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Augsburg: Corona: Stadtbücherei Augsburg muss ihren Abholservice einstellen

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Corona: Stadtbücherei Augsburg muss ihren Abholservice einstellen

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    In der Stadtbücherei können ab sofort nur noch Bücher zurückgegeben werden. Reservierte Medien dürfen nicht mehr abgeholt werden.
    In der Stadtbücherei können ab sofort nur noch Bücher zurückgegeben werden. Reservierte Medien dürfen nicht mehr abgeholt werden. Foto: Daniel Weber

    Schlechte Nachrichten für "Leseratten": Die Stadtbücherei Augsburg muss aus Gründen des Infektionsschutzes ab sofort ihren To-go-Service einstellen. Weil die Hauptstelle und die Filialen in den Stadtteilen coronabedingt Ende November schließen mussten, hatten die Nutzer seither die Möglichkeit, Bücher und andere Medien telefonisch oder online vorzubestellen und sie dann vor Ort abzuholen. Damit ist es jetzt vorbei. Von dem bayernweiten Verbot des als "Click and Collect" bezeichneten Geschäftsmodells sind nicht nur Einzelhändler, sondern auch öffentliche Bibliotheken betroffen.

    Augsburger reservierten täglich 500 Medien

    Stadtbücherei-Leiterin Tanja Erdmenger tut es leid, dass der To-go-Service von heute auf morgen eingestellt werden muss. "Allein in der Hauptstelle am Ernst-Reuter-Platz stehen noch einige hundert reservierte Medien bereit. Diese dürfen nicht mehr abgeholt werden, wir müssen alle Reservierungen stornieren." Die To-go-Bücherei sei von den Kunden in den vergangenen Wochen sehr rege angenommen worden. Gerade weil so viele andere Freizeitangebote bereits weggebrochen waren, sei viel Dankbarkeit zu spüren gewesen. "Die Resonanz war unglaublich, jeden Tag wurden 400 bis 500 Medien in der Innenstadt und den Stadtteilen abgeholt", sagt Erdmenger.

    Die Rückgabe von bereits ausgeliehenen Medien ist weiterhin an den entsprechenden Automaten in der Zentrale am Ernst-Reuter-Platz und in der neuen Stadtteilbücherei Lechhausen möglich. Darüber hinaus ist die Rückgabefrist bis mindestens 25. Januar 2021 verlängert. Sollte sich der Lockdown verlängern, werde diese Frist entsprechend angepasst, heißt es.

    Einen Lieferservice zu den Lesern nach Hause kann die Stadtbücherei aus mehreren Gründen nicht anbieten. Unter anderem würde es an Personal fehlen. Laut Erdmenger musste die Bücherei etliche Beschäftigte wegen der vielen Aufgaben rund um die Pandemie ans Gesundheitsamt abtreten.

    Radelnde Bücherei war erfolgreich

    Die Büchereileiterin hofft, dass im Laufe der nächsten Monate ein Stück Normalität in die Hauptstelle und die Stadtteilfilialen einkehrt. Darüber hinaus möchte sie, wenn es die Witterung wieder zulässt, die Aktion "Radelnde Bücherei" wieder aufleben lassen. In den vergangenen Wochen waren eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter mit einem weihnachtlich geschmückten Lastenrad in der Stadt unterwegs und besuchten Grundschulkinder, denen sie auf dem Schulhof vorgelesen oder ein Erzähltheater dargeboten haben. Das Angebot fand ausschließlich im Freien für jeweils eine Klasse unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen statt. "Das Projekt stieß auf große Resonanz." Die beiden Mitarbeiter haben 50 Klassen an 13 Schulen besucht, 104 Kilometer zurückgelegt und 24 Stunden vorgelesen", zieht Erdmenger Bilanz.

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