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B17-Sanierung: Wie der Stau auf der B17 das Leben der Pendler diktiert

B17-Sanierung

Wie der Stau auf der B17 das Leben der Pendler diktiert

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    Baustelle, gesperrt Straßen, Staus: Nicht nur rund um die Bundesstraße 17 müssen Autofahrer viel Geduld haben. Die Verzögerungen strahlen auf weite Teile der Stadt aus.
    Baustelle, gesperrt Straßen, Staus: Nicht nur rund um die Bundesstraße 17 müssen Autofahrer viel Geduld haben. Die Verzögerungen strahlen auf weite Teile der Stadt aus. Foto: Michael Hochgemuth

    Am Montag brach für Nora K. das Chaos aus. Die Stadtbergerin bringt normalerweise ihre Kinder morgens in den Kindergarten in die Augsburger Innenstadt und fährt dann weiter nach München in die Arbeit. Nur am Montag brauchte sie für eine Strecke, die normalerweise höchstens 20 Minuten dauert, eineinhalb Stunden. „Die Ackermannstraße war total verstopft und in Pfersee ging gar nichts mehr. Dann bin ich komplett außenrum über Leitershofen gefahren“, sagt sie.

    Stau auf der B17: Tiefbauamt will Ampelschaltungen ändern

    Sie ist ratlos, wie sie die Herausforderung in den kommenden Wochen bewältigen soll. Gestern blieben sie und ihre Kinder erst einmal zu Hause. „Ich habe eine Homeoffice-Regelung und kann vieles von zu Hause aus machen. Die Kinder mussten eben so spielen“, sagt sie. Das ginge schon mal, aber nicht immer. Die Fahrt mit dem Fahrrad und den beiden kleinen Kindern komme nicht in Betracht. „Das sind elf Kilometer einfach!“.

    Die Fahrt mit Öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso wenig: „Die stehen doch auch im Stau.“ Aus purer Verzweiflung rief sie gestern im Tiefbauamt an und wurde auch sofort an Amtsleiter Josef Weber durchgestellt. „Er meinte, dass nun noch einiges an den Ampelschaltungen gedreht werden soll, damit sich die Lage entspannt. Da bin ich gespannt. In der Stadt herrscht Ausnahmezustand“, sagt sie.

    1,5 Stunden von Göggingen zum Klinikum

    Auf eine Entspannung hofft auch Anke Schultz. Die Hebamme bringt morgens ihren Sohn von Göggingen bis in die Nähe des Klinikums in den Kindergarten. Normalerweise nimmt sie dafür die B17 und braucht an guten Tagen für die einfache Strecke acht Minuten, an schlechten Tagen 20. Am Montag brauchte sie ebenfalls 90 Minuten. Ihre Fahrt führte sie über die Schafweidsiedlung, Wellenburg, Leitershofen und Stadtbergen schließlich bis zum Kindergarten. „Zurück bin ich über Pfersee gefahren. Diese Idee hatten aber alle anderen auch“, sagt sie.

    Gestern holte ihre Mutter ihren Sohn mit dem Fahrrad ab. „Nur das geht auch nicht jeden Tag“, sagt sie. Normalerweise fährt die freiberufliche Hebamme nachdem sie ihren Sohn zum Kindergarten gebracht und bevor ihre Tochter von der Grundschule nach Hause kommt zu Beratungsgesprächen der frischgebackenen Mütter. „Wie ich das jetzt alles zeitlich schaffen soll, weiß ich auch nicht“, sagt sie.

    Situation für Pendler wird durch Bahnstreik noch verschärft

    Viel Zeit muss derzeit jeder Pendler einplanen, verschärft wird die Situation auch noch wegen des Bahnstreiks. Florian Wolf, der aus beruflichen Gründen von München nach Augsburg pendelt, fährt normalerweise mit dem Zug. Doch gestern nahm er das Auto und stellte es auf dem Plärrer ab.

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