Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Wird die Ackermann-Straße sechsspurig?

Augsburg

Wird die Ackermann-Straße sechsspurig?

    • |
    Auf der Bürgermeister-Ackermann-Straße (senkrecht im Bild) soll künftig die Tram in der Mitte fahren, vier Autospuren bleiben erhalten.
    Auf der Bürgermeister-Ackermann-Straße (senkrecht im Bild) soll künftig die Tram in der Mitte fahren, vier Autospuren bleiben erhalten. Foto: Ulrich Wagner

    Die Planungen für die Straßenbahnlinie 5 scheinen sich nach hinten zu verschieben. Die Stadtwerke hatten im März bekannt gegeben, die Genehmigungsunterlagen noch in diesem Jahr bei der Regierung von Schwaben einreichen zu wollen. Ob dieser Zeitplan zu halten ist, ist unklar. Im Hintergrund laufen dem Vernehmen nach Gespräche zwischen Stadt Augsburg, Stadtwerken, Regierung von Schwaben und der Stadt Stadtbergen. Grund ist offenbar, dass es mit der Verkehrssituation an der Listle-Kreuzung (Bgm.-Ackermann-Straße/Kriegshaberstraße/Hagenmähderstraße) nach wie vor hakt.

    Für die Listle-Kreuzung wurden mehrere mehrere Varianten durchgerechnet

    Wie berichtet ist geplant, die Straßenbahn in der Mitte der Fahrbahn der Bgm.-Ackermann-Straße auf einer eigenen Gleistrasse fahren zu lassen. Alle vier Fahrspuren der Bgm.-Ackermann-Straße, mit mehr als 40.000 Fahrzeugen pro Tag eine der am stärksten belasteten Hauptverkehrsstraßen, sollen erhalten bleiben. Knackpunkte sind darum nur die Kreuzungen. Während die Kreuzungssituation mit der B17 aus Sicht der Stadtwerke wenig problematisch ist, weil im Zuge des Tramneubaus die Kapazitäten für abbiegende Autos durch Veränderungen an den Spuren erhöht werden, gilt die Listle-Kreuzung als schwierig. Mehrere Varianten wurden bereits durchgerechnet. Dem Vernehmen nach wird auch ein sechsspuriger Ausbau der Ackermann-Straße in einem Teilabschnitt diskutiert. Entschieden ist allerdings noch nichts.

    Zuletzt wollte Pro Augsburg vor den Sommerferien im Stadtrat auf die Schnelle einen Bericht zum Thema haben. Man wolle wissen, ob Informationen, dass sich der Bau der Linie 5 verzögern werde, weil „andauernd neue Ideen eingebracht und dann wieder verworfen werden“, korrekt seien, so die Fraktion. Das Thema kam angesichts der Kurzfristigkeit und des ohnehin vollen Programms der Sitzung aber nicht auf die Tagesordnung, entschied die Stadt. Auch die Stadtwerke wollten zuletzt zum Thema nichts sagen.

    Stadtbergen sieht die neue Straßenbahnlinie kritisch

    Kritisch beäugt wird die Linie 5 seit jeher von der Stadt Stadtbergen. Dort fürchtet man eine Verlagerung des Verkehrs ins eigene Stadtgebiet, sollte es mit der Leistungsfähigkeit der Bgm.-Ackermann-Straße künftig nicht mehr passen. Bürgermeister Paulus Metz sagt, dass man in die Gespräche eingebunden sei, die aktuell laufen. Es gebe noch mehrere offene Fragen abzuarbeiten, bevor man möglicherweise zu einer Lösung komme. „Es gibt aber jedenfalls keinen Stillstand, sondern das Vorhaben und die Planungen entwickeln sich weiter“, so Metz. Zu den konkreten Inhalten der Gespräche wolle er sich nicht äußern.

    Die Linie 5 sollte nach dem zuletzt veröffentlichten Zeitplan im Jahr 2024 fahren– allerdings nur im „Optimalfall“, so die Stadtwerke. Selbst wenn die Stadtwerke noch in diesem Jahr die Genehmigungsunterlagen für die Regierung von Schwaben (Planfeststellungantrag) fertig bekommen sollten, wofür Klarheit über die Leistungsfähigkeit der Kreuzungen vorliegen muss, wird mit mindestens zwei Jahren Bearbeitungszeit gerechnet. Hintergrund sind sich abzeichnende Widerstände gegen das Projekt in mehreren Bereichen der Trasse, die von der Regierung von Schwaben geprüft werden müssten. Im Anschluss ist mit mindestens drei Jahren Bauzeit zu rechnen.

    Die Linie 5 soll vom Bahnhofstunnel bis zum P+R-Platz Augsburg-West führen

    Geplant ist, die Straßenbahn ab dem Ausgang des Bahnhofstunnels am Sebastian-Buchegger-Platz im Thelottviertel über Rosenau-, Pferseer-, Holzbach- und Bürgermeister-Ackermann-Straße bis zum Park-and-Ride-Platz Augsburg-West (neben Obi) rollen zu lassen. Von dort soll sie weiter zum Klinikum fahren und dort wenden.

    Angesichts der Umwandlung des Klinikums zur Uni-Klinik mit Studenten und mehr Mitarbeitern sowie den Überlegungen zur Erweiterung des P+R-Platzes gilt die momentane Erschließung mit der Tramlinie 2 und der Buslinie 32 als nicht ausreichend. Die Überlegungen für die Linie 5 ziehen sich inzwischen schon seit etlichen Jahren hin. Die Trassierung in Bahnhofsnähe wurde mehrmals umgeplant. Mit dem zuletzt vorgelegten Zeitplan ist klar, dass die Straßenbahnlinie 5 nicht rechtzeitig zur Fertigstellung des Bahnhofstunnels rollen wird. Somit wird ab 2023 zunächst nur die Linie 3 nach Stadtbergen den neuen Tunnel nutzen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden