Dauerregen am Wochenende hat den Auftakt des Vergnügungsparks am Plärrergelände vermiest. Die Resonanz beim Mini-Plärrer war bescheiden. Die Besucher verloren sich auf dem Areal. Am stärksten waren die Imbissstände frequentiert. Fahrgeschäfte standen oftmals lange Zeit still. Schausteller und Besucher hoffen nun auf besseres Wetter, das sich ab Mitte der Woche ankündigt. Trotz aller Tristesse der Eröffnungstage ist die Stimmung bei den Beteiligten jedenfalls nicht komplett im Keller. Auch deshalb, da die Augsburger Schausteller mit der Organisation des Volksbetriebs bei Kollegen punkten können.
Mini-Plärrer: Ein Sonderlob kommt aus Nürnberg
Am Samstag war eine Delegation von Schaustellern aus Nürnberg zu Gast, um sich vor Ort ein Bild zu machen, wie der Mini-Plärrer organisiert ist. In der fränkischen Stadt war in diesem Jahr das Herbstvolksfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Stattdessen sind Fahrgeschäfte und Stände im Stadtgebiet verteilt. Eine ähnliche Aktion in kleinerem Stil gibt es auch in Augsburg. Ein Kettenkarussell auf dem Rathausplatz ist die große Attraktion, die seit einigen Wochen von Besuchern sehr gut angenommen wird.
Dennoch wollten die Schausteller in Augsburg nicht auf ein abgespecktes Volksfest verzichten. Der Mini-Plärrer ist das Ergebnis der Verhandlungen mit der Stadt Augsburg. „Hut ab und größten Respekt, was in Augsburg auf die Beine gestellt wurde“, sagt ein Vertreter des Nürnberger Schaustellerverbands. Mit der Organisation des Mini-Plärrers hat Augsburg eine Vorreiterrolle in Bayern übernommen, heißt es.
Mini-Plärrer in Augsburg: Menschen zeigen Interesse
Michael Zehle freut dieses Lob. Er gehört zu den heimischen Schaustellern, die beim Vergnügungspark im Einsatz sind. Zusammen mit seiner Ehefrau Tanja Zehle betreibt er einen Imbissstand mit einen Schwenkgrill. Dass es die Menschen bei Dauerregen nicht ins Freie zieht, überrasche sicherlich niemanden, sagt Zehle. Dennoch wolle er nicht nur schwarzsehen: „Es ist auf alle Fälle zu erkennen, dass die Menschen Interesse an unserem Vergnügungspark zeigen.“ Am Samstag, als es bis zur Mittagszeit trocken blieb, seien vergleichsweise viele Menschen auf dem Festplatz unterwegs gewesen.
Zehle hat den Eindruck, dass die Sorge vor einer möglichen Corona-Infizierung keine Besucher abhalte: „Die Besucher vertrauen uns.“ Nicht nur er erlebe dies, auch die Schaustellerkollegen machten ähnliche Erfahrungen. Wie berichtet, gibt es für den Mini-Plärrer ein umfassendes Hygienekonzept. Dazu gehört unter anderem auch die Erfassung der Kontaktdaten von Besuchern, was von den Volksfestgängern anstandslos akzeptiert wird. Fahrgeschäfte und Imbissstände sind auf dem Gelände mit genügend Abstand verteilt.
Mini-Plärrer in Augsburg: Das sagen die Besucher
Zu den wenigen Besuchern, die sich am Samstagnachmittag auf den Weg zum Plärrergelände machten, gehörten Nadine und Marco Hilbert mit Tochter Mia. Man sei gemeinsam mit Freunden unterwegs, sagt das Ehepaar aus Mering. Der angekündigte Regen habe sie jedenfalls vom Besuch nicht abhalten können. „Wir möchten zum einen die Schausteller unterstützen, die es wegen der Corona-Krise sicherlich nicht leicht haben“, sagt Marco Hilbert. Zum anderen sollte die vierjährige Tochter ein wenig Abwechslung erfahren: „Und die gibt es doch immer bei einem Volksfest.“ Die Familie Hilbert hatte jedenfalls auch bei Regen Spaß: „Wir waren beim Dosenwerfen, sind Kinderkarussell und Leopardenspur gefahren. Und die gebrannten Mandeln durften natürlich auch nicht fehlen.“
Für einen Besuch des Vergnügungsparks bleibt noch bis einschließlich Sonntag, 13. September, Zeit. Der Zugang erfolgt ausschließlich über den Eingang an der Langenmantelstraße. In einigen Bereichen des Areals ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht. Speisen und Getränke dürfen nicht mitgenommen werden. Babynahrung und Kinderspeisen sind erlaubt.
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