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Augsburg: Corona: Augsburg rüstet sich für noch mehr Patienten

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Corona: Augsburg rüstet sich für noch mehr Patienten

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    Im Universitätsklinikum Augsburg werden Corona-Patienten behandelt. 
    Im Universitätsklinikum Augsburg werden Corona-Patienten behandelt.  Foto: Daniel Biskup

    Was wäre zu tun, gäbe es immer mehr Corona-Infizierte in der Region? Was könnten und müssten Kliniken vor Ort leisten, wenn womöglich die Zahl der schwereren Erkrankungen steigt? Wie ließen sich deutlich mehr Patienten, die wegen des Coronavirus in Krankenhäusern behandelt werden müssten, mit dem regulären Krankenhausbetrieb vereinbaren? Das alles sind Fragen, deren Beantwortung im Fall der Stadt Augsburg nun nicht mehr ausschließlich in der Zuständigkeit eines örtlichen Krisenstabs liegen. Die regionalen Grenzen werden ausgeweitet. Eine Abstimmung mit Nachbarlandkreisen erfolgt.

    Einer Person kommt hier jetzt eine Schlüsselfunktion zu. Der medizinische Aspekt geht in die Verantwortung des Mediziners Prof. Dr. Axel Heller über, der am Universitätsklinikum Augsburg arbeitet. Er ist der neu ernannte Ärztliche Leiter einer Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK).

    Prof. Dr. Michael Beyer, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum, hatte Heller für diese Position vorgeschlagen, heißt es. Die beiden Mediziner werden faktisch ein Leitungsduo bilden. Beyer sei in seiner Funktion auch in anderen Feldern gefordert. Dazu gehört unter anderem die Abstimmung mit staatlichen Ministerien.

    Corona-Krise in Augsburg: Mediziner Axel Heller steuert

    Die hervorgehobene Stellung eines Mediziners in der Führungsgruppe unterstreicht den Ernst der Lage. Ziel sei, die medizinische Versorgung aller Patienten sicherzustellen. Aufgaben sind das Management von Bettenkapazitäten und Behandlungskapazitäten, die übergeordnete Steuerung von Patientenströmen und die Festlegung von Schwerpunktkrankenhäusern. Axel Heller ist Anästhesist, Intensiv- und Notfallmediziner. Seit September 2018 agiert er als Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin am Universitätsklinikum. Seit Oktober 2019 ist er auch Prodekan der neuen Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Heller kam aus Dresden nach Augsburg. In Dresden war er zuvor 20 Jahre lang an der Technischen Universität (TU) tätig.

    Prof. Dr. Axel Heller vom Universitätsklinikum Augsburg.
    Prof. Dr. Axel Heller vom Universitätsklinikum Augsburg. Foto: Universitätsklinikum Augsburg

    Die Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) betreut den Bereich des Rettungszweckverbandes Augsburg. Der Verband ist für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung zuständig. Das Gebiet umfasst die Stadt Augsburg, die Nachbarlandkreise Augsburg und Aichach-Friedberg sowie die Landkreise Donau-Ries und Dillingen.

    Die neue Struktur hat zunächst nichts damit zu tun, dass zum jetzigen Zeitpunkt mit einer Vielzahl an schwer erkrankten Corona-Patienten gerechnet wird. Es geht vielmehr darum, sagt Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl, dass interne Abläufe frühzeitig koordiniert werden. Gribl leitet die Führungsgruppe Katastrophenschutz in Augsburg, der insgesamt zehn Personen angehören. Die Führungsgruppe betreut in enger Absprache einen etwas größeren Einzugsbereich als der zuvor agierende Krisenstab, der auf das Stadtgebiet Augsburg konzentriert war.

    Coronakrise in Augsburg: Das Team vom Katastrophenschutz

    Dem Team gehören an: Oberbürgermeister Kurt Gribl als Leiter, Bürgermeisterin Eva Weber, Ordnungsreferent Dirk Wurm, Feuerwehrchef Andreas Graber, Stadtdirektor Frank Pintsch, ein Vertreter der Polizei sowie Stefan Sieber (Leiter der städtischen Kommunikationsstelle) und die Mediziner Prof. Dr. Axel Heller, Prof. Dr. Michael Beyer (Leiter des Universitätsklinikums) sowie Dr. Thomas Wibmer (Gesundheitsamt Augsburg).

    Das Team kommt situationsbezogen zusammen. Aktuell geht man davon aus, dass es wohl mindestens alle zwei Tage einen engen Austausch gibt. Je nach Teilnehmerzahl könnte sogar ein persönliches Treffen möglich sein, sofern der Mindestabstand eingehalten wird. Alle Teilnehmer sind über eine gemeinsame technische Plattform zu Videokonferenzen und kurzfristigen Abstimmungen mit Video oder Audio in der Lage. „Dies wurde inzwischen auch schon mehrfach von den Personen in wechselnder Besetzung und von wechselnden Orten aus erfolgreich ausgeübt“, sagt Stadtdirektor Frank Pintsch auf Anfrage unserer Redaktion. Die neuen technischen Mittel seien eine große Erleichterung.

    Die FüGK Augsburg-Stadt hat nur das Stadtgebiet Augsburg im Blick, die Kooperationen erfolgen jetzt über die Schlüsselfunktion von Heller und die gegenseitige Abstimmung. Die Landräte aus den jeweiligen Landkreisen sind Teil des Rettungszweckverbandes. Sie haben für ihre Gebietskörperschaften eigene FüGK, in denen Heller festes Mitglied ist.

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