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Debatte: Bangen um Arbeitsplätze: Die Wirtschaftsregion Augsburg ist stark, aber...

Debatte

Bangen um Arbeitsplätze: Die Wirtschaftsregion Augsburg ist stark, aber...

Michael Hörmann
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    Der Innovationspark ist ein Projekt, in das die Wirtschaftsregion große Hoffnungen setzt. Es verbindet Wirtschaft und Wissenschaft.
    Der Innovationspark ist ein Projekt, in das die Wirtschaftsregion große Hoffnungen setzt. Es verbindet Wirtschaft und Wissenschaft. Foto: Ulrich Wagner

    Für Menschen, die arbeitslos sind, sowie Beschäftigte der Firmen Fujitsu, MT Aerospace und Kuka, die in diesem Jahr ihren Arbeitsplatz verlieren, ist es allenfalls ein schwacher Trost, dass die Wirtschaftsregion Augsburg nach wie vor gut aufgestellt ist. Das persönliche Schicksal steht für den Einzelnen stets über sämtlichen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

    Es gibt zudem weitere Unternehmen, bei denen Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz bangen müssen. Das Insolvenzverfahren des Automobilzulieferers Wafa zeigte zuletzt auf, dass die Krise der Automobilindustrie eben nicht folgenlos bleibt. Bei der Wafa gibt es ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung. Dies lässt hoffen, dass der Betrieb aufrecht zu erhalten ist.

    Wie wirkt sich der Brexit auf die Wirtschaft in Augsburg aus?

    Wenn Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren, hat dies noch nie automatisch bedeutet, dass sie ihre Aufgaben nicht korrekt oder schlecht erledigt hätten. Wenn eine gesamte Branche wie die Automobilindustrie ins Schlingern gerät, wird die Ausgangslage für jedes Unternehmen, das in dem Geschäftsfeld am Markt agiert, schwieriger. Nicht zu unterschätzen ist die großpolitische Lage. Wenn Firmen stark vom Export abhängig sind, hängt deren wirtschaftlicher Erfolg nun auch davon ab, wie sich zum Beispiel der Brexit auswirkt. Weltweite Handelskonflikte tragen ebenfalls nicht dazu bei, die Zuversicht bei heimischen Firmenchefs zu stärken.

    Wie es um das generelle Wohl der Wirtschaftsregion bestellt ist, lässt sich deshalb schwer einordnen, weil es in den einzelnen Branchen unterschiedliche Entwicklungen gibt. Das heimische Handwerk floriert, die Auftragsbücher vieler Betriebe sind voll. Warum also jammern im Handwerk? Das Problem eines erfolgreichen Handwerksbetriebs kann bereits dann auftreten, wenn die Nachfolgeregelung nicht gesichert ist. Dann nämlich sieht auch die Situation der Beschäftigten schon wieder weniger rosig aus.

    Anders als im Handwerk stellt sich die Lage in großen Industrieunternehmen dar. Konzernentscheidungen einer Führung, die nicht in der Region sitzt, befinden über die Zukunft von Arbeitsplätzen im Wirtschaftsraum Augsburg. Die Beschäftigten der VW-Töchter Renk und MAN Energy Solutions am Standort Augsburg leben momentan mit dieser Ungewissheit.

    Arbeitslosenquote in Augsburg bewegt sich auf niedrigem Niveau

    Bei aller Unsicherheit, die in manchen Branchen und in davon betroffenen Betrieben gegeben ist, gibt es positive Indikatoren, die für eine starke Stellung der Region sprechen. Die Arbeitslosenquote im Wirtschaftsraum bewegt sich im Jahresdurchschnitt unter vier Prozent. In einer wachsenden Region, die auch von ihrer Nähe zur Landeshauptstadt München in den zurückliegenden Jahren gelebt hat, steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auf ein Rekordniveau. Von Vorteil ist mit Blick auf die Firmenstrukturen, dass die Region breit aufgestellt ist. Es gibt viele Klein- und Mittelbetriebe. Die Region ist nicht abhängig von einem einzigen Großunternehmen wie dies zum Beispiel in Ingolstadt mit Audi der Fall ist.

    Dass die Region kein ausgewiesener Produktionsstandort mehr ist, muss ebenfalls kein Nachteil sein. Die Dienstleister sind im Vormarsch. Dass das Universitätsklinikum Augsburg in den nächsten Jahren für viele hoch qualifizierte Arbeitsplätze sorgen wird, ist bekannt.

    Die Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft zeigt sich darüber hinaus im Innovationspark in Augsburg, der weiter an Fahrt aufnimmt. Dass weitere Grundstücke auf dem weiträumigen Areal verkauft sind, unterstreicht das Interesse der Investoren. Hier macht sich dann künftig wohl auch bezahlt, dass es sich um regionale Immobilienunternehmen handelt, die im Innovationspark einsteigen.

    Wenn der Konjunkturmotor nicht bundesweit ins Schlingern gerät, muss der Wirtschaftsregion vor dem Jahr 2020 jedenfalls nicht bange sein. Zuversicht kann ein Wegbegleiter sein.

    Lesen Sie dazu auch: Krise der Autoindustrie: Wie geht es den Zulieferbetrieben?

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