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Augsburg: Klima-Demo am Sonntag: Aktivisten präsentieren ihre Forderungen an die Stadt

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Klima-Demo am Sonntag: Aktivisten präsentieren ihre Forderungen an die Stadt

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    Am Königsplatz versammelten sich am Sonntag rund 1500 Bürger, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Die „Fridays-for-Future“-Bewegung hatte diesmal einen Sonntag gewählt, um Berufstätigen eine Teilnahme an den Kundgebungen, die sonst freitags stattfinden, zu ermöglichen.
    Am Königsplatz versammelten sich am Sonntag rund 1500 Bürger, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Die „Fridays-for-Future“-Bewegung hatte diesmal einen Sonntag gewählt, um Berufstätigen eine Teilnahme an den Kundgebungen, die sonst freitags stattfinden, zu ermöglichen. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Am Sonntagnachmittag haben nach Schätzungen der Polizei rund 1500 Menschen in der Augsburger Innenstadt für mehr Aktivitäten beim Klimaschutz demonstriert. Die Veranstalter sprachen von 2500 Teilnehmern. Die Schüler-Aktivisten der Augsburger „Fridays-for-Future“- Bewegung hatten einen Sonntag als Kundgebungstermin anberaumt, um berufstätigen Teilnehmern die Teilnahme zu ermöglichen. Zudem, so die Organisatoren, wolle man sich nicht vorwerfen lassen, mit den vormittäglichen Freitagskundgebungen das Ziel zu verfolgen, die Schule zu schwänzen.

    Viele Eltern waren bei Klimademo in Augsburg dabei

    Neben Schülern waren am Sonntag auch relativ viele Erwachsene und Eltern mit ihren Kindern unterwegs. „Wir finden die Demos der Schüler gut und wollten diesmal als Eltern auch selbst mit dabei sein“, so Richard Bremer, der mit Frau und den zwei Töchtern, 12 und 14, ein selbst gemaltes Transparent vor sich hertrug.

    In kurzen Redebeiträgen forderten die Klimaschützer auch von der Stadt Augsburg, sich stärker beim Klimaschutz ins Zeug zu legen. Man wolle keine weiteren Pläne, sondern Ergebnisse. Es genüge nicht, sich den Titel Biostadt zu geben oder Stadtbusse mit Bioerdgas fahren zu lassen, um sich dann zurücklehnen zu können.

    Klimaschützer haben 26 Forderungen an die Stadt Augsburg

    Die Aktivisten haben ein 26 Punkte umfassendes Programm mit Forderungen an die Stadt aufgestellt. Themen darin sind unter anderem:

    • Augsburg soll den sogenannten Klimanotstand ausrufen – ein symbolischer Akt, der die Dringlichkeit des Klimaschutzes unterstreicht.
    • Augsburg soll einen Masterplan vorlegen, um den städtischen Anteil am Pariser Klimaabkommen zu erfüllen.
    • Die Zahl der öffentlichen Parkplätze soll jährlich um drei Prozent gesenkt werden, um Autos aus der Stadt zu bekommen. Zudem wird gefordert, das gebührenpflichtige Parken auszudehnen.
    • Der öffentliche Nahverkehr soll massiv ausgebaut werden. Gefordert werden weitere Straßenbahnlinien und mehr Bahn-Haltepunkte sowie eine Taktverdichtung. Gleichzeitig soll der Nahverkehr sozialgerecht ausgestaltet werden. Auch die Fahrradinfrastruktur soll ausgebaut werden. Wo es keinen Radweg gibt, soll der Fußweg für die Radbenutzung freigegeben werden. An großen Kreuzungen soll es gleichzeitig Grünphasen an allen vier Übergängen für Fußgänger und Radler geben, um ein diagonales Queren zu ermöglichen.
    • Die Stadt Augsburg soll nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen, Recycling-Papier verwenden und in ihren Einrichtungen auf mehr Biolebensmittel und vegetarische Gerichte setzen.
    • Neubauten sollen künftig mindestens Passivhausstandard erfüllen.
    • Um die Solarenergie voranzubringen, soll die Stadt ihre Gebäude flächendeckend damit ausstatten, den Neubau von Anlagen bei Privatleuten subventionieren und Nutzungsrechte für Dächer kaufen, um dort dann Fotovoltaikanlagen in eigener Regie zu installieren.

    Ihre Forderungen stellten die Aktivisten zuletzt im Umweltausschuss des Stadtrates vor. Dort wurde unter anderem beschlossen, dass eine Klimaschutzkommission eingerichtet wird, um weitere CO2-Einsparungen in der Stadt zu erzielen. Entscheidungen des Stadtrats werden zudem künftig vorab obligatorisch auf ihre Klima-Auswirkungen geprüft.

    Aktuell kommen pro Augsburger und Jahr rund 7,5 Tonnen CO2 zusammen. Das Klimaschutzziel der Stadt sieht bis 2030 eine Reduzierung auf 4,75 Tonnen vor.

    Einen "Klimanotstand" will die Stadt Augsburg nicht ausrufen

    Die Ausrufung eines sogenannten Klimanotstandes, wie ihn die Aktivisten fordern und andere Kommunen vorgemacht haben, lehnt die Stadt ab. „Der Begriff suggeriert, dass man nichts machen kann. Dabei sind wir auf dem richtigen Weg, müssen uns aber sicher noch mehr einschränken“, sagte Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) zuletzt. Auch Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) sieht darin eine Symbolpolitik, die zu nichts führe. „Uns gehen allmählich die Superlative aus, wenn wir einen Notstand ausrufen.“

    Die Demonstration am Sonntag verlief wie immer ohne Zwischenfälle. Da der Rathausplatz wegen des Christkindlesmarkt-Aufbaus nicht zur Verfügung steht, sammelten sich die Teilnehmer am Königsplatz und zogen quer durch die Innenstadt. Es kam zu Straßensperrungen, von denen zeitweise auch Bus und Straßenbahnen betroffen waren. Die nächste Kundgebung in Augsburg ist für Freitag, 29. November, im Rahmen eines globalen Aktionstags angekündigt.

    Auch am Rand des Presseballs gab es eine Demonstration

    Bereits am Samstagabend demonstrierten etwa 30 Mitglieder der Gruppe „Extinction Rebellion“ am Rande des Presseballs vor der Kongresshalle. Die Aktivisten legten sich in einer Performance als scheinbar Tote auf den Boden, um auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen aufmerksam zu machen.

    Lesen Sie auch: Mehr Verkehr, weniger CO2: Wie steht Augsburg beim Klimaschutz da? (Plus+)

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