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Augsburg: Augsburgs Hofläden: Wo Kunden direkt beim Bauern kaufen können

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Augsburgs Hofläden: Wo Kunden direkt beim Bauern kaufen können

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    Florian und Tanja Schweiger verkaufen Fleisch und Wurst von ihren Bullen und Lebensmittel von Landwirten aus der Umgebung in ihrem Hofladen in Göggingen.
    Florian und Tanja Schweiger verkaufen Fleisch und Wurst von ihren Bullen und Lebensmittel von Landwirten aus der Umgebung in ihrem Hofladen in Göggingen. Foto: Annette Zoepf

    Regionale Produkte sind bei den Verbrauchern beliebt. Noch wichtiger als das „Bio-Label“ ist für viele Kunden, wo ihr Fleisch herkommt, wie die Tiere aufgezogen wurden und womit sie gefüttert wurden. Auch Obst und Gemüse schätzen immer mehr Verbraucher saisonal und regional, sagt Beraterin Ulrike Rauberger vom Amt für Landwirtschaft.

    Hofläden erfüllen diese Wünsche – und erlauben den Kunden zumeist auch noch einen Blick hinter die Kulissen. Vor allem in eingemeindeten ländlichen Stadtteilen gibt es in Augsburg Landwirte, die ihre Produkte direkt auf dem Hof verkaufen.

    Im Hofladen des Schweigerhofs in Göggingen ist am Freitagabend noch gut Betrieb. An der Fleischtheke stehen die Kunden geduldig an, andere Kunden suchen in den Regalen Nudeln, selbst gemachte Spaghetti-Soßen oder nehmen Kartoffeln, Gelbe Rüben oder anderes Gemüse mit. "Wir haben so ziemlich alle Grundnahrungsmittel außer Zucker", sagt Chefin Tanja Schweiger.

    Regionale Produkte sind bei den Verbrauchern beliebt

    Sie ist für den Laden verantwortlich, steht hinter der Theke und kümmert sich ums Büro. Ihr Mann Florian Schweiger hält die Landwirtschaft am Laufen und sorgt für die 150 Bullen und Kälber. 70 Prozent der Tiere werden über den Hofladen vermarktet, der Rest geht in die herkömmliche Vermarktung. Schweinefleisch, Obst und Gemüse oder beispielsweise Eier bekommen sie von Höfen im Umland. Alle Fleisch- und Wurstwaren werden auf dem Hof selbst produziert.

    In Bergheim haben Julia und Alois Stork gerade eine Hofladen-Metzgerei eröffnet, in der sie unter anderem Rind- und Schweinefleisch anbieten.
    In Bergheim haben Julia und Alois Stork gerade eine Hofladen-Metzgerei eröffnet, in der sie unter anderem Rind- und Schweinefleisch anbieten. Foto: Peter Fastl

    Der Hofladen ist das zweite Standbein der Landwirtsfamilie, die mitten zwischen den Wohnvierteln an der Friedrich-Ebert-Straße keine Möglichkeiten mehr hatte, zu wachsen. Der Laden ernährt nicht nur die Eheleute Schweiger, zehn Mitarbeiter, vor allem Metzger und Fachverkäuferinnen, sind hier angestellt – auch die Eltern von Florian Schweiger arbeiten noch tatkräftig mit. Die Schweigers freuen sich, dass immer mehr Menschen bewusst einkaufen und wissen wollen, wo ihr Essen produziert wurde. "Wir haben viele junge Kunden und Familien gerade aus dem Neubauviertel, die ganz genau nachfragen", weiß Schweiger. Er schätzt das und lädt gerade Familien ein, einen Blick in den Stall zu werfen. "Wir sind völlig offen und freuen uns über Interesse", so der Landwirt.

    Das hat sich mittlerweile sogar bis zu den örtlichen Kindergärten herumgesprochen, die immer mal wieder Gruppen vorbeischicken, damit die Kinder etwas über die Herkunft ihres Essens erfahren können. Mit dem Hofladen sind die Schweigers auch so etwas wie Botschafter für die Landwirtschaft – mit zufriedenen Kunden wird auch das allgemeine Image der Bauern in der Gesellschaft besser, sind sie überzeugt.

    Augsburg: Es gibt auch im Stadtgebiet "echte" Hofläden

    Wie viele Hofläden es in der Region gibt, ist nur schwer festzustellen. Zwar existiert eine Internetseite des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums, die Hofläden aufführen sollte – doch weil die Bauern sich dort selbst eintragen müssen, findet man hier kaum etwas. Und nicht alles, was sich Hofladen nennt, ist wirklich einer. Bio-Läden führen das werbewirksame Hofladen-Label in ihrem Titel, andere Läden lassen sich wie ein Hofladen aus der direkten Region beliefern, doch es fehlt die eigene Landwirtschaft im Hintergrund.

    Theresa Höfle mit ihrer Herde Pinzgauer Rinder. Die Landwirtin aus Inningen hat ebenfalls einen Hofladen.
    Theresa Höfle mit ihrer Herde Pinzgauer Rinder. Die Landwirtin aus Inningen hat ebenfalls einen Hofladen. Foto: Bernd Hohlen

    Landwirtschaftsberaterin Rauberger kennt im Stadtgebiet noch einige weitere „echte“ Hofläden. So bietet der Holler Hof in Göggingen an der Wellenburger Allee unter anderem neben Angusrind und Schweinefleisch auch Wild aus eigener Zucht. Eigene Bienenstöcke liefern Honig. In Bergheim hat Landwirt Alois Stork gerade seinen kleinen Hofverkauf erweitert und bietet sein Rindfleisch in der eigenen Hofmetzgerei an. Wie die Kollegen bietet auch Stork Schweine- und Geflügelfleisch und weitere Produkte von Höfen in der Region an. Sein Bruder Stephan Stork hat für seine Milch keinen eigenen Hofladen – aber einen der ersten Milchautomaten in der Region, an dem die Kunden frisch gemolkene Kuhmilch zapfen können.

    Auch das Augsburger Umland bietet eine gute Auswahl an Hofläden

    In Inningen bietet Höfles Hofladen Gemüse, frische Eier direkt aus dem Hühnerstall, Bio-Käse und verschiedene Säfte sowie Wurst und selbst gemachte Brotaufstriche an. Kein echter Hofladen ist der Laden des Bachbauernhofs in Göggingen und auf dem Stadtmarkt, auch wenn das Angebot entsprechend ist. Neben Geflügel- und Eiern gibt es ein breites Sortiment veredelter Geflügelspezialitäten und beispielsweise hausgemachte Spätzle. Der Bachbauernhof ist in Holzheim in der Nähe von Rain am Lech beheimatet, wo es einen echten Hofladen gibt. Wer im Norden von Augsburg frische Produkte vom Bauern möchte, findet in den umliegenden Gemeinden eine gute Auswahl an Hofläden, rät Ulrike Rauberger.

    Im Stadtgebiet sind die Hofläden hauptsächlich im Süden zu finden. Darüber hinaus finden die Kunden auch im Umland von Augsburg ein breites Angebot vor. (Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit.)

    Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Wie man mit gutem Gewissen Lebensmittel einkauft

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