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Augsburg: Augsburger Artenschutzprojekt gewinnt Umweltpreis

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Augsburger Artenschutzprojekt gewinnt Umweltpreis

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    Landschaftspflegeverbands-Chef Nicolas Liebig nimmt den KUMAS-Umweltpreis aus der Hand von Thomas Nieborowsky entgegen.
    Landschaftspflegeverbands-Chef Nicolas Liebig nimmt den KUMAS-Umweltpreis aus der Hand von Thomas Nieborowsky entgegen. Foto: Fridtjof Atterdal

    Man möchte meinen, dass im Dezember bei Minusgraden an der Insektennistwand im Botanischen Garten nicht allzu viel los ist. Nur mit einem geübten Auge kann man erkennen, dass in den Hohlräumen und Halmen des Gebildes winzige Eier schlummern. Gut geschützt und verborgen durch Pollenpfropfen, warten die Insekten darauf, an wärmeren Tagen im Frühjahr ins Leben zu starten. Insekten waren auch der Grund, warum sich Vertreter der Stadt, des Landschaftspflegeverbandes und des Umweltnetzwerks KUMAS vor eben dieser Nistwand zu einem Fototermin versammelten. Das Projekt "Insekten.Vielfalt.Augsburg" des Landschaftspflegeverbands wurde als eines der Leitprojekte 2020 des Umweltnetzwerks ausgezeichnet.

    "Gutes zeigen, Neues entwickeln, Lust wecken mitzumachen!" ist das Motto der Aktion, mit dem sich der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg seit 2019 für mehr Insektenvielfalt im Stadtgebiet engagiert. Zu den konkreten Maßnahmen gehört die Anlage von Blühwiesen; das verwendete Saatgut wird von Augsburger Biotopflächen gewonnen, sagt der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes, Nicolas Liebig. Auf 25 Hektar Fläche wurden in Augsburg Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt umgesetzt, wobei der Fokus auf innerstädtischen Grünflächen liegt, so Liebig.

    Kooperationsprojekt mit dem Ziel einer Augsburger Allianz für die Insekten

    Es handle sich dabei um ein Kooperationsprojekt mit dem Ziel, eine Augsburger Allianz zu schmieden, in dem gemeinsame Aktivitäten für den Insektenschutz gebündelt werden. Als Bündnispartner sollen Institutionen und Einrichtungen gewonnen werden, die Freiflächen verwalten und die bereit sind, Teile dieser Freiflächen insektenfreundlich umzugestalten, beziehungsweise dies bereits in vorbildlicher Weise getan haben, so der Chef des Landschaftspflegeverbandes. Man freue sich, dass bislang bereits 13 Partner ins Boot geholt werden konnten.

    "Gutes zeigen, Neues entwickeln, Lust wecken mitzumachen!" ist das Motto der Aktion, mit dem sich der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg seit 2019 für mehr Insektenvielfalt im Stadtgebiet engagiert. Zu den konkreten Maßnahmen gehört die Anlage von Blühwiesen.
    "Gutes zeigen, Neues entwickeln, Lust wecken mitzumachen!" ist das Motto der Aktion, mit dem sich der Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg seit 2019 für mehr Insektenvielfalt im Stadtgebiet engagiert. Zu den konkreten Maßnahmen gehört die Anlage von Blühwiesen. Foto: Annette Zoepf (Archivfoto)

    Hintergrund des Projekts sind alarmierende Untersuchungsergebnisse und Beobachtungen zum Verlust der Artenvielfalt. Seit dem erfolgreichen bayerischen Volksbegehren "Rettet die Bienen" ist der Artenschutz stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, so Liebig. Das jetzt ausgezeichnete Augsburger Insektenschutz-Projekt ist Teil der Initiative "Natürlich Bayern" des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz gefördert.

    Umweltreferent Reiner Erben, der für die Stadt auch im KUMAS-Vorstand sitzt, freute sich über die Auszeichnung. Es sei wichtig, neben Technologie und Forschung auch solche Projekte auszuzeichnen, so der Referent. "Wir brauchen alte Methoden, um der Umwelt das zurückgeben zu können, was wir in der Vergangenheit zerstört haben."

    Auch die pflanzliche Vielfalt war der Jury einen Preis wert

    Gemeinsam mit "Insekten. Vielfalt. Augsburg" zeichnete die KUMAS-Jury auch das Projekt "100 Auen - 100 Arten" des Landschaftspflegeverbandes Unterallgäu aus, das pflanzliche Artenvielfalt in die Nähe von Gewässern zurückbringen will. Insgesamt werden jedes Jahr vier herausragende Projekte gewürdigt. Das waren in diesem Jahr als "Green Factory" - die CO2-neutrale Fabrik der Alois Müller GmbH in Ungerhausen und ein Projekt zum Altkunststoffrecycling für die Wiederverwertung von Mischkunststoffen der Schenker Industrie- und Städtereinigungs GmbH in Hohenkammer.

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