Nie hätte er gedacht, so sagt er, dass es in seinem Beruf mal so ruhig ist. Dass er sich um Geld Sorgen machen muss. Seinen Namen möchte er in der Zeitung nicht lesen, nur so viel: Er betreibt ein Bordell am Rande Augsburgs, ein altes Haus, Parkplätze vor der Tür, eine Tierarztpraxis als Nachbarn. Seit März ist sein Haus geschlossen. Schildert er seine Situation, kommen die Sätze laut und schnell: „Wir gehen hier vor die Hunde – um die Bordellbetriebe kümmert sich niemand.“ Wenn das so weitergehe, werde man – und hier zeigt er in seinem Büro auf ein Skelett samt Zigarre im Mund – bald aussehen wie dieser Bursche.
Augsburg