Die Augsburger Badeseen sind bei den sommerlichen Temperaturen ein beliebter Ausflugsort – auch weil viele Menschen aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie nicht in den Urlaub gefahren sind. Eine Leserin fragt sich, warum die Stadt diese Chance nicht ergreift und den Bergheimer Badesee einmal „aufmöbelt“. Er sei ganz grünlich und "veralgt". Wenn man ihn ertüchtigen würde, gäbe es eine schöne Badalternative zum Gögginger Luftbad, so die Frau. Wir haben bei der Stadt Augsburg nachgefragt.
„Der Andrang von Badenden bei den Augsburger Gewässern ist durch Corona derzeit natürlich höher. Deshalb ist es uns ein Anliegen, die Aufenthaltsqualität so hoch als möglich zu gestalten und Badegelegenheiten zu ermöglichen“, sagt Bürgermeisterin Martina Wild (Grüne). Aus diesem Grund sei es ihr wichtig gewesen, in dieser Saison alle Freibäder trotz Corona zu öffnen.
Pflanzen: Am See in Bergheim wurde Anfang Juli gemäht
Entsprechend den anderen Augsburger Seen, wie Kuhsee, Autobahnseen und Ilsesee, will die Stadt auch am Bergheimer Baggersee die Bademöglichkeit gewährleisten. Wild: „Die Schlingpflanzen am Bergheimer Baggersee wurden in der ersten Juliwoche in diesem Jahr gemäht. Nach unserem Kenntnisstand sind die Pflanzen jedoch wieder rasch aufgewachsen.“ Derzeit werde geprüft, ob kurzfristig nochmals eine Mahd durchgeführt und eine geeignete Firma hierfür gewonnen werden könne. Nach einem Beschluss von 2017 wurden die gemähten und ungemähten Bereiche bereits mit Bojen in Zonen eingeteilt. Schilder mit dem Hinweis auf Wasserpflanzen wurden aufgestellt.
Der größere Zulauf am Bergheimer Baggersee verändere vermutlich auch die Bedingungen am See: Durch Sonnenmilch, Kosmetik und Reste von Waschmitteln finde nach Angaben der Stadt ein höherer Nährstoffeintrag statt. Dieser habe wiederum ein vermehrtes Wachstum von Algen zur Folge und verändere auch den pH-Wert des Wassers.
Der Wuchs von Schlingpflanzen trage auch dazu bei, das Wasser mit Sauerstoff anzureichern und Nährstoffe der angrenzenden Landwirtschaftsflächen, die mit dem Grundwasser einströmen, herauszufiltern. Ohne die Schlingpflanzen wäre das Gewässer unter Umständen viel stärker veralgt, stellt die Stadt Augsburg auf Anfrage fest.
Die Qualität der Badegewässer werde regelmäßig überprüft, so Martina Wild. „Seit mindestens fünf Jahren gibt es von mikrobiologischer Seite keine Beanstandung. Die mikrobiologischen Parameter – E. coli und Enterokokken – wurden letztmalig am 30. Juli gemessen und entsprachen den Vorgaben für Badegewässer.“
Wasserqualität der Augsburger Badegewässer wird drei Mal gemessen
Die Augsburger Badeseen würden nach Möglichkeit während der Sommermonate und der damit verbundenen intensiven Nutzung von Badegästen drei Mal pro Saison getestet.
Auf der Homepage der Stadt Augsburg können sich die Bürger über die Qualität der Badegewässer in Augsburg informieren.
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