Der Zeitzeuge, der noch viel zu sagen hat

Augsburg

Der Zeitzeuge, der noch viel zu sagen hat

Diesen Job gibt's längst nicht mehr, wohl aber den, der die außergewöhnliche Tätigkeit in einer auch für Augsburg schweren Zeit ausübte: Der damals erst 23 Jahre alte Erwin Boll, den es 1945 an den Lech verschlagen hatte, war "Outside Political Investigator" und gehörte der "Special Branch" der US-Besatzungsarmee an. Im Klartext: Boll musste vor allem Fragebogen überprüfen, die die Deutschen nach der Kapitulation auszufüllen hatten. Dies war Teil der sogenannten Entnazifizierung. Eine heikle Sonderaufgabe, die da dem entlassenen Unterfeldarzt und Luftwaffen-Feldwebel übertragen worden war.

Von Werner Reif |

30.10.19, 05:11 Uhr

Erwin Boll hat viel von der Welt gesehen und viel erlebt. Unter anderem arbeitete er nach dem Zweiten Weltkrieg für die Amerikaner. Foto: Ruth Plössel Foto: Ruth Plössel

Der Generalkonsul a.D. ist einer der wenigen, die noch aus eigenem Erleben profund über Erfahrungen an der Schnittstelle zwischen Vergangenheits- und Zukunftsbewältigung im Jahr 1945 berichten können. Ein Zeitzeuge der ominösen Stunde Null in Augsburg und des Neuanfangs einer ganzen Nation.

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