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Bahnpark Augsburg: Bahnpark: Die Zukunft scheint gesichert

Bahnpark Augsburg

Bahnpark: Die Zukunft scheint gesichert

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    Bahnpark: Die Zukunft scheint gesichert
    Bahnpark: Die Zukunft scheint gesichert Foto: Silvio Wyszengrad

    Die Zukunft des Augsburger Bahnparks ist gesichert: In mehreren Gesprächen mit möglichen Investoren und Betreibern hat die Stadt am Donnerstag die Weichen für ein neues Konzept gestellt, das auf lange Sicht eine Nutzung als Museum möglich machen soll. Bis das Konzept greift, soll der Betrieb an der Firnhaberstraße zumindest eingeschränkt weiterlaufen. Dafür sorgt die Stadt auch finanziell.

    „Der Bahnpark ist alleine nicht in der Lage, sich am Leben zu halten“, sagt Oberbürgermeister Kurt Gribl. Wie kurz die gemeinnützige Bahnparkgesellschaft vor der Insolvenz steht, hatten die Gespräche der letzten Tage ergeben. Die Einnahmen aus Veranstaltungen in der Dampflokhalle sowie der Dampflokfahrten reichte nicht aus, um den Betrieb zu sichern. Die Idee von Bahnpark-Geschäftsführer Markus Hehl, den Betrieb durch den Bau eines Hotels sowie eines Studentenwohnheims zu sichern, ist nach Einschätzung von Experten aber nicht genehmigungsfähig. Ein Grund: Der Bahnpark befindet sich inmitten eines Geländes, das von mehreren Eisenbahnbetriebsgesellschaften aktiv genutzt wird. Das bedeutet: Die Gleise rund um den Bahnpark werden noch immer befahren. Mit dem Betrieb eines Hotels oder Studentenwohnheims wäre dies nicht vereinbar.

    Bahnpark soll in zwei Bereiche geteilt werden

    Weil die Stadt nicht „wahllos“ Finanzspritzen geben könne, habe man sich laut Gribl nun ein Konzept mit starken Partnern überlegt. Geplant ist demnach, den Bahnpark in zwei Bereiche zu teilen: den musealen Betrieb und einen Eisenbahnbetrieb. Ein Investor ist bereits gefunden: Er will die Dampflokhalle künftig wieder „bahnbetrieblich“ nutzen will. Dort könnten zum Beispiel Lokomotiven repariert werden. Für öffentliche Veranstaltungen wie die Dampflokdinners ist in diesem Gebäude dann kein Platz mehr. Dafür sichern die Einnahmen aus der kommerziellen Nutzung der Halle den Fortbestand des Bahnparkmuseums.

    Das Museum selbst soll künftig von der Bayerisch-Schwäbischen Museumsbahn betrieben werden. Der Verein hat sich laut Stadtsprecher Richard Goerlich bereit erklärt, die bislang bekannten Ausflugsfahrten und Veranstaltungen beizubehalten sowie neue Akzente zu setzen. Künftig könnte damit auch Modelleisenbahnen und Straßenbahnen eine Rolle spielen. Weitere Ideen sollen ausgearbeitet und in ein neues Konzept gegossen werden. „Sobald dies vorliegt, können wir dann mit dem Freistaat über eine mögliche Förderung verhandeln“, so Goerlich.

    Um Betrieb und Bestand des Bahnparks bis dahin zu sichern, springt die Stadt in die Bresche: Sie kauft der Bahnparkgesellschaft für 50.000 Euro das ehemalige Eisenbahner-Übernachtungsgebäude ab. Es steht unter Denkmalschutz, wird also erhalten bleiben. Denkbar sei, dort Büros zum Beispiel für Start-Ups unterzubringen. Weitere 60.000 Euro stellt die Stadt als Aufwandszuschuss zur Verfügung. Die Bahnparkgesellschaft kann diesen Betrag bis Ende Dezember abrufen.

    Bahnpark-Geschäftsführer Markus Hehl und Oberbürgermeister Kurt Gribl unterzeichneten am Donnerstag einen so genannten „Letter of Intent“, eine Absichtserklärung, die die genannten Pläne für den Bahnpark festlegen. Hehl zeigte sich danach erleichtert: „Die Struktur steht. In trockenen Tüchern ist sie aber erst, wenn die festgelegten Ziele in Verträge gegossen sind.“ Die Stadt will die Gespräche zwischen Investoren, Museumsbetreibern und Hehl konstruktiv begleiten. Das nächste Gespräch findet kommenden Montag statt.

    Planfeststellungsverfahren läuft weiter

    Unabhängig von dieser Lösung läuft das Planfeststellungsverfahren für den Bahnpark weiter. Wie berichtet, sammelt die Zuständige Regierung von Oberbayern derzeit die Bedenken und Anregungen aller zuständigen Stellen zu den Museumsplänen. Das Verfahren ist laut Goerlich nach wie vor Grundlage dafür, den Bahnpark langfristig als Museum betreiben zu können.

    Mit einem Augenzwinkern hat Oberbürgermeister Gribl übrigens den Vorstoß seines Vorgängers Paul Wengert (SPD) kommentiert, der sich wegen des Bahnparks an Ministerpräsident Horst Seehofer gewandt hatte: „Vermutlich hat Herr Dr. Wengert mich bayern- und deutschlandweit gesucht, um mir mitzuteilen, dass er bei der Bayerischen Staatsregierung vorstellig wird. Dabei hätte er mich ohne weiteres – wie auch sonst – dort angetroffen, wo der absolute Schwerpunkt meiner Arbeit ist, nämlich in Augsburg. Ich denke nicht, dass der Bayerische Ministerpräsident eine Aufforderung braucht, um mich als OB zu unterstützen. Allerdings ist er es gewöhnt, dass er im Vorfeld gute Konzepte vorgelegt bekommt.“

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