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Bahnverkehr: Güterzug stößt gegen einen Brückenpfeiler

Bahnverkehr

Güterzug stößt gegen einen Brückenpfeiler

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    Die umgestürzten Wagen blieben am Donnerstag zunächst noch liegen, sie sollten in der Nacht zum Freitag von einem speziellen Kranwagen der Bahn geborgen werden.
    Die umgestürzten Wagen blieben am Donnerstag zunächst noch liegen, sie sollten in der Nacht zum Freitag von einem speziellen Kranwagen der Bahn geborgen werden.

    Es ist deutlich zu sehen, mit welcher Kraft die Eisenbahnwaggons gegen einen Pfeiler der Gögginger Brücke geschoben wurden. Die Wagen sind stark beschädigt, ganze Radachsen wurden herausgerissen. Doch der Brückenpfeiler hat dem Druck offenbar gut standgehalten. Die Bundespolizei spricht nach dem Unfall eines Güterzugs in der Nacht zum Donnerstag davon, dass die Brücke nach einer ersten Einschätzung nicht massiv beschädigt worden sei. Auswirkungen auf die Standsicherheit könne man bislang ausschließen. Deshalb wurde die wichtige Verkehrsverbindung zwischen der Innenstadt und dem Antonsviertel auch nicht gesperrt.

    Der Unfall nahe dem Hauptbahnhof ereignete sich gegen 23.30 Uhr bei einer Rangierfahrt des Güterzugs. Wie Rainer Schlemmer von der Bundespolizei berichtete, war ein Zug mit Kesselwagen aus der Abstellung heraus in Richtung Ulm gestartet. Auf Höhe der Brücke sprangen dann drei leere Kesselwagen aus dem Gleis. Sie wurden gegen die Brücke geschoben. Zwei der Waggons kippten um und blieben auf der Seite liegen. Ein herausgerissenes Drehgestell prallte dabei gegen einen Pfeiler der Brücke. Stärker beschädigt wurden die Gleise. Den Schaden beziffert die Polizei derzeit mit insgesamt rund einer halben Million Euro.

    Zur Ursache machte die Bundespolizei am Donnerstag noch keine Angaben. Der Sprecher sagte, es werde aktuell wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Nach Informationen unserer Zeitung war vermutlich eine Weiche falsch gestellt, sodass der Zug mit 18 Güterbehältern auf ein Abstellgleis geriet. Der Zug, der in diesem Moment nur mit geringer Geschwindigkeit fuhr, soll dann beim Rückwärtsfahren zuerst den Prellbock am Ende des Gleises mitgerissen haben und danach gegen den Brückenpfeiler gestoßen sein.

    Die umgekippten Waggons sollten in der Nacht zum Freitag von einem Kranwagen der Bahn geborgen werden. Wie Friedhelm Bechtel von der Berufsfeuerwehr berichtete, seien die betroffenen Tankwaggons leer gewesen. Eine Gefahr, dass der Boden durch auslaufendes Öl oder Diesel verschmutzt wird, bestand daher nicht. Behinderungen im Personenverkehr hatte der Unfall nicht zur Folge, hieß es bei der Bahn. Wegen der An- und Abfahrt des Kranwagens könnte es allerdings kurz zu Verzögerungen kommen, sagte ein Bahnsprecher.

    Erst im November hatte es einen Unfall an der Gögginger Brücke gegeben. Ein Lastwagen hatte eine Straßenbahn gerammt. Der Lkw-Fahrer wollte von der Hermanstraße links in die Stettenstraße einbiegen, obwohl das untersagt ist. Dabei übersah er die Straßenbahn der Linie 1. Die Bahn wurde bei dem Zusammenprall aus den Gleisen gehoben. Der vordere Teil der Tram wurde um mehrere Meter auf die Seite verschoben – und blieb auf der Fahrbahn für den Kraftfahrzeugverkehr stehen. Damals wurde die Brücke ebenfalls leicht in Mitleidenschaft gezogen. Um die Tram abschleppen zu können, mussten Feuerwehrleute teilweise den Randstein zwischen Straßenbahntrasse und Autofahrbahn mit einem Bohrhammer entfernen. Nach dem Unfall hatte es in der Innenstadt ein Verkehrschaos gegeben, weil die Brücke mehrere Stunden in beide Richtungen gesperrt war.

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