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Basketball: TV Augsburg: Jugend soll in "Summer League" spielen

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TV Augsburg: Jugend soll in "Summer League" spielen

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    Als Zuschauer sind Mitglieder des TV Augsburg beim Basketball in Bremerhaven dabei – wenn auch nur aus Pappe.
    Als Zuschauer sind Mitglieder des TV Augsburg beim Basketball in Bremerhaven dabei – wenn auch nur aus Pappe. Foto: Eisbären Bremerhaven

    Wenn die Zweitliga-Basketballer der Eisbären Bremerhaven zuletzt in einem Heimspiel auf den Korb warfen, wurden sie von einer Delegation des TV Augsburg unterstützt. Statt vor leeren Tribünen zu spielen, haben sich die Norddeutschen dazu entschieden, die Ränge mit Bildern von Zuschauern zu besetzen. Dass TVA-Pappkameraden unter ihnen weilen, hat mit Nils Ruttmann zu tun. Seit knapp sechs Jahren ist er Eisbären-Geschäftsführer, zuvor engagierte er sich als Jugendtrainer und in weiteren Ämtern beim TVA.

    Die Kontakte nach Augsburg sind nie abgerissen, mehrmals war Ruttmann Gast auf Weihnachtsfeiern, berichtet Markus Mosig. Der Augsburger Funktionär verweist auf Nachwuchsspieler, die Basketballprofi werden wollten und über die Akademie in Bremerhaven einen Zugang fanden. „Wenn Talente den Wunsch hatten, in ein Internat zu gehen, sind sie oft nach Bremerhaven gegangen. Im Gegenzug sind wir ein Thema, wenn ein Spieler der Eisbären hier studiert und einen Klub sucht“, sagt Mosig. Als die Eisbären Sponsoren und Fans anboten, in der Halle ihre Konterfeis aufzustellen, meldete sich Ruttmann. Rund 30 Mitglieder fanden sich, die als „TVA-Block“ bei drei Heimspielen mitwirkten. Im Gegenzug für den bezahlten „Eintritt“ wollte sich Bremerhaven nach der Corona-Krise erkenntlich zeigen.

    Saison in der 2. Regionalliga Süd für TV Augsburg beendet

    Während die Basketballer in der zweitklassigen Pro A ihren Ligabetrieb fortsetzen, ist die Spielzeit für den TV Augsburg beendet. Im Herbst hatte der Klub zwei Partien absolviert, weitere werden nicht folgen, nachdem der Basketballverband vorzeitig abgebrochen hat.

    Trainer und Abteilungsleiter in er Basketballabteilung des TV Augsburg: Markus Mosig.
    Trainer und Abteilungsleiter in er Basketballabteilung des TV Augsburg: Markus Mosig. Foto: Johannes Graf

    Mosig ist seit Herbst nicht nur Trainer der ersten Männermannschaft, zugleich leitet er die Abteilung. Für ihn war klar: Wenn er den Vorsitz der Basketballer übernimmt, muss sich die Sparte breiter aufstellen als in der Vergangenheit. Koordinatoren kümmern sich nun um sechs Bereiche: Entwicklung hat Mosig selbst übernommen, daneben wurden Organisation (Carina Högg), Spielbetrieb (Sven Kastner), Kommunikation (Florian Martini), Finanzen (Matthias Ottlik) und Nachwuchs (Marc Wagner) besetzt. Eines von Mosigs Anliegen ist, den Gemeinschaftssinn zu stärken. Der Wettbewerb mit anderen Teams spielt für den 27-Jährigen derzeit eher eine untergeordnete Rolle. Zwar hat die Liga die Vereine ermutigt, nach dem Lockdown ohne Wertung gegeneinander zu spielen, die Augsburger indes haben anderes im Sinn.

    Sind wieder Treffen erlaubt, will Mosig Ausflüge organisieren, Mountainbiken gehen oder Beachvolleyball spielen. „Das ist in meinen Augen wichtiger, als gleich wieder in den Wettkampfmodus zu wechseln.“ Schon jetzt trifft sich das Team virtuell alle zwei Wochen und bleibt in Kontakt, manchmal wird sogar gemeinsam am Bildschirm gekocht und gegessen.

    Markus Mosig: "Geht darum, dass Kids Basketball zocken wollen"

    Ungeachtet dessen will Mosig im Verein etwas bewirken: als Trainer, vor allem aber auch als Abteilungsleiter. „Größtes Ziel ist, dass wir den Nachwuchs fördern. Wir müssen unsere Ressourcen in den ganz jungen Bereich stecken“, betont Mosig. Ihm schwebt vor, dreimal in der Woche Basketballtraining für Unter-Zwölfjährige anzubieten. Zwei neue Jugendtrainer konnte er bereits für seine Idee gewinnen. „Es geht um vollumfängliche Betreuung und darum, dass Kids Basketball zocken wollen.“ Wenn die Rahmenbedingungen passen und die Basis vorhanden ist, komme der Leistungsfaktor von ganz allein, meint Mosig. Mit der aktuellen Regionalliga-Mannschaft könne der TVA problemlos noch zwei, drei Jahre mithalten, fügt er hinzu. „Aber wir müssen uns schon überlegen, was kommt danach.“ Man sei auf Nachwuchs angewiesen, erklärt er.

    Seit einiger Zeit machen der TVA, die BG Leitershofen/Stadtbergen und der TSV Schwaben gemeinsame Sache, um den Basketballstandort Augsburg zu stärken. Eines ihrer Projekte ist die Schwäbische Basketball Grundschulliga, im Sommer sind Turniere im Freien, eine sogenannte „Summer League“, geplant. Mosig betont, es gehe ihm ums große Ganze, weniger um die Vorteile des einzelnen Vereins. „Wir müssen eine Lösung finden, mit der alle zufrieden sind. Für mich ist völlig egal, welches Trikot ein Kind hat, Hauptsache es zockt weiter Basketball.“

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