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Augsburgs OB-Kandidaten: OB-Kandidat Peter Hummel will mit Augsburg ins Gespräch kommen

Augsburgs OB-Kandidaten

OB-Kandidat Peter Hummel will mit Augsburg ins Gespräch kommen

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    Peter Hummel an einem seiner Lieblingsorte in der Stadt, der Gaststätte Thing in der Altstadt.
    Peter Hummel an einem seiner Lieblingsorte in der Stadt, der Gaststätte Thing in der Altstadt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Peter Hummel hat ein Ziel: 1000 Augsburger will er bis zur Wahl des Oberbürgermeisters am 15. März treffen. Im Café oder bei einem Bier im Thing in der Altstadt, das er gerne besucht. 1000 Menschen, die er noch nicht kannte. Natürlich hat der Spitzenkandidat auf der Stadtratsliste der Freien Wähler noch andere Ziele:

    ein möglichst gutes Ergebnis bei der Wahl zum Beispiel. Aber das eine könnte ja zum anderen führen. Rund 900 Menschen hat er bereits getroffen, sagte Hummel zuletzt. Da sollten die 1000 zu knacken sein. Bei fast allen Gesprächen werde er auf zwei Themen angesprochen: die Bauarbeiten am Hauptbahnhof und die Sanierung des Theaters.

    Zwei Großbaustellen, zwei Millionen-Projekte, zu denen Hummel klare Positionen vertritt.Beim Theater, sagt Hummel, müsse sichergestellt werden, dass die Kosten nicht noch weiter steigen, wenn nötig, mit einem „kreativen Blick“. Auch plädiert er dafür, dass die Freilichtbühne künftig wieder Produktionen und Konzerten außerhalb des Staatstheaters offenstehen soll. Beim Hauptbahnhof drohe ein Debakel, sagt Hummel. Es entstehe im Tunnel die „teuerste Straßenbahnhaltestelle der Welt“, da nach wie vor nicht geklärt ist, wo und wie die Straßenbahnen auf der Westseite des Tunnels geführt werden. Hummel geht davon aus, dass der Gleisanschluss im Westen zur geplanten Fertigstellung 2023 noch nicht so weit ist, „da wird keine Straßenbahn durchfahren“. Die Situation nerve ihn. Hummel sieht ein Desaster auf Augsburg zukommen, auch in der Außendarstellung der Stadt.

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    Ein früheres Debakel führte Hummel in die Politik: der Pfusch bei der Sanierung des Curt-Frenzel-Stadions. Die Sicht auf die Eisfläche war nach dem Umbau 2010 zunächst miserabel. Die Tribünen mussten schließlich noch einmal gebaut werden. Hummel, ein großer AEV-Fan, gründete mit anderen Mitstreitern die Initiative „Bürger für das CFS“, prangerte Missstände an, engagierte sich. Er sei auf diesem Wege in der Kommunalpolitik und bei den Freien Wählern gelandet, sagt Hummel. „Die Einzigen, die für mich in Frage kamen“, da bei den Freien Wählern kein ideologischer Mantel dahinterstehe, der ihn bei seiner täglichen Arbeit behindere.

    Hummel, 51, ist Journalist, er arbeitet als Ressortleiter für den Bayard-Verlag in München. Auch aufgrund seines Berufes komme für ihn nur Kommunalpolitik in Frage, sagt Hummel. Der OB-Kandidat stammt aus dem Allgäu, wo es die Freien Wähler, die traditionell aus der Kommunalpolitik kommen, „in jedem Dorf“ gibt. Bereits 2014 stand Hummel auf der Stadtratsliste der Freien Wähler, damals auf Platz sechs. Manche Sachen habe er erst lernen müssen, sagt Hummel. Nicht alles an sich ranzulassen, was man im politischen Alltag so erlebe, Beziehungsgeflechte knüpfen.

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    Peter Hummel ist jemand, der pointiert argumentieren kann und viele Ideen für Augsburg hat. So fordern die Freien Wähler, dass Busse und Straßenbahnen an Samstagen in Augsburg kostenlos sein sollen, um den Einzelhandel zu stärken. Es könne auch nicht sein, dass es für Familien von außerhalb günstiger sei, mit dem Auto in der City-Galerie zu parken, sagt Hummel. Die jüngst eingeführte kostenlose „City-Zone“ in der Innenstadt sei ein PR-Gag und unsinnig.

    In seiner Freizeit spaziert Peter Hummel gerne mit Familienhund Bomani durch den Siebentischwald oder die Stadt.
    In seiner Freizeit spaziert Peter Hummel gerne mit Familienhund Bomani durch den Siebentischwald oder die Stadt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ein klassischer Menschenfischer aber ist Hummel nicht. Kein Profipolitiker, der seine Jovialität nach Belieben an- und abstellen kann. Eher jemand, der in Konversationen erst einmal warm werden muss, der ein wenig eigenwillig ist. Er hat einen Instagram-Kanal, der sich ausschließlich um Biere dreht, und betont, er habe „drei Berufe gelernt“: Bürokaufmann, Rettungssanitäter, Journalist. Hummel sieht in seiner Vita einen Vorteil. Es brauche mehr „gesunden Menschenverstand“ in der Politik, es müssten sich Leute engagieren, die aus der Praxis kommen, die gewöhnliche Berufe haben. „Es hilft zu wissen, wie eine ganz normale Firma funktioniert.“

    Wie man Schlagzeilen produzieren kann, weiß Hummel allerdings durchaus. Als Vertreter der AfD zum Parteitag 2018 eine Kirchenführung durch St. Ulrich und Afra wollten und bei Hummel anfragten, der dort Pfarrgemeinderat ist, lehnte er ab – und empfahl stattdessen, lieber das KZ Dachau zu besichtigen, was in der Partei wenig überraschend für wütende Reaktionen sorgte. In seiner Freizeit kocht Peter Hummel gerne, geht zum AEV, zum FCA – oder mit seinem Hund spazieren, Bomani, ein Rhodesian Ridgeback. Hummel, der verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat, lebt in der Altstadt. „Hier fühlen wir uns wohl.“

    13 Kandidatinnen und Kandidaten wollen bei der Kommunalwahl im März das Amt des Oberbürgermeisters in der Stadt Augsburg erobern - ein Rekord. Wir stellen in einer Serie alle Bewerber vor.

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    Lesen Sie hier mehr über die Augsburger Kandidaten für die OB-Wahl:

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