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Augsburg: Augsburger Gastronomen ärgern sich über das Klimacamp

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Augsburger Gastronomen ärgern sich über das Klimacamp

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    Blockiert das Klimacamp den Zugang zum Restaurant Ratskeller? Der Geschäftsführer des Lokals äußerte Kritik, nun gab es Gespräche.
    Blockiert das Klimacamp den Zugang zum Restaurant Ratskeller? Der Geschäftsführer des Lokals äußerte Kritik, nun gab es Gespräche. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit mehr als zwei Monaten übernachten Klimaaktivisten im sogenannten „Klimacamp“ am Fischmarkt, direkt neben dem Rathaus. Es war bundesweit das erste Aktivisten-Camp in so prominenter Lage. Doch nicht alle finden die Präsenz der Klimaaktivisten an dieser Stelle uneingeschränkt positiv.

    Da wäre zum einen die Stadt, die bereits versuchte, das Camp räumen zu lassen, damit aber scheiterte, weil das Verwaltungsgericht den Bescheid kassierte. Da wären aber auch Gastronomen, etwa Oliver Ganteför, Geschäftsführer des Ratskellers, der das Camp nicht gerade gut findet.

    Der Gehweg am Augsburger Rathaus führt zum Ratskeller

    „So wie der Fischmarkt aktuell genutzt wird, ist das natürlich suboptimal für uns“, sagt Ganteför. Zwar verstehe er das Anliegen der Klimaaktivisten und das Nachbarschaftsverhältnis sei insgesamt gut – ein Problem gebe es aber: den Gehweg am Rathaus, der zum Ratskeller führt. Dort liege nicht nur „Zeug“ der Aktivisten herum, der Weg sei manchmal auch ein „Fahrradparkplatz“. Gerade in den kälteren Monaten ist Ganteför aber auf den Eingang am Rathaus angewiesen: Aufgrund der Corona-Regeln ist die Tür zum Eisenberg nur noch ein Ausgang. Noch kommen die Gäste über die Terrasse am Elias-Holl-Platz ins Restaurant. Dieser Eingang wird aber geschlossen, sobald die Tage kälter werden.

    Er habe sich bereits bei der Stadt dazu geäußert, damals hieß es, der Weg am Fischmarkt müsse natürlich freigehalten werden. Ganteför sagt, „ich sehe da weniger die Aktivisten als die Stadt in der Verantwortung.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion kam nun Bewegung in die Angelegenheit. Wie Bernhard Maurmeir, Leiter des städtischen Hauptamtes, erklärt, stehe man in regelmäßigem Kontakt mit den Aktivisten, um sich über die Platzsituation am Fischmarkt auszutauschen.

    Es komme durch das Klimacamp zu „Nutzungskonflikten“ mit den weiteren Funktionen des Platzes. Dem Vernehmen nach ist Ganteför nicht der einzige Gastronom, der unzufrieden mit der Situation ist. „Bislang waren aber alle Beteiligten bemüht, die Situation verträglich zu gestalten.“ Noch sei stets ein „Interessenausgleich“ gefunden worden.

    Seit mehr als zwei Monaten campen Klimaaktivisten neben dem Augsburger Rathaus.
    Seit mehr als zwei Monaten campen Klimaaktivisten neben dem Augsburger Rathaus. Foto: Hochgemuth

    Da die Teilnehmer des Klimacamps wechseln und immer mehr Aufbauten den Platz „limitieren“, seien die Wege manchmal von Aktivisten blockiert – nach Rücksprache sei dies aber immer zu klären. So auch in vorliegendem Fall.

    Die Fahrräder am Klimacamp sollen nun woanders hin

    Laut Maurmeir kam es nach der Anfrage unserer Redaktion zu einem Gespräch zwischen Campnutzern und Gastronom Ganteför. Der Wirt hat es „als sehr positiv empfunden.“ Man habe ihm seitens der Aktivisten versichert, dass er bei Problemen für sein Geschäft jederzeit ein offenes Ohr finde. Laut Ganteför wollen die Camp-Teilnehmer ihre Fahrräder nun woanders abstellen. Er vertraue darauf, dass es auch in Zukunft freie Wege für den Ratskeller gibt.

    Auch ein Aufenthaltsverbot am Fischmarkt steht im Raum

    Ingo Blechschmidt ist einer der Sprecher des Klimacamps. Er sagt, man habe kürzlich von der Problematik erfahren – den Aktivisten sei zunächst ein mögliches Verbot für den Aufenthalt auf einem „Großteil“ der Fischmarktfläche erklärt worden. Hauptamtsleiter Maurmeir sagt zur Gemengelage, „versammlungseinschränkende Maßnahmen können ergriffen werden, wenn sich anderweitig keine Lösungen finden lassen.“

    Schließlich habe sich laut Blechschmidt herausgestellt, das das Problem vor allem am Gehweg zum Ratskeller liege. Man wolle künftig noch stärker darauf achten, dass dieser frei bleibe. Bei den abgestellten Rädern hätte man allerdings nur begrenzt Einfluss, oft gehörten diese nicht zum Camp. Ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis zu den Gastronomen rund um den Fischmarkt sei den Aktivisten wichtig, da man wohl „leider noch länger“ vor Ort bleiben müsse.

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