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Augsburg: Coronavirus: Stadt Augsburg sieht private Feiern als Problem

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Coronavirus: Stadt Augsburg sieht private Feiern als Problem

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    Die Stadt will noch in dieser Woche erklären, welche Maßnahmen geplant sind, falls die Corona-Zahlen in Augsburg weiter steigen.
    Die Stadt will noch in dieser Woche erklären, welche Maßnahmen geplant sind, falls die Corona-Zahlen in Augsburg weiter steigen. Foto: Ulrich Wagner (Symbol)

    Die Fallzahlen steigen, dennoch ist die Lage an den Krankenhäusern in der Region Augsburg bisher ruhig. So war, Stand Montag, am Augsburger Uniklinikum nur ein Patient wegen Covid-19 in Behandlung, beatmet werden musste er zu diesem Zeitpunkt nicht. Bei den meisten der 110 Augsburger, die derzeit als akut mit dem Coronavirus infiziert gelten, verläuft die Krankheit laut Stadt eher mild. Das liegt wohl vor allem daran, dass die Erkrankten im Durchschnitt jünger sind als zu Beginn der Pandemie im Frühjahr.

    Dennoch warnt der städtische Umwelt- und Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne) davor, das Thema deswegen auf die leichte Schulter zu nehmen. Er sagt: „Es kann auch ohne bekannte Vorerkrankungen und bei jungen Menschen zu schweren bis hin zu lebensbedrohlichen Krankheitsverläufen kommen.“ Und die Langzeitfolgen von Covid-19, auch nach leichten Verläufen, seien derzeit noch nicht abschätzbar. Dazu kommt eine weitere Befürchtung der Experten: Es könnten nach den Ferien auch wieder verstärkt ältere Menschen angesteckt werden – mit drastischen Folgen für deren Gesundheit und mit Engpässen in den Klinken.

    Nach wie vor werden die meisten momentanen Neuinfektionen in Augsburg bei Reiserückkehrern festgestellt. Nach 35 neuen Fällen im Laufe des Wochenendes meldete das Gesundheitsamt am Dienstag neun neue Infektionen. Sechs Betroffene sind von einer Auslandsreise nach Augsburg zurückgekehrt – davon fünf aus Kroatien und einer aus dem Kosovo. Der Kosovo und Teile von Kroatien werden von den deutschen Behörden im Moment als Corona-Risikogebiete eingestuft. Wer aus Risikogebieten einreist, für den gilt derzeit eine Testpflicht. Am Mittwoch gab es erneut 17 neue Fälle, darunter wieder viele Auslandsreisende.

    Corona in Augsburg: Es ist schwierig, die Testpflicht zu kontrollieren

    Es sei aber schwierig, die Testpflicht zu kontrollieren, räumt man bei der Stadt Augsburg ein. Wer mit dem Flugzeug einreist, wird registriert und vom Gesundheitsamt kontaktiert. Referent Reiner Erben sagt aber auch: „Personen, die jedoch zum Beispiel mit ihrem PKW aus Risikogebieten einreisen, können von der Stadt Augsburg nicht nachverfolgt werden.“ Gebe es einen Infektionsfall, so werde im Zuge der Kontaktnachverfolgung vom Gesundheitsamt geprüft, ob ein Betroffener gegen die Testpflicht verstoßen habe. Bisher habe es in Augsburg aber noch keinen bestätigten Verstoß gegeben.

    Kritisch sieht man bei der Stadt derzeit auch private Feiern im Familien- und Freundeskreis, bei denen es die Gäste mit den Corona-Regeln nicht so genau nehmen. Auch sie seien aktuell für die Weiterverbreitung von Corona verantwortlich. Private Feiern auf Privatgrund seien nur sehr schwer nachzuvollziehen und zu überwachen, so Erben. Gebe es Beschwerden bei der Polizei, werde dies aber geprüft. Umso mehr sei die volle Kooperation der Bevölkerung bei der Einhaltung der Kontaktbeschränkungen und der Vorgaben des Infektionsschutzes nötig.

    Stand Dienstag lag die Stadt Augsburg bei den Neuinfektionen noch unter dem sogenannten Warnwert, der in Bayern gilt. Ab 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen muss eine Stadt oder ein Landkreis konkrete Maßnahmen zur Senkung der Zahlen vorlegen. Ab 50 Neuinfektionen müssen in einem betroffenen Gebiet Lockerungen rückgängig gemacht werden und Beschränkungskonzepte in Kraft treten. Am Dienstag lag der Wert für Augsburg bei knapp 32, am Mittwoch stieg er auf fast 35 (34,6) an. Am Donnerstag will Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) bei einer Pressekonferenz bekannt geben, welche Maßnahmen die Stadt plant, sollten die Corona-Fallzahlen weiter ansteigen.

    Wie der Schulstart in Augsburg aussieht, hängt von der Entwicklung ab

    Auch der Schulstart nach den Sommerferien soll dabei ein Thema sein. Eigentlich sollen die Schulen, begleitet von strengen Hygieneregeln, wieder mit einem Regelbetrieb beginnen. Ob das wirklich möglich sein werde, hänge aber von der Entwicklung in den nächsten Tagen ab, heißt es bei der Stadt. Eine „realistische Einschätzung“ könne dazu derzeit noch nicht gegeben werden.

    Alle Neuigkeiten zum Coronavirus in Augsburg lesen Sie in unserem News-Blog.

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