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Augsburger Stadtmarkt: Warum Referent nicht an Änderung der Stadtmarkt-Öffnungszeiten glaubt

Augsburger Stadtmarkt

Warum Referent nicht an Änderung der Stadtmarkt-Öffnungszeiten glaubt

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    Derzeit werden wieder die Samstags-Öffnungszeiten des  Augsburger Stadtmarktes diskutiert.
    Derzeit werden wieder die Samstags-Öffnungszeiten des Augsburger Stadtmarktes diskutiert. Foto: Anne Wall

    Herr Wurm, der Viktualienmarkt in München hat vor rund zehn Jahren seine Öffnungszeit am Samstag bis mindestens 17 Uhr ausgedehnt. Der Augsburger Stadtmarkt schließt um 14 Uhr. Kann man beide Märkte miteinander vergleichen?

    Dirk Wurm: Nein. Es gibt Unterschiede zwischen dem Augsburger Stadtmarkt und dem Viktualienmarkt. Der Stadtmarkt wird tatsächlich zum Einkaufen von Obst und Gemüse genutzt. Und das auch von einem Klientel, das in der Früh kommt. Der Viktualienmarkt hat vorwiegend Touristen als Zielgruppe. Die haben wir schon auch, aber eben weniger.

    Gibt es auf dem Stadtmarkt auch Kernöffnungszeiten?

    Wurm: Ja. Von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, am Samstag von 8 bis 14 Uhr. Ab 7 Uhr morgens kann aber jeder schon öffnen, der will.

    Was für Ideen gibt es, um eine Verlängerung der Öffnungszeit am Samstag bis 16 Uhr zu ermöglichen?

    Ordnungsreferent Dirk Wurm glaubt nicht, dass sich an den Samstags-Öffnungszeiten des Augsburger Stadtmarktes etwas ändert.
    Ordnungsreferent Dirk Wurm glaubt nicht, dass sich an den Samstags-Öffnungszeiten des Augsburger Stadtmarktes etwas ändert. Foto: Anne Wall

    Wurm: Es gab die Idee, flexible Zeiten am Samstag auszuprobieren. Aber wenn über 50 Prozent der Händler von vornherein sagen, dass sie nicht mitmachen, dann hat das keinen Sinn. Der Stadtmarkt funktioniert von seiner Struktur her nur als Einheit. Wenn viele Händler schon zugemacht haben und es sind nur noch die Gastronomie-Betriebe geöffnet, dann hat der Stadtmarkt kein Flair mehr.

    Was gibt es noch für einen Unterschied zum Viktualienmarkt?

    Wurm: Auf dem Viktualienmarkt sind alle Stände einzeln absperrbar. Bei uns ist das schwieriger. Die Stände geben das räumlich nicht her. Die Waren werden teilweise nur abgedeckt. Wir haben die Tore, die dann geschlossen werden.“

    Wieso ließen sich die Beschicker in München von einer Verlängerung der Samstags-Öffnungszeiten überzeugen und in Augsburg gibt es seit Jahren eine abwehrende Haltung?

    Wurm: Die Händler auf dem Viktualienmarkt haben sich selber zusammengerauft. Bei uns auf dem Stadtmarkt sind die Interessen zu gegensätzlich. Da macht jeder zu einer anderen Zeit seinen Umsatz. Öffnungszeiten per Dekret zu verordnen, bringt nichts, wenn ich weiß, dass die Mehrheit dagegen ist. Als Ordnungsreferent habe ich die Argumente der Händler zu gewichten.

    Viele Beschicker argumentieren, dass am Samstagnachmittag kein Umsatz mehr gemacht wird. Wie kann man das wissen, ohne es über einen längeren Zeitraum getestet zu haben?

    Wurm: Ob ein Händler von einer längeren Öffnungszeit am Samstag profitiert, kann er nur wissen, wenn er es probiert hat. Also kann man das nicht sagen. Aber die Erfahrungen sind, dass der Umsatz am Samstag ab 13 Uhr schon zurück geht.

    Könnte man Anreize schaffen? Etwa, dass Händler, deren Umsätze Samstagnachmittag eher schwach sind, einen Mietpreis-Nachlass bekommen?

    Wurm: Es gibt bereits eine Mietstaffelung. Die Stände im Freien haben eine andere Miete als die im Inneren. Eine Reduzierung hilft da nicht.

    Wie geht es jetzt mit der Diskussion um die Öffnungszeiten am Samstag weiter?

    Wurm: Für die nächsten ein bis zwei Jahre wird sich meiner Meinung nach nichts ändern. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren viel in den Stadtmarkt investiert und werden dies auch weiterhin tun. Dass das Thema Samstags-Öffnungszeiten in den Stadtrat kommt, ist nicht zwingend. Ich gebe jedenfalls das Meinungsbild der Beschicker an die Fraktionen weiter. Dann kommt es darauf an, ob eine Fraktion tätig wird und einen Antrag stellt.

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