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Augsburg: Wie diese Augsburger Drittklässler zu Buch-Autoren wurden

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Wie diese Augsburger Drittklässler zu Buch-Autoren wurden

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    Viel Arbeit, Fleiß und Liebe der Schülerinnen und Schüler ist in das Schulprojekt der Friedrich-Ebert-Grundschulklasse geflossen. Harald Harazim leitet das Projekt.
    Viel Arbeit, Fleiß und Liebe der Schülerinnen und Schüler ist in das Schulprojekt der Friedrich-Ebert-Grundschulklasse geflossen. Harald Harazim leitet das Projekt. Foto: Julia Geppert

    Die lebhaften Schülerinnen und Schüler der dritten Klasse der Friedrich-Ebert-Grundschule in Göggingen können es kaum abwarten, ihr Klassenprojekt zu präsentieren. In der Klassenbücherei im hinteren Teil des Zimmers stapeln sich Bücher. Farbenfreudige Steckbriefe, Basteleien und Verhaltensregeln schmücken die Wände. Eine Dokumentenkamera projiziert eine Buchseite mit bunten Tieren und Pflanzen sowie eine Namensliste der jungen Autoren auf die Tafel. "Das ist unser wunderbares Naturforscherbuch", sagt ein Junge. Um die 25 Unterrichtsstunden sind bereits in das Schulprojekt geflossen, das Harald Harazim mit den Kindern auf die Beine gestellt hat. Harazim ist Naturlehrer und Sachbuchautor: "Mit der Klasse hatte ich ein klares Ziel. Die Freude am Schreiben und Lesen soll bei den Kindern erweckt werden. Das haben wir auf jeden Fall geschafft", sagt er.

    Drittklässler der Friedrich-Ebert-Grundschule Augsburg schreiben Naturbuch

    Die Kinder konnten das Thema, die Länge und den Aufbau ihres Berichts selbst bestimmen. Einige verfassten mehrere Beiträge: "Ich habe einen Bericht über die Blaumeise und ein Gedicht über das Ei geschrieben. Eine Anleitung, wie man eine Pflanze pflanzt, findet der Leser auch im Buch", sagt ein Junge glücklich. In der zweiten Reihe meldet sich sein Klassenkamerad: "Meinen Beitrag musste ich zwölfmal neu anfangen. Es sollten keine Fehler in dem Buch sein, denn gedruckte Bücher haben auch keine Fehler." Seine Klassenkameradin erzählt, dass das Schreiben gar nicht so einfach gewesen sei: "Ich dachte, lange Texte zu schreiben, ohne Fehler zu machen, ist viel leichter. Meine Freunde und ich mussten mehrmals von vorne anfangen. Aber die Arbeit hat sich gelohnt. Wir haben uns viel Mühe gegeben und der schönste Moment war, das fertige Buch in den Händen zu halten", erklärt sie und bekommt Zustimmung durch Kopfnicken ihrer Freunde. 

    Die dritte Klasse der Friedrich-Ebert-Grundschule und ihr Projekt: "Unser wunderbares Naturforscherbuch".
    Die dritte Klasse der Friedrich-Ebert-Grundschule und ihr Projekt: "Unser wunderbares Naturforscherbuch". Foto: Julia Geppert

    In der Klasse gibt es ukrainische Schüler, die seit knapp drei Jahren in Deutschland leben. Beiträge und Zeichnungen über die Kreuzspinne oder den Goldfisch haben sie für das Naturbuch angefertigt. Einer der Jungen ist mutig und trägt ein Gedicht von Theodor Storm vor. Das habe er im Laufe des Schulprojekts extra auswendig gelernt, passend zu seinem Bericht über die Nachtigall. Die Klassenlehrerin Sonja Nichtl sagt: "Die Projektarbeit ist unbenotet. Die Kinder haben wirklich von sich alles gegeben, das perfekte Ergebnis zu kreieren. Das war Teamarbeit."

    Tipps zum Umgang mit Tieren und Pflanzen ist ein Spezialgebiet des Naturlehrers Harald Harazim. Er baut eine Regenwurm-Arena aus Glas, mit einem Tuch bedeckt, in der Mitte des Raums auf. Als Harazim das Tuch wegzieht und die Arena offenbart, ist die Klasse aus dem Häuschen und sucht nach kriechenden Würmern in der Erde. Während der Erklärung, wie die Grundschulklasse ihre eigene Regenwurm-Arena aus einer Plastikflasche bauen kann, beantworten sie ihm Fragen und helfen beim Basteln. Weitere Naturprojekte mit Herrn Harazim seien in Planung, sagt Sonja Nichtl.

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