Die Zahl der täglich neu hinzukommenden Corona-Infizierten im Stadtgebiet liegt seit einigen Tagen in einem einstelligen Bereich. In den vergangenen drei Wochen seien die täglichen Zuwächse fast kontinuierlich zurückgegangen, so Dr. Thomas Wibmer, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes. Am Donnerstag gab die Stadt sogar bekannt, dass innerhalb der vergangenen 24 Stunden kein weiterer Infizierter verzeichnet wurde – das erste Mal seit dem 6. März, als der erste Corona-Test bei einer Person positiv ausfiel. „Wir freuen uns über diese positive Botschaft. Die Entwicklung gibt uns Zuversicht“, so Oberbürgermeister Kurt Gribl am Donnerstagmittag in einer Pressekonferenz. Gleichwohl warnte Gribl vor falscher Sicherheit. „Das kann sich schnell ändern, wenn etwa in einer Einrichtung Infektionen ausbrechen sollten.“
Der Rückgang in Augsburg ist wohl das Ende der ersten Infektionswelle
Beim Gesundheitsamt vermutet man, dass der Rückgang der bekannten Neuinfektionen womöglich das Ende der ersten Infektionswelle darstellt. Der Höhepunkt sei vermutlich Anfang April erreicht gewesen, als täglich bis zu 24 Neuinfektionen bekannt wurden. In den Augsburger Krankenhäusern halbierte sich die Zahl der Corona-Patienten in den vergangenen 15 Tagen. Bisher wurden 381 Personen positiv getestet, wovon 298 als wieder genesen gelten. Zwölf Menschen starben. Mit 127 Infektionsfällen auf 100.000 Einwohner liegt
Wann kommt die zweite Corona-Welle - in ein paar Wochen oder im Herbst?
Man müsse sich aber auf eine mögliche zweite Welle vorbereiten, so Wibmer, die durch die Lockerungen wie das Wiederhochfahren von Geschäften und Schulen verursacht werden könnte. Wann es womöglich so weit sein werde, dass es einen Wiederanstieg der Infektionen gibt, lasse sich nicht sagen. „Es gibt da keine konkreten Hinweise, die ein Szenario nahelegen.“ Man bereite sich beim Gesundheitsamt darauf vor, dass dies schon in einigen Wochen der Fall sein könnte. Womöglich sei es auch erst im Frühherbst soweit, wenn die Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen allgemein steigt.
Wie das Gesundheitsamt Infektionsketten frühzeitig unterbrechen will
Zentral sei, Corona-Fälle durch schnelle Testung möglichst früh zu erkennen und Infektionsketten zu stoppen, so Wibmer. Bisher sei es gelungen, 260
75 Mitarbeiter des Freistaats sollen helfen
Verstärkt werden soll das Augsburger Gesundheitsamt nun durch 75 Mitarbeiter des Freistaats, die Infektionsketten nachspüren sollen. Schon aktuell ist ein großer Teil der rund 100 Behörden-Beschäftigten mit Unterstützung von zwei Kräften des Robert-Koch-Instituts damit beschäftigt, bei einer Corona-Meldung Kontaktpersonen zu ermitteln, kategorisieren und beim Auftreten von Symptomen zu testen. Auch ein Computerprogramm des Freistaats, das Infektionsketten identifizieren soll, befindet sich in Augsburg momentan im Probebetrieb.
Wer Symptome verspürt, soll sofort den Arzt anrufen
Wer Symptome von Corona bei sich verspüre, solle daheim bleiben und seinen Hausarzt anrufen, damit dieser einen Test veranlassen könne, so Wibmer. Dies gelte ausdrücklich auch für Patienten, die keinen bekannten Kontakt zu einem Infizierten hatten. Viele Infektionsketten in Augsburg hätten ihren Ursprung bei Reiserückkehrern oder bei außerhalb des Stadtgebiets wohnenden Erkrankten gehabt. Allerdings habe es auch Fälle gegeben, wo die Ansteckungsquelle nicht klar wurde. Eine frühzeitige Testung sei essentiell.
Gribl: Vorsichtsmaßnahmen sind weiter unabdingbar
Gribl betonte, die Schutzmaßnahmen wie Abstand halten, Mundschutz, Händewaschen und -desinfizieren seien weiterhin unabdingbar. Sie seien Voraussetzung, dass man Schritt für Schritt in die Normalität zurückkehre. „Wir sind auf einem Weg, der uns zur
Weber will wissen, wie es den Familien geht
Bürgermeisterin und designierte Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sprach speziell den Familien ihren Dank für das Durchhalten in der jetzigen Situation aus. Homeoffice, Homeschooling, kein Kontakt zu Freunden – das verlange Eltern und Kindern viel ab, so Weber. In den kommenden Wochen plane sie eine digitale Sprechstunde für Kinder und Jugendliche, die an sie und die Referenten Fragen stellen könnten.
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