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Brand in Augsburg: Wie die Werksfeuerwehr bei Premium Aerotec Schlimmeres verhinderte

Brand in Augsburg

Wie die Werksfeuerwehr bei Premium Aerotec Schlimmeres verhinderte

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    Nach dem Brand: Das Dach der Lagerhalle ist stark beschädigt.
    Nach dem Brand: Das Dach der Lagerhalle ist stark beschädigt. Foto: Michael Hochgemuth

    Der Feueralarm ging am Donnerstag gegen 23 Uhr los. Flammen schlugen aus einer Halle auf dem Firmengelände von Premium Aerotec in Haunstetten. Wenig später bildete sich eine hohe Rauchsäule über dem Gelände. Der Brand auf dem Werksgelände des Luftfahrtunternehmens hat ersten Schätzungen zufolge einen Schaden in zweistelliger Millionenhöhe verursacht.

    Brand bei Premium Aerotec: Feuer in Werkshalle richtet Millionenschaden an

    Als der Brand ausbrach, befand sich den Angaben zufolge lediglich der Sicherheitsdienst auf dem Firmengelände. Das Feuer war offenbar im Bereich der sogenannten Galvanik, der Oberflächenbearbeitung, entstanden. Die ersten Einsatzkräfte waren schnell vor Ort. Die Werksfeuerwehr benötigte nur drei Minuten. Bei Premium Aerotec gibt es eine eigene

    Der Vorteil einer Werksfeuerwehr: Die Helfer sind im Ernstfall in der Regel sehr schnell da. Zudem kennen sie sich auf dem Gelände und bei den Abläufen in dem jeweiligen Unternehmen gut aus. „Wir sind froh, mit ihnen kompetente Ansprechpartner vor Ort zu haben. Sie wissen etwa, wo gefährliche Stoffe lagern“, sagt Friedhelm Bechtel, der Sprecher der Berufsfeuerwehr Augsburg. Teils besitzen die Werksfeuerwehren auch Spezialgeräte, die für Einsätze in dem Betrieb benötigt werden. Neben Premium Aerotec hat auch MAN eine Werksfeuerwehr. Betriebe wie der Papierhersteller UPM, „Von Roll“ in Inningen oder auch der Flughafen hätten eine sogenannte Betriebsfeuerwehr, erklärt Bechtel. Diese verfügen lediglich über ein Löschfahrzeug.

    Donnerstagnacht ging der Feueralarm los: Bei Premium Aerotec in Haunstetten brannte eine Lagerhalle. Die werkseigene Feuerwehr war schnell vor Ort. Am Tag danach waren Flammen und Glutherde gelöscht.
    Donnerstagnacht ging der Feueralarm los: Bei Premium Aerotec in Haunstetten brannte eine Lagerhalle. Die werkseigene Feuerwehr war schnell vor Ort. Am Tag danach waren Flammen und Glutherde gelöscht. Foto: Christoph Bruder

    Millionenschaden für Premium Aerotec

    Bei dem Brand in Haunstetten rückten auch die Berufsfeuerwehr sowie freiwillige Feuerwehren mit Einsatzfahrzeugen an. Friedhelm Bechtel schätzt, dass insgesamt rund 80 Helfer im Einsatz waren. Zweieinhalb Stunden dauerte es, bis die Flammen gelöscht waren. Bis morgens um 1.30 Uhr. In dem betroffenen Gebäude befindet sich eine Anlage für die Oberflächenbearbeitung von Flugzeugmetallteilen. „Bei den Prozessen sind durchaus auch Chemikalien im Spiel“, sagt eine Firmensprecherin auf Nachfrage.

    Doch die vorhandenen Sicherheitssysteme und Vorrichtungen, die das Löschwasser zurückhalten, hätten gegriffen. „Es sind keine schädlichen Stoffe nach draußen gedrungen.“ Auch die Berufsfeuerwehr bestätigte, dass keine Gefahr für die Bürger oder die Umwelt bestand.

    Zunächst hieß es, dass vier Feuerwehrmänner leicht verletzt worden seien. Wie die Berufsfeuerwehr später jedoch mitteilte, seien die Feuerwehrleute nur vorsorglich medizinisch untersucht worden, sie konnten jedoch ohne gesundheitliche Schäden wieder nach Hause.

    Thomas Ehm, der Geschäftsführer von Premium Aerotec, dankte am Morgen nach dem Brand den Kräften seiner Werksfeuerwehr. „Sie war sehr schnell vor Ort und hatte die Situation mit Unterstützung der Augsburger Feuerwehren sehr schnell unter Kontrolle. So konnten weitere Schäden und Gefahren für Menschen und Umwelt ausgeschlossen werden.“

    Premium Aerotec muss wohl Teile der Produktion verlagern

    Die Firmensprecherin von Premium Aerotec bestätigte auf Anfrage unserer Redaktion, dass durch das Feuer auch die Produktion in dem Werk beeinträchtigt ist. Still stehe sie aber nicht. Das Unternehmen prüft nun, ob andere Standorte vorübergehend die Arbeiten übernehmen können, die in Augsburg momentan nicht mehr möglich sind.

    Der Schaden an einer Produktionshalle von Premium Aerotec ist so groß, dass möglicherweise Teile der Produktion verlagert werden müssen.
    Der Schaden an einer Produktionshalle von Premium Aerotec ist so groß, dass möglicherweise Teile der Produktion verlagert werden müssen. Foto: Michael Hochgemuth

    Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Wie in solchen Fällen üblich ermittelt die Kriminalpolizei. Dabei wird sie von Brandgutachtern des Landeskriminalamtes unterstützt, sagt die Polizeisprecherin Sabine Braunmiller.

    Die Airbus-Tochter Premium Aerotec beschäftigt momentan rund 4000 Mitarbeiter am Unternehmenssitz Augsburg. Die Firma mit Standorten in Augsburg, Bremen, Hamburg, Nordenham und Varel sowie im rumänischen Brasov gilt als weltweit bedeutender Anbieter in der Luftfahrtindustrie.

    Im Jahr 2017 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von zwei Milliarden Euro. Das Kerngeschäft sind die Entwicklung und Herstellung von Flugzeugstrukturen aus Metall- und Kohlenstofffaserverbundstoffen.

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