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Augsburg: Corona-Zahlen auf Höchststand: Was heißt das für Augsburg?

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Corona-Zahlen auf Höchststand: Was heißt das für Augsburg?

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    In Augsburg werden neue Corona-Regeln erlassen, um auf die hohe Zahl der Neuinfektionen zu reagieren.
    In Augsburg werden neue Corona-Regeln erlassen, um auf die hohe Zahl der Neuinfektionen zu reagieren. Foto: Silvio Wyszengrad (Symbolfoto)

    Die Anzahl der an Corona infizierten Personen entwickle sich in Augsburg nun „drastisch“, sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Weber rechnet auch damit, „dass spätestens am Mittwoch auch in Augsburg die Obergrenze von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen erreicht beziehungsweise überschritten wird“. Bereits am Wochenende war aufgrund des Corona-Ausbruches im Inninger Seniorenzentrum Abraham die Zahl deutlich angestiegen. Am Montag meldete die Stadt schließlich 93 neue Covid-19-Fälle und damit 49,3 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

    Die Stadt reagiert darauf mit einer Reihe von Maßnahmen – vorerst gelten sie für sieben Tage.

    • Treffen in privatem Rahmen Die Teilnehmerzahl für Treffen in privat genutzten Räumen wird beschränkt. Bei einem Sieben-Tage-Wert zwischen 35 und 50 dürfen sich nur noch maximal zehn Personen treffen, wird die Obergrenze von 50 überschritten sind sogar nur noch fünf Personen erlaubt. Angehörige des eigenen Haushaltes, Partner, Verwandte in gerader Linie, Geschwister sowie Personen eines weiteren Hausstands dürfen sich aber noch in größerer Zahl treffen. Beispiel: Ein Paar mit Kind darf ein weiteres Paar mit Kind treffen, auch wenn dies dann sechs Personen sind. OB Eva Weber appelliert an die Augsburger, unnötige Kontakte zu verschieben. „Ich kann jeden verstehen, der auf Pandemie keine Lust mehr hat.“ Dennoch müsse man sich solidarisch zeigen. „Auch wenn man selber keine Symptome zeigt, kann man andere mit Vorerkrankungen anstecken. Es geht nicht nur um einen selber.“
    • Feiern Auch für Feierlichkeiten und Zusammenkünfte wie Hochzeiten, Geburtstagsfeiern, Beerdigungen und Vereinstreffen gelten Beschränkungen. Bei einem Sieben-Tage-Wert bis 50 sind noch 50 Personen in geschlossenen Räumen erlaubt, 100 Personen im Freien. Wenn der Infektions-Wert von 50 überschritten wird, dann sind in geschlossenen Räumen nur noch 25 Personen, im Freien nur noch 50 Teilnehmer erlaubt. Das gilt nur für Treffen in Gaststätten oder anderen öffentlichen Räume. Sonst greifen die Regeln für private Treffen.
    • Maskenpflicht Ab sofort gilt eine Maskenpflicht auf Märkten – zum Beispiel dem Stadtmarkt, Floh- und Wochenmärkten sowie der Lechhauser Kirchweih, die am Samstag, 17. Oktober, beginnt und den Marktsonntag am 18. Oktober. Sobald die 50er-Marke geknackt ist, wird die Maskenpflicht auf weitere Bereiche ausgeweitet. Dann muss eine Alltagsmaske auch auf stärker frequentierten Straßen und Plätzen im Innenstadtbereich getragen werden. Daneben müssten Masken auch während Veranstaltungen am Platz, etwa im Kino oder Theater, getragen werden.
    • Kitas/Schulen "Schul- und Kitaschließungen sollen vermieden werden", sagt Bildungsreferentin Martina Wild (Grüne). Vertreter der Stadt und aller Träger von Kindertagesstätten hätten sich am Montag darauf verständigt, dass Erzieher ab sofort Alltagsmasken tragen sollen. Reihentestungen sollen ermöglicht werden. Daneben appellierte Bürgermeisterin Wild daran, die Kinder in feste Gruppen einzuteilen und auf bevorstehende Martins- und Lichterfeste zu verzichten. Vertreter von Stadt und Schulen wollen sich am Dienstag treffen. Martina Wild: "Wir werden vorschlagen, die Maskenpflicht im Unterricht ab der fünften Klasse wieder einzuführen." Elternabende, sowie Wahlen von Elternbeiräten sollten online stattfinden, regte Wild an. In dieser Woche werde die Stadt anfangen, digitale Leihgeräte, die durch verschiedene Fördermittel des Bundes und Freistaates angeschafft werden konnten, an die Schulen zu verteilen. "Wir können nun insgesamt 3000 Geräte zur Verfügung stellen", sagte Wild.
    • Veranstaltungen „Nachdem der Schwellenwert von 35 überschritten wurde, sind Zuschauer beim Profi- und Breitensport nicht mehr zugelassen“, sagt OB Eva Weber, was auch bedeutet, dass das Heimspiel des FC Augsburg am kommenden Samstag ohne Zuschauer stattfinden wird. „Aber auch Eltern oder Begleitpersonen sind dann bei Sportveranstaltungen am Spielfeldrand nicht mehr zugelassen.“ Der Betrieb im Augsburger Zoo und im Botanischen Garten, auf Messen und bei anderen kulturellen Veranstaltungen könne dagegen vorerst wie geplant weitergehen. Auch die Lechhauser Kirchweih soll stattfinden. „Für diese Veranstaltungen gibt es Hygienekonzepte, die greifen. Natürlich werden wir beobachten, ob nachgesteuert werden muss“, sagte Eva Weber.
    • Nachtleben Von Donnerstag bis Sonntagmorgen dürfen an folgenden Orten keine alkoholischen Getränke mehr zur Mitnahme angeboten werden: Maximilianstraße, Holbeinplatz, Rathausplatz, Ludwigstraße, An der Blauen Kappe zwischen Klinkertorstraße und Altes Kautzengäßchen sowie Leonhardsberg. Auf folgenden Plätzen darf von 23 bis 6 Uhr kein Alkohol getrunken werden: Maximilianstraße, Rathausplatz, Elias-Holl-Platz, Holbeinplatz, Königsplatz, Ludwigstraße, Fronhof, Grünanlage an Blauer Kappe.
    • Sperrstunde Wenn der Schwellenwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschritten wird, dann müssen Bars und Restaurants im gesamten Stadtgebiet täglich von 23 bis 6 Uhr schließen.

    Oberbürgermeisterin Eva Weber hat nach eigener Aussage selbst am vergangenen Wochenende in der Stadt beobachtet, dass es viele Menschen mit dem Tragen der Alltagsmaske in der Öffentlichkeit nicht mehr allzu genau nehmen. Mit den weiteren Maßnahmen würden auch die Kontrollen des Ordnungsdienstes zunehmen, kündigte sie an.

    Augsburg ist bislang vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen, auch dank des Krisenmanagements der Stadtverwaltung – lesen Sie dazu den Kommentar von Nicole Prestle: Corona: Die Stadt hat die Krise bislang besonnen gemeistert

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