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Augsburg: Wogen im Bäderstreit glätten sich vorerst

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Wogen im Bäderstreit glätten sich vorerst

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    Ein Blick ins Gögginger Hallenbad. Es ist wie alle anderen Augsburger Hallenbäder sanierungsbedürftig. Zudem reichen die Beckenkapazitäten angesichts steigender Bevölkerungszahlen insgesamt nicht mehr aus.
    Ein Blick ins Gögginger Hallenbad. Es ist wie alle anderen Augsburger Hallenbäder sanierungsbedürftig. Zudem reichen die Beckenkapazitäten angesichts steigender Bevölkerungszahlen insgesamt nicht mehr aus. Foto: Silvio Wyszengrad

    Ein Bündnis aus Schwimm- und Wassersportvereinen sowie Wasserwacht und DLRG hat am Freitag seine Forderung nach einem 50-Meter-Schwimmbecken für Augsburg bis zum Jahr 2024 bekräftigt. Am kommenden Montag wird sich der Sportausschuss des Stadtrats mit der Frage befassen, wie die

    Vereine kritisierten Sportreferent Wurm

    Sportreferent Dirk Wurm (SPD) war von der Arbeitsgemeinschaft Anfang September öffentlich scharf angegangen worden, weil die städtischen Planvarianten für Sanierung und Erweiterung der Bäderlandschaft nicht praktikabel seien. Wurm will alle Bäder sanieren und teils neu bauen, um mehr Wasserfläche zu schaffen.

    Die Verwaltung favorisiert aktuell den Neubau eines Familien- und Freizeitbades(an einem bestehenden Hallenbadstandort) und den Neubau eines Sportbades mit 50-Meter-Bahn (am Standort Spickelbad). Das Paket würde 66 Millionen Euro kosten. Nachdem die Reihenfolge zunächst unklar war, präzisierte Wurm zuletzt, dass das 50-Meter-Becken Priorität haben soll und dann das Familien- und Freizeitbad mit 25-Meter-Becken und Rutschen nachgezogen werden soll. Das mache die Bäderlandschaft attraktiver.

    Hat die Stadt das Geld für ein Freizeitbad?

    Mit dieser Reihenfolge könnte die Arbeitsgemeinschaft prinzipiell leben. Der Kritikpunkt, dass bei diesem Konzept während der Neubaumaßnahmen bestehende Standorte für mehrere Jahre wegfallen würden, besteht aber weiterhin. Schon die Sanierung des Plärrer-Hallenbads vor einigen Jahren habe zu massiven Einschränkungen geführt. Abgesehen davon müsse sich die Stadt fragen lassen, ob ein Freizeitbad angesichts enger Finanzen auf der Prioritätenliste oben stehe könne, so Sprecher Zitzelsberger. Er will für die CSU in den Stadtrat einziehen, wobei die Arbeitsgemeinschaft aus 23 Vereinigungen betont, überparteilich zu agieren.

    Ein Standort an der Schwimmschulstraße?

    Auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft prüft die Stadt aktuell die Frage, ob im Bereich des seit 2003 geschlossenen Freiluft-Sportbades an der Schwimmschulstraße eine Halle mit Sportbecken und Sprunganlage gebaut werden könnte. Man befinde sich in Gesprächen mit der Stadt, so Knut Weise vom Schwimmverein Augsburg. Ein Bürgerbegehren für ein 50-Meter-Becken, wie es die Arbeitsgemeinschaft im September als letzte Option in den Raum stellte, sei für den Moment kein Thema.

    Augsburg steht im bayernweiten Vergleich schlecht da

    Dass Augsburg mehr Schwimmfläche benötigt, ist zwischen Arbeitsgemeinschaft und Stadt unstrittig. Zitzelsberger rechnete am Freitag vor den Medien vor, dass Augsburg im bayernweiten Vergleich mit 45 Zentimetern Hallenschwimmbadfläche pro Einwohner nicht gut dastehe. Der Abbau der Traglufthalle im Bärenkeller sowie die Schließung des Sportbads und eines Beckens an der Schwimmschulstraße hätten die Situation in der Vergangenheit nicht verbessert.

    Kinder und Erwachsene können schlechter schwimmen

    Dagmar Leeb, Sprecherin der Augsburger DLRG, sagte, dass sowohl die Schwimmfähigkeit von Kindern als auch von Erwachsenen immer schlechter werde. Bundesweit sind inzwischen nur noch 60 Prozent aller Zehnjährigen sichere Schwimmer (Schwimmabzeichen Bronze). „Zudem nehmen die motorischen Fähigkeiten allgemein ab. Mit einem Schwimmkurs mit zehn Einheiten kommen wir nicht mehr hin. Längere Kurse haben aber auch längere Belegungszeiten von Bädern zur Folge.“

    In der Schule lernen nicht mehr alle Kinder das Schwimmen

    Gertrud Nigg-Klee, schwäbische Bezirksvorsitzende des Bayerischen Lehrerverbandes, sagte, dass neben dem Mangel an qualifizierten Lehrern und den Änderungen der Schülerstruktur die mangelnde Verfügbarkeit von Hallenbadkapazitäten ein Hindernis sei, aus allen Grundschülern Schwimmer zu machen. Ein Fünftel des Sportunterrichts in der Grundschule solle aus Schwimmen bestehen. „Das kann nicht mehr in allen Klassen durchgeführt werden.“

    Auch kleinere Städte haben ein 50-Meter-Becken

    Harald Walter, Präsident des Bayerischen Schwimmverbandes, lobte das Augsburger Bündnis als einzigartig in Bayern. Schwaben sei, was 50-Meter-Becken betrifft, in

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