Normalerweise sind Eltern von angehenden Krippen- oder Kindergartenkindern Anfang des Jahres auf Tour, um sich in Frage kommende Betreuungseinrichtungen anzuschauen. Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf das Anmeldeverfahren für das Kita-Jahr 2021/22 aus. Die beliebten Tage der offenen Tür oder die hausinternen Rundgänge sind in diesem Jahr wegen der Notbetreuung und aus Gründen des Infektionsschutzes gestrichen. Die Familien haben andere Möglichkeiten, ihr Kind für einen Betreuungsplatz ab September vorzumerken.
Die Stadt Augsburg bietet 47 Kinderbetreuungs-Einrichtungen
Bei den 47 Einrichtungen des Trägers Kita Stadt Augsburg können sich Familien online für einen Kita-Platz vormerken lassen und an einem virtuellen Rundgang durch die Kitas teilnehmen. Jede Einrichtung hat auf ihrer Webseite dazu eine Bildergalerie erstellt. Hier kann man sich die Online-Formulare herunterladen und die gewünschte Kita aufrufen.
Die Stadt hält gut ein Viertel der insgesamt 14.000 Betreuungsplätze in Augsburg vor. Voraussichtlich im Herbst 2021 kommen in einem Neubau in der Hochzoller Zugspitzstraße weitere 74 städtische Plätze für Kinder von einem bis sechs Jahren hinzu. Eva-Maria Hermanns, Leiterin des Amts für Kindertagesbetreuung, schätzt, dass zum September rund ein Drittel der vorhandenen Plätze neu vergeben wird. Nach ihrer Einschätzung kommen die Familien mit dem coronabedingt geänderten Verfahren zurecht, zumal auch die Einrichtungen telefonisch erreichbar seien.
Eine Zu- oder Absage gibt es für die Eltern wahrscheinlich im April
Bei der Stadt läuft die Vormerkung bis zum 25. Februar. Da viele Familien sich in mehreren Einrichtungen - auch unterschiedlicher Träger - registrieren lassen, ist jedes Jahr ein trägerübergreifender Abgleich nötig. Dieser soll laut Hermanns im März über Videokonferenzen erfolgen. Voraussichtlich im April erhielten die Familien dann eine Zu- oder Absage. Nur wer einen Platz bekomme, bekomme im Frühjahr auch eine Einladung, die Kita persönlich aufzusuchen, so die Amtsleiterin. Dadurch könne man die Anzahl der Besucher begrenzen.
Wie die freien Träger die Vormerkung gestalten, bleibt ihnen überlassen. Hermanns weiß jedoch, dass viele Einrichtungen ein ähnliches Verfahren wie die Stadt anbieten.
Mit rund 30 Betreuungsstätten zählt die katholische Kirche zu den großen Trägern in Augsburg. Die Fäden laufen hier bei der Stiftung Kitazentrum St. Simpert zusammen. Vorstandsvorsitzender Günter Groll verweist auf die Möglichkeit, Video-Plattformen in das Anmeldeverfahren einzubeziehen. "Wir haben alle unsere Einrichtungen damit ausgestattet, um in diesen Zeiten untereinander in Kontakt zu bleiben."
Wenn Familien ebenfalls über Teams oder Zoom verfügen, spreche nichts dagegen, dies auch für die Anmeldung zu nutzen. Laut Groll bietet eine Reihe von katholischen Einrichtungen auf ihren Webseiten virtuelle Rundgänge durch ihre Einrichtungen an. Bei der Vormerkung spielten Telefon wie Online-Formulare eine Rolle. Vereinzelt seien trotz Corona persönliche Termine möglich. "Individuelle Besuche können eher kleine Einrichtungen anbieten", weiß Groll.
Augsburger Tagesmütter stellen sich digital vor
Wer sein Kind von einer Tagesmutter betreuen lassen will, wendet sich in Augsburg an die Agentur für Kindertagespflege (agita), die beim Kinderschutzbund angesiedelt ist. Interessierte können sich in diesem Jahr bei einem digitalen Tag der offenen Tür informieren. Tagesmütter und Fachberaterinnen informieren am Freitag, 29. Januar, von 15 bis 16.30 Uhr über ihre Arbeit und den Betreuungsalltag. Wer sich bis Donnerstag, 28. Januar, unter service@agita-augsburg.de anmeldet, bekommt einen Zugangslink zugemailt.
Vormerkungen für die städtischen Mini-Kitas (hier werden maximal zwölf Kinder betreut), sind direkt im Amt für Kindertagesbetreuung möglich. Ansprechpartnerin ist Sabine Beuter, telefonisch unter 0821/324-64298 oder per E-Mail unter sabine.beuter@augsburg.de erreichbar.
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