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Augsburg: Zweiter Anlauf für den Süchtigentreff am Oberhauser Bahnhof

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Zweiter Anlauf für den Süchtigentreff am Oberhauser Bahnhof

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    Nach dem Aus den Süchtigentreff in der Dinglerstraße wirbt die Stadt jetzt bei den Anwohnern für den Standort Branderstraße. Wann könnte er starten?
    Nach dem Aus den Süchtigentreff in der Dinglerstraße wirbt die Stadt jetzt bei den Anwohnern für den Standort Branderstraße. Wann könnte er starten? Foto: Silvio Wyszengrad

    Der Oberhauser Bahnhof gilt seit Jahren als Treffpunkt der Drogen- und Alkoholikerszene. Um diesen Menschen ein Hilfs- und Beratungsangebot zu verschaffen, möchte die Stadt in der Nähe des Helmut-Haller-Platz einen Süchtigentreff einrichten, der bei der Stadt als „Betreuter Treff Oberhausen“ firmiert. Ursprünglich sollte der Treff in einem ehemaligen Lokal in der Dinglerstraße einziehen. Dieser Standort liegt inmitten eines Wohngebiets und ist 550 Meter vom

    Alternative ist nunmehr die Branderstraße 60. Hier soll in einer ehemaligen Apotheke der Treff einziehen. Zum Bahnhof sind es gerade mal 50 Meter Luftlinie. Auch im Umfeld der Branderstraße regt sich der Unmut von Anwohnern. „Wenn der Treff tatsächlich hier einziehen sollte, wird sich das Geschehen noch viel stärker auf den Bahnhofsvorplatz konzentrieren“, heißt es. Bereits jetzt würden Anwohner, die unmittelbar am Bahnhof leben, immer wieder mit den Schattenseiten der Drogen- und Alkoholsucht konfrontiert. Spritzen lägen herum, regelmäßig gebe es Einsätze der Rettungssanitäter, mitunter gerieten sich die Süchtigen in die Haare.

    Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) weiß um die Sorgen und Ängste der Anwohner. Dafür habe er Verständnis. Er ist aber überzeugt, dass sich mit einem funktionierenden Konzept eines Süchtigentreff die Probleme rund am Bahnhof entschärfen ließen. „Wir sollten es einfach testen“, sagt er.

    Das ist geplant

    Bei den Anwohnern wirbt die Stadt am Freitag um Akzeptanz für die soziale Einrichtung, in der Sozialpädagogen von der Drogenhilfe und des katholischen Verbands SKM die Süchtigen beraten und betreuen wollen. Menschen mit Suchterkrankungen sollen hier in der Branderstraße eine Anlaufstelle vorfinden, in der sie auch willkommen seien. Geplant ist ein Cafébetrieb, in dem kein Alkohol ausgeschenkt wird. Die Süchtigen dürfen allerdings Bier und Wein mitbringen. Dies sei notwendig, heißt es, weil ohne diese Möglichkeit die Süchtigen erst gar nicht kommen würden. Um den Lärm vor dem Gebäude zu reduzieren, soll es im Haus einen abgetrennten Raucherbereich geben. Details, wie der Betrieb letztlich ablaufen soll, müssten aber erst noch geklärt werden.

    Der Mietvertrag für die Räume in der Branderstraße ist gegenwärtig auch noch nicht unterzeichnet. Seitens des Immobilienbesitzers besteht die Bereitschaft, dies zu tun. Nach Stand der Dinge will die Stadt den Betreuten Treff als zweijährigen Versuch starten. Zuletzt war aber auch bereits geäußert worden, dass im Fall, dass die Dinge aus dem Ruder laufen könnten, es schon früher enden könnte. Daran glauben Wurm und die beteiligten Instanzen jedoch nicht.

    Stadt: Kein Schnellschuss

    Einen politischen Schnellschuss, was die Standortfrage anbelangt, wird es jedoch nicht geben. Richard Goerlich sagt zum weiteren Vorgehen: „Zunächst will die Stadt in den direkten Dialog mit den Bürgern treten. Dann folgt alles Weitere.“ Deshalb sei es auch verfrüht zu sagen, wann der Betreute Treff in die Räume einziehen werde. „Ein möglicher Einzugstermin steht erst dann zur Debatte, wenn die Stadt mit den Bürgern vor Ort gesprochen hat. Der Infoabend am Freitag im Pfarrheim St. Thaddäus ist ja dazu da, ein Stimmungsbild zu bekommen und die Argumente der Bürger anzuhören. Erst dann werden Entscheidungen gefällt“,erläutert Goerlich. Die Räume haben eine Gesamtfläche von 130 Quadratmetern. Davon gibt es einen offenen Raum mit 60 Quadratmetern, die restliche Fläche beinhaltet Büros für Mitarbeiter für Beratung sowie Aufenthaltsmöglichkeit sowie Toiletten.

    Der Süchtigentreff gilt als wesentlicher Baustein, um die Situation rund um den Oberhauser Bahnhof insgesamt zu verbessern. Viele Passanten meiden gegenwärtig den Platz wegen der Drogen- und Alkoholikerszene. Die Stadt will nun den Platz attraktiver gestalten, um damit auch die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

    Infoabend am Freitag, 19. Januar

    Der städtische Informationsabend findet am Freitag, 19. Januar, um 18 Uhr im Pfarrheim St. Thaddäus am Kobelweg 1 statt. Die Stadt stellt sich den Fragen der Anwohner. Angekündigt sind Bürgermeisterin Eva Weber, Baureferent Gerd Merkle, Umweltreferent Reiner Erben und Ordnungsreferent Dirk Wurm..

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