Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Debatte: Dem Gaswerkareal steht nach der Corona-Pause ein Neustart bevor

Debatte

Dem Gaswerkareal steht nach der Corona-Pause ein Neustart bevor

    • |
    2019 gelang der Stadt und den Stadtwerken ein guter Start auf dem Gaswerkareal. Nun wollen sie daran anknüpfen – corona-bedingt freilich mit einem kleineren Programm.
    2019 gelang der Stadt und den Stadtwerken ein guter Start auf dem Gaswerkareal. Nun wollen sie daran anknüpfen – corona-bedingt freilich mit einem kleineren Programm. Foto: Peter Fastl (Archivbild)

    Die Corona-Pandemie hat vielen eine Zwangspause beschert. Gastronomen mussten ihre Lokale schließen, Künstler konnten nicht mehr auftreten, das Vereinsleben stand in weiten Teilen still. Auch für das Gaswerkareal bedeuteten diese Monate des Stillstands einen Rückschlag. Seit 2016 wird das Gelände von den Eigentümern, den Stadtwerken Augsburg, zusammen mit der Stadt Augsburg zu einem Zentrum für Kunst, Theater, Kultur- und Kreativwirtschaft entwickelt. Seither hat sich dort einiges getan: Künstler haben ihre Ateliers bezogen, seit Januar 2019 ist die Brechtbühne des Staatstheaters im Ofenhaus untergebracht, im April darauf startete dort die Gastronomie und wenige Monate später, Ende Juni 2019, wurde dort das erste Modular-Festival gefeiert.

    Mit der Neuausrichtung sollen viele Augsburger angesprochen werden

    Das Gelände wurde auch früher schon für Veranstaltungen genutzt. Popcity war dort genauso beheimatet, wie das Grenzenlos-Festival. Diese Feste fanden allerdings an wenigen Tagen im Jahr statt und wurden nur von einer bestimmten Zielgruppe genutzt. Mit der Neuerschließung und Neuausrichtung des Geländes soll nun die ganze Bandbreite von Augsburgern angesprochen werden: ob jung oder alt, Ballett-Fan oder Bandmitglied, Naturliebhaber oder Nachtschwärmer. Das Gaswerkareal soll sich als feste Anlaufstelle etablieren.

    Mit dem Auftakt 2019 war ein guter Start gelungen: Schließlich lebt solch ein Gelände davon, bespielt zu werden. Viele Veranstaltungen bedeuten einen großen Zulauf von Menschen, die wiederum anderen Menschen berichten, was sie auf dem Areal erlebt haben, das durch seine Mischung aus Industrie-Charme und Park so besonders ist. Das weckt Interesse.

    Corona-Pause blieb auf dem Gaswerkareal nicht ungenutzt

    Seit über einem Jahr ist das Gelände nun aber vom Radar der Augsburger verschwunden. Mit dem Kunst-Werk Open-Air wurde dort zwar 2020 die kulturelle Fahne vor coronabedingt kleinerem Publikum hochgehalten. Viele Augsburger bekamen das aber gar nicht mit. Wer Aufmerksamkeit erhalten will, muss klotzen statt kleckern. Das ist wiederum aufgrund der Corona-Pandemie nach wie vor nur bedingt möglich. Es ist gut, dass die Stadt und Stadtwerke diesen Sommer nach der Corona-Pause nicht ungenutzt verstreichen lassen, das Areal wiederbeleben und in den kommenden Wochen mit kulturellen und sportlichen Elementen eine Vielzahl von Menschen ansprechen und zurückholen wollen. Auch der anschließende Sommer am Kiez wird neues Publikum an den Gaskessel bringen, das womöglich Gefallen an dem Gelände finden wird und zu einer anderen Veranstaltung wiederkommt.

    Denn auch wenn das vergangene Jahr nicht dazu beigetragen hat, dass sich die Präsenz des Gaswerkareals erhöht hat – auf dem Gelände hat sich dafür eine ganze Menge getan. Die Stadtwerke haben die Zwangspause genutzt, um den Ausbau voranzutreiben. Neben den Fortschritten an den Gebäuden wurden auch die Freiflächen für Konzerte und Festivals entwickelt und Grünanlagen gestaltet. Der Landschaftspflegeverband hat dort unter anderem blütenreiche Blumenwiesen angesät. Das Saatgut dazu wurde im Naturschutzgebiet Stadtwald Augsburg gewonnen. Daneben kümmert sich der Verband unter anderem um die Pflege und damit den Erhalt des alten Obstbaumbestandes. Für Patrick Jung, der das Modular-Festival leitet, sind all diese Maßnahmen ein wichtiger Bestandteil zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität. Und die wird langfristig genauso entscheidend sein, wie das Angebot des Gaswerkareals und dessen Erreichbarkeit, damit es sich tatsächlich etablieren kann.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden