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Augsburg: Wie Augsburg künftig mehr Kunden in die Stadt locken will

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Wie Augsburg künftig mehr Kunden in die Stadt locken will

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    Beim Innenstadtfest im Mai gab es ein großes Programm und aufgehängte Regenschirme über der Fußgängerzone.
    Beim Innenstadtfest im Mai gab es ein großes Programm und aufgehängte Regenschirme über der Fußgängerzone. Foto: Annette Zoepf (Archiv)

    Die Stadt will auch in diesem Jahr versuchen, mit diversen Aktionen und Werbemaßnahmen mehr Publikum in die Innenstadt zu bekommen. Aufgrund der vielen Baustellen bis 2014 gab es in der Vergangenheit einen Kundenschwund. Im baustellenfreien Jahr Jahr 2015 kamen – das ergaben Passantenzählungen – die Menschen wieder zurück, allerdings liegt die Frequenz in der Fußgängerzone nun auf dem Niveau vor der Sanierung. Schon dieser Wert war unterdurchschnittlich für eine Stadt von Augsburgs Größe. Wirtschaftsreferentin Eva Weber (CSU) ist dennoch zuversichtlich.

    Denn bei Befragungen kam heraus, dass wieder etwas mehr Kunden aus dem Umland in die Stadt kommen (aktueller Anteil: 40 Prozent). In diesem Segment hatte die Stadt in den vergangenen Jahren aufgrund des Online-Handels, aber auch weil Städte wie Ulm ihre Fußgängerzone herausgeputzt haben, verloren. „Die Besucher bleiben wieder länger in der Innenstadt und sie kommen häufiger.“ Die Investitionen hätte sich aber gelohnt. „Die menschen kommen nicht mehr in die Innenstadt, um sich nur zu versorgen. Sie wollen beim Einkaufen etwas erleben, weil es eine Freizeitbeschäftigung ist.“ Der City-Gutschein, der Anfang Dezember eingeführt wurde, sei ein Renner. Seit dem Start wurden Geschenkgutscheine im Wert von 132000 Euro verkauft. Allerdings wird sich dieser Wert nicht halten lassen, weil die Anlaufphase mit dem Weihnachtsgeschäft zusammenfiel.

    Augsburg will von Baustellen in Ulm profitieren

    Zum Startschuss der großen Kampagne im vergangenen Jahr machte die Stadt 100000 Euro locker, der Handel steuerte um die 150000 Euro bei. Auch in diesem Jahr steuert die Stadt aus dem Topf der Wirtschaftsförderung 100000 Euro bei, die unter anderem in Werbeaktionen fließen sollen. Schwerpunkt wird neben Landsberg auch Ulm sein. Hintergrund: In Ulm stehen in der Innenstadt ab diesem Jahr diverse Bauarbeiten von der Straßenbahnlinie bis hin zum Bahnhof (Stuttgart 21) an. Davon will Augsburg profitieren und Kunden aus dem Raum Günzburg in Richtung Augsburg ziehen. „Ulm baut gerade, wir nicht“, so Ekkehard Schmölz, Leiter des Kommunikationsamtes.

    Die Stadt hofft nun darauf, dass die Händler wieder Geld für die Kampagne „Und jetzt kommst du“ beisteuern. Unter anderem geht es darum, die Marktsonntage (der nächste ist am 3. April) etwas mit Programm aufzuhübschen. „Wir wollen auch klarmachen, dass in Augsburg immer etwas los ist“, so Weber. Dafür gebe es die zentrale Internetseite www.augsburg-city.de, die auch über Neuigkeiten in der Geschäftswelt informiert. Man überlege auch, das geplante Innenstadtfest der City Initiative Ende Juni im Umland zu bewerben. Am 16. Juli soll zudem in Augsburg erstmals eine „Radlnacht“ stattfinden.

    Das Problem mit dem Parken

    Das Parkleitsystem in Augsburg ist nicht in Betrieb
    Das Parkleitsystem in Augsburg ist nicht in Betrieb Foto: Peter Fastl

    Weber nahm auch Stellung zum Thema Parksituation, das die IHK in einem Positionspapier vergangenes Jahr angemahnt hat. Die Parkgebühren in Augsburg seien mit etwa zwei Euro pro Stunde in Parkhäusern durchschnittlich. Darunter, das habe eine Studie des ADAC ergeben, seien Parkhäuser nicht wirtschaftlich. Mit dem „Mobilo“ habe man zudem ein Instrument der Rückvergütung geschaffen. Dass die Wertmünze, die man in Geschäften ab einem bestimmten Einkaufswert bekommt, noch stärker verbreitet werden könnte, verhehlt Weber nicht.

    Die Geschäfte, die einen Eigenanteil bezahlen müssen, sind nämlich teils recht zurückhaltend mit der Ausgabe. Allerdings hat sich die Zahl der ausgegebenen Mobilos in 2015 gegenüber dem Vorjahr verdoppelt. Das Parkleitsystem aus der Zeit vor dem Innenstadtumbau, das in dieser Form nicht mehr zeitgemäß ist, soll 2017 erneuert werden. Aktuell liefen die Planungsarbeiten in Abstimmung mit Betreibern von Parkhäusern. Weber würde sich – wie in anderen europäischen Ländern auch – die Möglichkeit wünschen, Veranstaltungshinweise auf Displays anzuzeigen. Allerdings ist offen, ob die Straßenverkehrsordnung das so erlaubt.

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