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Augsburg: Zu Besuch bei Axel Piper: So wohnt der Regionalbischof

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Zu Besuch bei Axel Piper: So wohnt der Regionalbischof

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    Axel Piper an einem Lieblingsort: auf der Dachterrasse seiner Wohnung im Ulrichseck mit Blick auf die Ulrichsbasilika.
    Axel Piper an einem Lieblingsort: auf der Dachterrasse seiner Wohnung im Ulrichseck mit Blick auf die Ulrichsbasilika. Foto: Ulrich Wagner

    Regionalbischof Axel Piper hat eine besondere Leidenschaft. Es ist seine Siebträgermaschine, der er mehrmals am Tag einen Besuch abstattet. Früher sei sein Tag mit Espressi "gepflastert" gewesen. Heute sei es bei Weitem nicht mehr so schlimm, verrät er. Dennoch stehe er immer noch mehrmals am Tag an seiner Maschine in der Küche. Von dort aus fällt sein Blick aus dem Fenster hinweg über das Ulrichseck, das neue evangelische Zentrum am Ulrichsplatz. Seit vier Monaten ist es auch das Zuhause von Axel Piper und seiner Frau Sabine.

    Axel Piper reist gerne nach Italien

    Die Liebe zum Espresso hat wohl auch etwas mit seiner Liebe zu Italien zu tun, mutmaßt er. Das Ziel vieler seiner Urlaube ist Italien - diese Reisen sind stets mit einer Tradition verbunden: Kurz nach der Grenze wird ein Stopp eingelegt und Espresso getrunken, bevor die Fahrt weitergehen kann.

    Espresso ist die Leidenschaft von Regionalbischof Axel Piper.
    Espresso ist die Leidenschaft von Regionalbischof Axel Piper. Foto: Ulrich Wagner

    Ein Bild in seinem Arbeitszimmer zeigt den Ausschnitt einer Landkarte, mehrere Fähnchen markieren Etappen auf dem Weg von Weilheim nach Rom. Die Strecke hat er gemeinsam mit einem Freund auf dem Fahrrad zurückgelegt. "Wir haben uns drei Wochen Zeit genommen", berichtet er. Das Radfahren ist ebenfalls eine Leidenschaft des Regionalbischofs, ein Klein-Rad, sein erstes Rennrad, hängt ebenfalls im Arbeitszimmer an der Wand. Piper ist auch in Augsburg oft mit dem Rad unterwegs. "Ich bin viel in der Natur, fahre am Lech und an der Wertach entlang." Freilich vermisse er die Berge. An seiner letzten Station in Weilheim, wo er 15 Jahre als Dekan gewirkt hatte, war er ihnen noch ein Stückchen näher.

    Das erste Rennrad von Regionalbischof Axel Piper hängt in seinem Arbeitszimmer an der Wand.
    Das erste Rennrad von Regionalbischof Axel Piper hängt in seinem Arbeitszimmer an der Wand. Foto: Ulrich Wagner

    Augsburg war dennoch eine Entdeckung für Axel und Sabine Piper. Seit Januar 2019 ist Axel Piper Regionalbischof des Kirchenkreises Augsburg und Schwaben. Zunächst zog das Paar in die ehemalige Wohnung des Regionalbischofs in die Lessingstraße ins Bismarckviertel. "Klar hatte ich zuvor schon einmal die Fuggerei und den Goldenen Saal gesehen. Als wir aber nach Augsburg zogen, waren wir erstaunt, wie schön es ist und wie wenig wir davon kannten", sagt er. Begeistert lernten sie ihren neuen Lebensmittelpunkt kennen, vor allem die Altstadt mit ihren Lechkanälen und Gässchen und den kleinen, inhabergeführten Geschäften und Handwerkerbetrieben habe es ihnen angetan.

    Schnell fühlten sie sich in Augsburg angekommen. "Das lag zum einem an unseren sehr netten Nachbarn, die uns in der Lessingstraße sehr herzlich aufgenommen haben." Zum anderen auch an vielen anderen Begegnungen mit den Augsburger Bürgern. "Die Augsburger täuschen sich. Sie meinen immer, sie gelten als muffelig und reserviert. Das stimmt aber nicht. Ich erlebe die Augsburger als unheimlich freundlich und hilfsbereit", sagt Axel Piper.

    Die Dachterrasse ist ein Lieblingsort des Regionalbischofs

    Auch in seiner neuen Wohnung im Ulrichseck habe das Paar gleich wieder anknüpfen können und sich mit Nachbarn getroffen, die sie über ihre Dachterrassen hinweg kennengelernt haben. "Die Dachterrasse ist neben meiner Espressomaschine mein Lieblingsort in der Wohnung." Dort halte er sich oft auf, und das zu jeder Jahreszeit. "Im Winter sitze ich hier mit Pullover und dicker Jacke und trinke meinen Espresso", sagt er. Fledermäuse und Falken könne er von der Terrasse aus beobachten sowie den Ausblick auf die nachts angestrahlte Ulrichsbasilika genießen. Das Ehepaar Piper hat sich innerhalb kürzester Zeit in seiner neuen Wohnung eingelebt. Lieb gewordene Möbelstücke, wie ein besonderes Regal oder ein Stuhl des Großvaters helfen ihnen dabei, sich wohlzufühlen.

    Aus seinem alten Segelboot hat sich Axel Piper in jungen Jahren ein Regal gezimmert. Es begleitet ihn schon sein Leben lang.
    Aus seinem alten Segelboot hat sich Axel Piper in jungen Jahren ein Regal gezimmert. Es begleitet ihn schon sein Leben lang. Foto: Ulrich Wagner

    Piper, der eine Zeit lang am Bodensee lebte, hat das Regal übrigens selbst gebaut. Es besteht zum Teil aus einem alten Segelboot. "Das ist eine Finn-Dinghy. Als Kind bin ich damit viel gesegelt." Als es undicht wurde, habe er es im elterlichen Garten geschliffen und daraus das Regal gezimmert. Im Flur steht ein Holzstuhl seines Großvaters. "Er war Kürschnermeister in der ehemaligen DDR und hat sich weder mit Nazis noch mit Kommunisten vertragen. Das war sein Freimaurer-Stuhl", erzählt sein Enkel. Für ihn sei der Stuhl eine wichtige Erinnerung an seinen Großvater, "einen Mann, der sich gerne einmal zwischen die Stühle gesetzt hat." Axel Piper und seine Frau Sabine, die Lehrerin ist, freuen sich über ihre schöne Wohnung, in der sie auch regelmäßig Besuch von ihren zwei erwachsenen Kindern erhalten. Nur an eine Sache muss sich der Regionalbischof noch gewöhnen: Sein Büro befindet sich gerade einmal ein Stockwerk unterhalb seiner Wohnung. "Wenn ich in die Arbeit gehe, muss ich nur treppab gehen", sagt er.

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