Auch nach dem Ende der Sommerferien werden die Stadtwerke (SWA) nicht zum Fünf-Minuten-Takt zurückkehren. Als Grund nennen sie sinkende Fahrgastzahlen. Wenn am 8. September die Schulen aller Voraussicht nach wieder im Regelbetrieb starten, rechnen viele Eltern jedoch mit dem Gegenteil: Sie befürchten zu Stoßzeiten drangvolle Enge in Bus und Bahn – und damit eine Gesundheitsgefahr für ihre Kinder in Corona-Zeiten.
Stadtwerke Augsburg wollen Takt mittags und abends verdichten
Mit einem dichteren Takt bei den Straßenbahnen wollen die Stadtwerke dieses Szenario jedoch verhindern. „Wir fahren einen dynamischen Takt zwischen fünf und 7,5-Minuten“, erklärt SWA-Sprecher Jürgen Fergg. „Wenn die Schüler morgens und mittags unterwegs sind, werden wir den Takt ähnlich wie zu Schulzeiten üblich verdichten. Busse verkehren regulär nach üblichem Fahrplan.“
Bei Bedarf könne rasch reagiert werden, da die Fahrgastzahlen durch elektronische Messsysteme und durch Mitarbeiter in den Fahrzeugen überwacht würden. In den bisherigen Monaten der Corona-Pandemie habe sich dieses Vorgehen bewährt. Es gehe darum, die Fahrgäste bestmöglich zu schützen, aber auch das Fahrpersonal. „Deshalb fahren wir so viel wie nötig und so wenig wie möglich.“
Der nachfrageorientierte Takt hat nach Einschätzung der Stadtwerke einen Vorteil gegenüber dem starren Fünf-Minuten-Takt. Dadurch könnten die kleineren Fahrzeuge im Betriebshof bleiben und in der Regel die Bahnen mit der größten Kapazität eingesetzt werden.
Stadtwerke Augsburg weisen auf Maskenpflicht im Nahverkehr hin
Was das Infektionsrisiko in öffentlichen Verkehrsmitteln anbelangt, verweist Sprecher Jürgen Fergg auf eine Aussage des Robert-Koch-Instituts, wonach es in Bussen und Straßenbahnen kaum Ansteckungen mit dem Coronavirus gebe. Zu achten sei jedoch auf die Einhaltung der Maskenpflicht. „Sie ist deshalb wichtig, weil an Haltestellen, in Bahnen und Bussen ein Mindestabstand nicht eingehalten werden kann“, so der Sprecher.
Eine Kooperation mit Busunternehmen, die die Stadtwerke zu Stoßzeiten etwa vor Schulbeginn unterstützen, ist aktuell noch kein Thema, heißt es. „Sollte dies notwendig werden, werden wir das als eine mögliche Maßnahme prüfen“, sagt Fergg.
Nahverkehr in Corona-Zeiten: Augsburger fahren weniger mit Bus und Tram
Die Augsburger Stadtwerke rechnen zu Schulbeginn nach eigener Aussage mit deutlich weniger Fahrgästen als noch vor Corona. Nach wie vor fielen viele Gründe für Fahrten im Berufsverkehr weg, etwa wegen Kurzarbeit und Homeoffice.
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