Das Besuchsverbot in den Seniorenheimen wegen des Coronavirus wird gelockert. Normalität wird in den Heimen aber so schnell noch nicht einkehren. Besuche sind zwar wieder möglich, es wird dafür bis auf Weiteres aber strenge Regeln geben, hat die Leiterin der städtischen Altenhilfe, Susanne Greger, jetzt angekündigt.
Die Gefahr, die vom Coronavirus gerade für ältere Menschen ausgehe, sei noch lange nicht gebannt. Bislang hat es in Augsburg, anders als an anderen Orten, keinen massiven Ausbruch der Lungenkrankheit mit vielen Toten in einem Heim gegeben. In den zurückliegenden acht Wochen mussten rund 800 pflegebedürftige Bewohnerinnen und Bewohner in den städtischen Senioreneinrichtungen auf soziale Kontakte zu nahestehenden Menschen verzichten. Wer den Bewohner eines städtischen Altenheims jetzt besuchen will, muss sich bei der Einrichtung anmelden und einen Termin für den Besuch vereinbaren. Möglich sei ein Besuch pro Person und Tag, heißt es. Die Besuchstermine müssen ein bis zwei Werktage vorab angemeldet werden.
Heime in Augsburg: Vorkehrungen für eine mögliche Infektion
Die Besucher müssten sich registrieren lassen, sagt Werkleiterin Greger. Hintergrund ist, dass im Fall einer Infektion die genaue Infektionskette – also wer wen angesteckt hat – rasch nachvollziehbar sein soll. Besuche sollen zudem, wann immer möglich, im Freien stattfinden. Auch die Abstandsregeln müssen dabei eingehalten werden, bei Besuchen gilt zudem eine Maskenpflicht. Die Besucher müssen darüber hinaus gesund sein und dürfen keinerlei Erkältungssymptome aufweisen.
Es würden auch, je nach Situation in den einzelnen Häusern, eigene Besuchsräume- oder -boxen eingerichtet, sagt Susanne Greger. Im Seniorenzentrum Servatius etwa wurde zur Erhöhung der Sicherheit eine Besucherbox eingebaut.
![Heimbesuch in Corona-Zeiten: Im Augsburger Seniorenzentrum Servatius wurde im Foyer eine Besucherbox mit getrennten Kabinen und einer Plexiglasschutzscheibe aufgestellt. Heimbesuch in Corona-Zeiten: Im Augsburger Seniorenzentrum Servatius wurde im Foyer eine Besucherbox mit getrennten Kabinen und einer Plexiglasschutzscheibe aufgestellt.](https://images.mgpd.de/img/101049037/crop/c1_1-w100/893371617/356968410/200508besucherbox-stadt-augsburg.jpg)
Besucher und Angehörige können hier separat in einer Kabine Platz nehmen und durch eine Plexiglasscheibe geschützt miteinander sprechen - ohne dabei ein Infektionsrisiko einzugehen. In allen städtischen Heimen werden in Gemeinschaftsräumen geschützte Besuchsareale geschaffen und bei gutem Wetter Spaziergänge in den Außenanlagen empfohlen. Direkte Zimmerbesuche blieben die absolute Ausnahme, so die Auskunft.
Altenhilfe-Chefin Greger sagt: „Jeder Besucher wird in den Altenheimen der Altenhilfe umfängliche Schutzauflagen akzeptieren müssen." Sie warnt auch: „Wir gehen ein hohes Risiko ein.“ Es sei wohl noch längere Zeit erforderlich, Besuche genau zu regulieren. Man bewege sich momentan auf „dünnem Eis“.
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