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Bedingungsloser Spaß

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Bedingungsloser Spaß

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    Neben Gitarrist Winnie und Sänger Elmar ist Pete am Bass Originalmitglied.
    Neben Gitarrist Winnie und Sänger Elmar ist Pete am Bass Originalmitglied.

    Bellenberg 30Jahre mussten die Fans von „Die Taucher“ auf ein Heimspiel der Punktruppe in der

    Vor der Bühne standen die Fans von Sänger Elmar, Gitarrist Winnie, Bassist Pete und Schlagzeuger Manne dicht gedrängt, sangen textsicher mit, brüllten und grölten. Nur bei Elmar hinterließen die vergangenen Jahre offensichtlich Spuren im Gedächtnis, wie er eingestehen musste: „Weil ich den Text ab und zu vergesse, habe ich jetzt einen Teleprompter vor mir stehen.“ Doch für Gitarrist Winnie war das keine Neuigkeit. Sein Kommentar: „Du hast dir doch auch schon vor 30 Jahren die Texte nicht merken können.“

    In lyrischen Schwelgereien verstieg sich Elmar Kaufer freilich nie. Vielmehr stehen „Die Taucher“ für bedingungslosen Spaß an der Musik, der auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht auf der Strecke geblieben ist. Zusammen mit Kaufers martialisch-rauer Stimme bekommen die Fans ein Partypaket geliefert, das so schmutzig wie das Leben selbst sein kann: „Gut gekotzt ist halb geschissen“ lautet zum Beispiel die einfache Weisheit aus dem Jahr 1990.

    Klar, dass beim jüngsten Tauchgang die bewährten alten Nummern „Riding on a Feldweg“ oder „Popper der Nation“ nicht fehlen durften. Die sind schließlich über jeden Zeitgeist und Modetrend erhaben. Denn dass es die verhassten, adrett gekleideten Popfans mit Lederkrawatten und Ballonjacken schon lange nicht mehr gibt, darüber sieht Kaufer hinweg, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagt: „Das Feindbild ist ja geblieben.“ Er lacht dabei und fügt zu: „Das war uns doch damals auch schon egal, wer sich wie gekleidet hat.“ Am Puls der Zeit sei man halt mit dieser Nummer gewesen.

    In den 1990er-Jahren war die Band kurz davor, in eine erfolgreiche Musikprofikarriere durchzustarten. Von ihrem ersten Album „Aufgetaucht“ verkauften sich in nur wenigen Wochen mehr als 10000 Stück.

    Die „Traube“ in Bellenberg sei damals so etwas wie der Zweitwohnsitz für die Truppe gewesen, erzählt Kaufer: Nicht einmal 200 Meter entfernt, im Keller der Schule, hatte die Punkband ihren Proberaum gehabt. Doch ein Konzert in der Originalbesetzung hatte es in der Kneipe nie gegeben – wenn auch Kaufer nach kurzem Nachdenken berichtet, sich an eine spontane Musikeinlage erinnern zu können: „Damals, etwa 1989, hat eine Tanzkapelle in der Traube gespielt – und weil alle Taucher an diesem Abend auch in der Kneipe waren, wurden wir genötigt, ein oder zwei Lieder zu spielen.“

    Mit Blick in das neue Jahr hat Kaufer eine gute Nachricht für alle Taucher-Fans: „Wenn nicht alle Stricke reißen, kommt in den nächsten zwölf Monaten ein neues Album von uns heraus.“ Musikproduzent Bert Gruber wagt damit nach über zwei Jahrzehnten einen neuen Versuch mit der Kultband.

    Damals sei sie nicht produzierbar gewesen, habe Bert Gruber immer gesagt. „Aber die Zeiten haben sich geändert und wir sind nun zuverlässige ältere Herren geworden“, so Elmar Kaufer. Auch wenn davon auf der Bühne der Traube bei Weitem nichts zu merken war – zum Glück.

    Bei uns im Internet

    Noch mehr Bilder vom Konzert unter

    www.illertisser-zeitung.de/bilder

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