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Augsburg: Wohnungen für 300 Menschen - Pläne für Flugplatzheide gestrichen

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Wohnungen für 300 Menschen - Pläne für Flugplatzheide gestrichen

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    Die Flugplatzheide im Univiertel soll nun doch nicht bebaut werden. Der Freistaat hat die Pläne zu den Akten gelegt.
    Die Flugplatzheide im Univiertel soll nun doch nicht bebaut werden. Der Freistaat hat die Pläne zu den Akten gelegt. Foto: Michael Hochgemuth

    Der Freistaat will auf der Flugplatzheide im Univiertel bis auf Weiteres nun definitiv keine Wohnungen bauen. Die geplanten rund 70 Wohnungen für insgesamt etwa 300 anerkannte Flüchtlinge und Bürger mit niedrigen Einkommen seien aus dem Sofortprogramm im Wohnungspakt Bayern gestrichen worden, so Bürgermeisterin Eva Weber nach einem Gespräch mit dem bayerischen Bauminister Hans Reichhart (beide CSU).

    Wohnungen hätten für Entlastung sorgen sollen

    Der Freistaat wollte das Projekt im Zuge des Pakets „Wohnungspakt Bayern“ hochziehen. Ziel war es, den Wohnungsmarkt zu entlasten – für Flüchtlinge sowie für einheimische Wohnungssuchende. Viele Flüchtlinge, die anerkannt sind, leben nach wie vor in Unterkünften, weil sie auf dem Wohnungsmarkt keine Chance haben. Geplant waren Wohnungen mit einfachem Standard. Die Wahl fiel auf die Flugplatzheide, weil sich das Gelände dem Freistaat gehört.

    Von Anfang an Proteste von Naturschützern

    Allerdings waren die Pläne, die vor drei Jahren aufkamen, von Anfang an von Protesten von Naturschützern begleitet. Sie fürchteten, dass die Flugplatzheide ihren ökologischen Wert verlieren würde, sollte dort in größerem Maßstab gebaut werden. Momentan leben dort seltene Tier- und Pflanzenarten, die für die Augsburger Natur typisch sind. Allein 85 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste in Bayern stehen, wurden nachgewiesen. Werde dort gebaut, sei der Rest so klein, dass bestimmte Tiere wie Rebhühner keine Überlebenschance mehr hätten, so die Naturschützer. Auch eine Umplanung des Freistaats beruhigte die Lage nicht. Zuletzt war unklar, ob der Freistaat dort überhaupt noch bauen will.

    Freistaat konzentriert sich auf Berliner Allee

    Seit einigen Tagen ist klar, dass das Projekt aus dem Sofortprogramm für staatlichen Wohnanlagen gestrichen ist. „Es ist deutlich geworden, dass die Bebauung der Flugplatzheide ein hochemotionales Thema ist. Daher begrüße ich es sehr, dass von den Baumaßnahmen nun abgesehen wird“, so Weber. Der Freistaat konzentriert sich bei seinen Aktivitäten im sozialen Wohnungsbau nun auf die ehemalige Straßenmeisterei an der Berliner Allee.

    Auf dem Areal sind aktuell noch Flüchtlinge in Containern untergebracht. Ziel ist es, dort geförderte Wohnungen zu bauen. Bauminister Reichhart sprach bei der Vorstellung der Pläne von bis zu 1000 Wohnungen, wobei dafür auch in die Lechauen hineingebaut werden müsste.

    Baureferent Gerd Merkle (CSU) verwies darauf, dass der Naturschutz bei dem Thema aber eine Rolle spielen werde. Er halte 300 bis 400 Wohnungen für realistischer. Neben dem Areal an der Berliner Allee untersucht der Freistaat momentan auch andere Grundstücke im Eigentum auf ihre Eignung als Bauland für Wohnungen.

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