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Augsburg: Wo Handwerker dicke Bretter bohren

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Wo Handwerker dicke Bretter bohren

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    Die Instandsetzung des Tragwerks der Fassade und der Fassadenbekleidung des Färberturms ist gerade in Arbeit. Die Fertigstellung sei nun auf das Frühjahr 2020 terminiert, heißt es im Baureferat. Ein neuerlicher Anstrich sei nicht vorgesehen, heißt es.
    Die Instandsetzung des Tragwerks der Fassade und der Fassadenbekleidung des Färberturms ist gerade in Arbeit. Die Fertigstellung sei nun auf das Frühjahr 2020 terminiert, heißt es im Baureferat. Ein neuerlicher Anstrich sei nicht vorgesehen, heißt es.

    Auf der Baustelle in der Schäfflerbachstraße spornen sich die Handwerker mit südländischer Musik an. Sie bohren im wahrsten Sinne des Wortes dicke Bretter. Die alte, schwarze Verschalung ist auf einer Seite des Färberturms bereits durch neues, helles Holz ersetzt worden. Wie lange diese Arbeit noch in Anspruch nehmen wird, wissen die Männer selbst nicht genau. „Man weiß nie, was drunter rauskommt“, erklärt einer zu den Tücken des Baudenkmals.

    Die Instandsetzung des ältesten Baudenkmals im Textilviertel aus vorindustrieller Zeit dauert nun doch etwas länger als im vergangenen Jahr von Hochbauamtsleiter Günter Billenstein und Projektleiterin Nicole Bernhard angenommen. Damals gingen sie von einer Fertigstellung Ende des ersten Quartals 2019 aus. Doch gemessen am Alter des Turms – er wurde im Jahr 1795 erbaut –, ist eine Verzögerung um einige Monate keine Zeit.

    Die Sanierung des in der Stadt „höchst geachteten“ Juwels, in dem einst die gefärbten Stoffbahnen aus der Färberei der Augsburger Kammgarn-Spinnerei getrocknet wurden, kostet laut Baureferat inzwischen 1,2 Millionen Euro. Der Wert von Grundstück und Gebäude, die laut städtebaulichem Vertrag einmal für das Areal von der Schäfflerbachstraße Grundbesitz GmbH an die Stadt übereignet wurden, hat einen Wert von 250000 Euro.

    Es war einmal ein "dunkles Haus in einem dunklen Eck"

    Was sich im vergangenen Jahr noch als „dunkles Haus in einer dunklen Ecke“ darstellte, hat inzwischen eine lichte Honigfarbe angenommen. Wie das Baureferat auf Anfrage mitteilt, soll der Färberturm gemäß der Entscheidung des Stadtrats nach Sanierung zu einem offenen Treffpunkt mit einem differenzierten, auf das Textilviertel bezogenen, sozialen und kulturellen Angebot werden. Ziel sei die behutsame, denkmalgerechte Sanierung.

    Derzeit finde die Instandsetzung des Tragwerks der Fassade sowie der Fassadenbekleidung nach den Maßgaben der Denkmalpflege statt. Die Gesamtfertigstellung sei im Frühjahr 2020 zu erwarten. Die städtische Liegenschaftsverwaltung ist zurzeit mit der Bürgeraktion Textilviertel als künftiger Nutzerin in Verhandlungen.

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