Sehnsucht treibt, inspiriert: „Drum heg ich sie auch so treu an der Brust, versichert des schönsten Gewinns; Sie heißt – die Sehnsucht! Kennt ihr sie? – Die Botin treuen Sinns…“ Das Lied „Die Taubenpost“ ist Franz Schuberts letzte Komposition. Am Ende blieb also Sehnsucht – ein erschreckender, aber auch ein tröstender Gedanke. Denn Sehnsucht ist es womöglich, die zu Kreativität beflügelt, zum Komponieren anhält, nach dem Vollkommenen streben lässt. Doch Erfüllung ist nicht gewünscht, zumindest nicht bei Gustav Mahler: In seinem Adagietto der 5. Sinfonie ist die Sucht nach dem Sehnen treibende Kraft.
Augsburg