Lars Vollmar ist ein Familienmensch, der gern mit Frau und den drei Kindern im Stadtgebiet unterwegs ist. Der Weg führt die Familie oft in den Zoo und den Botanischen Garten. „Wir haben eine Kombi-Dauerkarte“, sagt der 45-Jährige. Von Zoo und Botanischem Garten ist es zudem nicht weit zu einem Ort, an dem sich der Oberbürgermeisterkandidat der FDP besonders wohlfühlt: Es ist das Ausflugslokal Parkhäusl im Siebentischwald.
Im Winter allerdings ist wegen der eingeschränkten Öffnungszeiten des Lokals die Zahl der Besuche überschaubar. Dieses Jahr gibt es darüber hinaus einen weiteren Grund, warum ein Abstecher ins Parkhäusl nahezu flachfällt. Der Wahlkampf für die anstehende Kommunalwahl erfordert hohen Einsatz. Dazu kommt die berufliche Tätigkeit. Vollmar arbeitet in der IT-Industrie. „Familie, Beruf und Wahl unter einen Hut zu bekommen, ist mitunter nicht so einfach“, schildert der OB-Kandidat, der im Bismarckviertel lebt. Beschweren wolle er sich nicht: „Das wusste ich, als ich mich bereit erklärt habe, die Kandidatur anzutreten.“
Als Familienvater hat Lars Vollmar Kontakt zu vielen Menschen
OB-Kandidat Vollmar? In den eigenen Reihen war der Mann natürlich bekannt. Für die Öffentlichkeit war der FDP-Mann dagegen noch ein unbeschriebenes Blatt. Das hat sich mittlerweile geändert: „Ich erlebe dies an unseren Infoständen. Die Leute kommen auf mich zu.“ Vollmar ist ein Mensch, zu dem man schnell Zugang findet. Er ist offen und umgänglich, was sicherlich nicht nur auf die OB-Kandidatur zurückzuführen ist.
Als Familienvater hat Vollmar mit vielen Menschen Kontakt – abseits politischer Aktivitäten. Seine drei Kinder wurden in den Jahren 2010, 2014 und 2018 geboren. Es sei reiner Zufall, sagt er, dass es sich dabei um Jahre handelt, in denen die Fußball-Weltmeisterschaft stattgefunden habe. Dass der OB-Kandidat zum Fototermin im Parkhäusl mit einer FCA-Mütze kommt, fällt auf. Die Erklärung folgt: „Mein ältester Sohn ist ganz großer FCA-Fan, da muss ich doch mitziehen.“
Es sind die eigenen Kinder, die dem Mann der FDP aufzeigen, wo Probleme in Augsburg auftauchen. Erlebnisse beim gemeinsamen Radeln zeigten auf, wie es um die Fahrradstadt Augsburg steht. Das eigene politische Engagement, das sich nun in der OB-Kandidatur ausdrückt, bringt er mit dem Nachwuchs direkt in Verbindung: „Das Aufwachsen meiner Kinder war ein Stück Motivation, um mich in der Kommunalpolitik zu betätigen.“ Hier bringt der FDP-Mann als Seitenhieb die finanzpolitische Lage der Stadt ins Spiel: „Meine Kinder sollen einmal in einer Stadt leben, die noch lebenswerter ist, als Augsburg heute schon ist. Sie sollen einmal mehr erben als nur Schulden.“
Die Ausgangslage für die FDP ist nicht die beste
Die Ausgangslage vor der Wahl ist nicht die beste für den FDP-Bewerber. Die Liberalen sind gegenwärtig nicht im Stadtrat vertreten. Markus Arnold, der im Jahr 2014 für die FDP in den Stadtrat eingezogen ist, wechselte in der laufenden Periode zur CSU. Die FDP stand somit ohne Stadtratssitz da. Um sich jetzt Gehör beim Wähler zu verschaffen, sind es vor allem die persönlichen Kontakte, die eine Rolle spielen. Die FDP veranstaltet viele Veranstaltungen, bei denen Vollmar und die Mitstreiter Position beziehen. Wohnen und Mobilität nennt der OB-Kandidat als zentrale Punkte. „Aus unserer Sicht geht es künftig darum, dass in Augsburg mehr gebaut wird.“ Es gelte, auch Wohnungen für Gutverdienende zu schaffen. Denn wer in Augsburg lebe, zahle Einkommenssteuer, von der die Kommune profitiert. Vollmar sagt: „Gerade mit Blick auf die weitere Entwicklung der Universitätsklinik ist es wichtig, dass Beschäftigte in Augsburg wohnen.“
Lars Vollmars Ehefrau ist gebürtige Augsburgerin
Vollmar, der in der fränkischen Stadt Hof aufgewachsen ist, fühlt sich in Augsburg sehr wohl. Seine Ehefrau ist gebürtige Augsburgerin. Die Liebe habe ihn nach Augsburg geführt. „Die Politik ist für mich Leidenschaft“, sagt der OB-Kandidat. Er sei eben kein Berufspolitiker, der direkt nach der Ausbildung ins Parlament oder den Stadtrat gewechselt wäre. Insofern gelte: „Anders als viele OB-Kandidaten führe ich meinen Wahlkampf nicht aus einem politischen Amt heraus, sondern muss Beruf und politisches Engagement unter einen Hut bringen.“
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