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Augsburg: Corona: Stadt schnürt ein Hilfskonzept für Bedürftige

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Corona: Stadt schnürt ein Hilfskonzept für Bedürftige

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    Stadt und Tafel wollen das Hilfsangebot für Bedürftige fortführen.
    Stadt und Tafel wollen das Hilfsangebot für Bedürftige fortführen. Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Coronakrise trifft jeden. Besonders stark betroffen sind allerdings Menschen, die jetzt schon mit wenig Geld auskommen müssen und die sich kaum etwas leisten können. Für die Bedürftigen gibt es die Tafel als Anlaufstation. Hier werden Lebensmittelpakete ausgegeben. Die Tafel kann diesen Betrieb allerdings nicht mehr aufrecht erhalten, weil in der Coranakrise mancher Helfer abspringt. Das ist die schlechte Nachricht.

    Jetzt gibt es aber auch eine gute Nachricht. Die Stadt wird als Helfer einspringen und das Konzept der Tafel unter geänderten Strukturen fortsetzen. Dies passiert mit Unterstützung der Verantwortlichen der Tafel. Allerdings gibt es eine kurze zeitliche Pause, bis das neue Konzept greift. Wichtig: Für Bedürftige ändert sich in der Coronakrise nichts. Sie können weiter die bekannten Verteilstellen ansteuern. Diese bleiben wohl auch zu den bislang bekannten Zeiten geöffnet.

    Hilfe für Arme in Augsburg: Das ist der Fahrplan

    Die Stadt hat am Montag den zeitlichen Fahrplan vorgestellt, wie die Hilfe für Bedürftige jetzt organisiert wird. Die Tafel wird noch in dieser Woche ihre gewohnten Dienste anbieten. Danach muss die Organisation von Lebensmitteln anders strukturiert werden. Ab 7. April soll das neue Hilfsangebot starten. Eine zentrale Rolle im neuen Konzept spielt die Augsburger Messe. Hier finden, wie berichtet, gegenwärtig keine Veranstaltungen statt. Bis auf Weiteres ist auf dem weiträumigen Areal wegen Corona nichts los.

    Das ändert sich nun. In der Messe soll die neue Verteilstation für Lebensmittel geschaffen werden. Das heißt, vor Ort in der Messe werden die Lebensmittelpakete verpackt, die dann an die bekannten Verteilstellen der Tafel gebracht werden. Hier gehen die Pakete dann an die Bedürftigen. Dabei geht es auch nicht allein um Lebensmittel, es sollen auch Seife und andere Hygieneartikel ausgegeben werden. Der Plan sieht ferner vor, dass auch frische Produkte – wie zum Beispiel Obst – das Angebot ergänzen.

    Wirtschaftsreferentin Eva Weber informierte am Montag, dass Mitarbeiter der Stadtverwaltung das Management übernommen hätten. Dies sei eng mit den Verantwortlichen der Tafel abgestimmt.

    Hilfe für Arme: Staatliche Gelder fließen

    Sozialreferent Stefan Kiefer ging darauf ein, wie die Stadt bedürftigen Menschen Unterstützung zukommen lässt: „Die Tafel ist wichtig im sozialen Netz, die Tafel ersetzt keine staatlichen Leistungen“. Kiefer betonte, dass die Gelder, die an Bedürftige gehen, weiterhin ausbezahlt werden. Das städtische Sozialamt sei auch in der Coronakrise erreichbar, wenngleich es keinen Parteiverkehr mehr gebe. Besuche im Amt seien nicht möglich, aber die städtischen Mitarbeiter seien telefonisch erreichbar.

    Dazu sagte Kiefer im Detail: Die Geldleistungen der Hilfsbedürftigen sind uneingeschränkt weiter gewährleistet. Bei Sozialleistungsempfängern sind die Mittel für den täglichen Lebensunterhalt in den Regelsätzen enthalten. Die Auszahlungen durch die bewilligende Stelle, also Jobcenter beziehungsweise das Amt für Soziale Leistungen, sind gewährleistet. Das Jobcenter ist angehalten, Bewilligungen schnell durchzuführen. In Notsituationen gibt es dort auch Lebensmittelgutscheine.

    Er sei zudem im Gespräch mit den Sozialverbänden, so Kiefer weiter, um eine weitere unbürokratische materielle Hilfe in Härtefällen zu gewährleisten.

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