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Augsburger Herbstplärrer: Wie läuft es in der neuen Plärrer-Hütte?

Augsburger Herbstplärrer

Wie läuft es in der neuen Plärrer-Hütte?

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    Volle Hütte zum Auftakt: Am Eröffnungsabend des Herbstplärrers trat der Augsburger Sänger Michael Rauscher in der „Doppelbock“-Alm auf.
    Volle Hütte zum Auftakt: Am Eröffnungsabend des Herbstplärrers trat der Augsburger Sänger Michael Rauscher in der „Doppelbock“-Alm auf. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Er bekommt nur wenig Schlaf ab in diesen Tagen. Ein paar Stunden, sagt er, das muss reichen. Seine Stimme ist auch schon etwas angeschlagen. Helmut Wiedemann ist der Chef der neuen „Doppelbock“-Alm auf dem Herbstplärrer 2018. Erstmals stehen dort nicht nur Festzelte, sondern mit der Alm auch eine komplett aus Holz konstruierte Hütte, in der gefeiert werden kann. Acht Wochen war

    Nach den ersten acht Tagen fällt seine Bilanz, wie er sagt, zufriedenstellend aus. Am ersten Abend, als der Augsburger Sänger Michael Rauscher (Finalist der RTL-Show „DSDS“) auftrat, war die Hütte voll. Und für das zweite Wochenende sind allle Plätze reserviert. Unter der Woche dagegen könnte es noch voller werden. Helmut Wiedemann sagt: „Von den Besuchern bekomme ich sehr positive Rückmeldungen. Das ist mir wichtiger, als dass es jeden Abend komplett voll ist hier.“

    Festwirt Wiedemann: "Plärrer ist eine andere Hausnummer"

    Dass ein Einstieg als Wirt auf dem Plärrer ein Kraftakt wird, das war Helmut Wiedemann ohnehin klar. Die Kosten sind hoch, unter anderem die Miete der Holzhütte. Das mit der überschaubaren Zahl von rund 450 Sitzplätzen wieder reinzuholen, ist nicht einfach. Er mache es aus Leidenschaft, sagt Helmut Wiedemann. Seit Jahren betreibt es in der Vorweihnachtszeit bereits das „Winterland“ vor der City-Galerie. Dort gibt es unter anderem eine künstliche Eislaufbahn und eine Hütte, in der gefeiert wird.

    Helmut Wiedemann ist der neue Festwirt auf dem Plärrer.
    Helmut Wiedemann ist der neue Festwirt auf dem Plärrer. Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Plärrer, sagt er, sei aber eine andere Hausnummer. Auch deshalb, weil er den Anspruch hat, gehobenes Essen anzubieten. Dazu arbeitet er mit der Metzgerei Schmid aus Wortelstetten (Kreis Dillingen) zusammen. Ein Besonderheit auf dem Volksfest: Wer vorab für eine Gruppe Plätze reserviert, kann auch ein Drei-Gänge-Menü buchen. Bei den Reservierungen ist der "Doppelbock"-Wirt ohnehin strenger als die beiden großen Zelte auf dem Plärrer. Wer einen Tisch reservieren will, muss auch einen Mindestverzehr bezahlen. Er liegt, je nach Uhrzeit und Lage des Tisches, zwischen 20 und 52 Euro pro Person.

    Das gastronomische Angebot auf dem Plärrer ist in den vergangenen Jahren vielfältiger geworden. Neben den größeren Zelten haben sich auch die kleineren Stände entwickelt. Der Schausteller Heino Steinker hat mit seiner Frau Gaby aus einem Imbiss einen rustikalen Biergarten gemacht – das „Almdorf“. Seit diesem Herbstplärrer gibt es auch einen kleines, gegen Wind und Wetter geschütztes Stüberl und mit einer Aussichtsterrasse darüber. Andere Imbissstände bieten heute ebenfalls überdachte Sitzplätze. Bei der Stadt unterstützt man die Entwicklung. Die Besucher seien anspruchsvoller geworden, heißt es im Marktamt, dem müsse man Rechnung tragen.

    Der Erste, der auf dem Plärrer mit einer „Alm“ präsent war, ist Gastronom Harry Winderl. Seit dem Jahr 2006 managt er die Almbar im „Schaller“-Zelt. Die Bar wurde zu einem großen Erfolg. Sie zog auch Menschen an, die zuvor schon länger nicht mehr das Volksfest besucht hatten.

    Der Erste, der auf dem Plärrer mit einer „Alm“ präsent war, ist Gastronom Harry Winderl.
    Der Erste, der auf dem Plärrer mit einer „Alm“ präsent war, ist Gastronom Harry Winderl. Foto: Peter Fastl (Archiv)

    Harry Winderl war es auch, der im Außenbereich der Bar den Boden mit Holzhackschnitzeln befüllte. Heute gibt es Hackschnitzel auch im Biergarten der „Doppelbock“-Alm und beim Bierkarussell, das vor einigen Jahren ebenfalls neu auf das Volksfest kam. Harry Winderl macht keinen Hehl daraus, dass er die Ausbreitung des „Alm“-Konzepts auf dem Fest skeptisch sieht. Allerdings: Nach den ersten Tagen des Herbstplärrers sieht er keinen Anlass, um zu klagen. „Wir sind zufrieden, der Besuch ist gut“, sagt er.

    Ob die „Doppelbock“-Alm auch zu einer Plärrer-Institution wird? Wenn es nach Helmut Wiedemann geht, dann ja. Was ihn freut: Er habe Gäste, erzählt, die zuvor schon länger nicht mehr auf dem Plärrer waren. Sie kennen sein „Winterland“ und kamen deshalb. Weil einige Stadträte seine Bewerbung für den Plärrer aber skeptisch sahen, hat er zunächst nur den Zuschlag für zwei Feste bekommen. Das ist ein Problem, weil ihm Planungssicherheit fehlt. Er muss die Hütte mieten, ein Kauf wäre ein Wagnis.

    Trotz allem habe er die Herausforderung annehmen wollen, sagt er. Nach dem Herbstplärrer werde er Bilanz ziehen und entscheiden, wie es weitergeht. Bis dahin wird erst mal weiter gefeiert – und Helmut Wiedemann muss wohl noch auf einiges an Schlaf verzichten.

    Öffnungszeiten Auf dem Plärrer wird am Samstag von 10.30 bis 23.30 Uhr gefeiert. Am Sonntag ist das Fest geöffnet von 10.30 bis 23 Uhr.

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