Wochen pulsiert das Leben wieder rund ums Lechhauser Schlössle. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Praxen und gastronomische Angebote sorgen für Betriebsamkeit im Zentrum des 36.000 Einwohner starken Stadtteils. Gegenüber dem Schlössle hat jetzt ein markanter Neubau seine Hüllen fallen lassen. Der neue Grüne Kranz ist nahezu fertiggestellt und zieht die Blicke auf sich.
„Auch der Ausbau ist in die Zielkurve eingebogen und die Gewerbeeinheiten sind an die künftigen Mieter übergeben“, sagen Klemens Bentlage und Hubert Bitzl von der Kirchenstiftung St. Pankratius. Sie hat als Bauherrin zusammen mit der Diözese das 8,5 Millionen Euro-Projekt auch in finanzieller Hinsicht gestemmt. Kirchenpfleger Bentlage und seinem Vize ist die Erleichterung über das Resultat anzumerken. Noch gut erinnern sie sich an die Widerstände, als der nicht mehr sanierbare Vorgängerbau 2017 samt Traditionsgaststätte abgerissen wurde.
Lechhauser Gastronom übernimmt das neue Lokal im Grünen Kranz
Ein Restaurant wird es auch künftig geben. Der im Stadtteil seit 30 Jahren verwurzelte Wirt Ioannis Kiriakos zieht mit seinem deutsch-griechischen Lokal Meteora von der Blücherstraße in das Erdgeschoss des Grünen Kranz um. Er hat von der Brauerei Kühbach den Zuschlag für die Bewirtschaftung der großen Gaststätte bekommen, die – je nach Abstand – zwischen 100 und 135 Sitzplätze in einem großen, teilbaren Raum bietet.
Und nicht nur das: Kiriakos übernimmt auch das Café auf der anderen Seite des Haupteingangs. Es soll ganztägig geöffnet sein und kann abends bei Bedarf als Nebenzimmer des Restaurants genutzt werden. Ebenfalls in das Erdgeschoss ziehen der bislang um die Ecke tätige Juwelier Cumhur sowie ein Infopunkt für Senioren.
Der soziale Schwerpunkt des neuen Grünen Kranz liegt der Kirchenstiftung am Herzen. So erhält die Sozialstation Lechhausen im ersten Stock angemessene Räume. In die 17 barrierefreien Wohnungen in den darüberliegenden Geschossen sollen überwiegend Senioren ziehen. Die Vermietung laufe bereits, sagt Bentlage.
Warten auf den autofreien Marktplatz
Voraussichtlich im Oktober wird der Grüne Kranz offiziell eingeweiht. Bereits zuvor soll die Außenanlage zumindest provisorisch hergerichtet werden, damit bei gutem Wetter die Gäste draußen essen und trinken können. Bis wann der von der Stadt versprochene autofreie Marktplatz kommt, wissen die Verantwortlichen von St. Pankratius zu ihrem Leidwesen nicht.
Der Projektbeschluss für den rund 1,3 Millionen Euro teuren Umbau, für den es Städtebaufördermittel geben soll, wurde Ende 2019 gefasst. Vorgesehen sind ein großer Baum, ein Wasserspiel mit Bodenfontänen und Sitzgelegenheiten. Um den Marktplatz zu erschließen, soll die Verbindung zwischen Elisabeth- und Humboldtstraße ertüchtigt werden. Laut Baureferat wurden die erforderlichen Mittel für den städtischen Doppelhaushalt 2021/22 angemeldet. Ob und wann sie bewilligt werden, weiß aktuell niemand. Wenn alles optimal verlaufe, könnte der Umbau Ende 2021 oder Anfang 2022 beginnen, heißt es. Die Stadt rechnet mit einer einjährigen Bauzeit.
In der Endphase befinden sich hingegen ganz in der Nähe die Umbauarbeiten für die Erweiterung der Stadtteilbücherei. Sie zieht vom Hinterhof in die davor liegende Gewerbeimmobilie an der Blücherstraße 1. Künftig stehen dem Team um Martina Kein und den Besuchern statt 200 rund 570 Quadratmeter auf zwei Stockwerken zur Verfügung. Herzstück wird ein Lesecafé sein, in dem auch Veranstaltungen stattfinden.
Neue Stadtteilbücherei soll Wohlfühlort in Lechhausen werden
Neben der zentralen Lage und der modernen Ausstattung gibt es noch weitere Neuerungen: Die Rückgabe der Medien ist künftig rund um die Uhr möglich. Das Konzept der offenen Bücherei (Open Library) sieht zudem weitere Servicezeiten ohne Personal vor. Bildungsreferentin Martina Wild sieht in der Bücherei „einen Wohlfühlort im Stadtteil, an dem sich die Bürgerinnen und Bürger nicht nur Medien ausleihen, sondern sich auch gern aufhalten, sich mit anderen treffen und austauschen sowie Anregungen für alle Lebensbereiche erhalten können“. Von der neuen Lage an der Hauptstraße erwarte sie sich höhere Ausleihzahlen und viele neue Besucher.
Um den Umbau kümmert sich ein Privateigentümer, der der Stadt die Immobilie an der Blücherstraße vermietet.
Lesen Sie dazu den Kommentar: Grüner Kranz: Der Marktplatz wäre das Sahnehäubchen
Das könnte Sie auch interessieren:
Corona stoppt den Bevölkerungszuwachs in Augsburg
- So sieht das neue Wohnheim des Bayernkollegs in Augsburg aus
- Corona stoppt den Bevölkerungszuwachs in Augsburg