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Augsburg: Widerstand gegen die Osttangente formiert sich

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Widerstand gegen die Osttangente formiert sich

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    Osttangente Augsburg
    Osttangente Augsburg

    Von Stefanie Schoene

    Die Aktionsgemeinschaft Lebensraum Lechleite/Lebenswertes Lechtal befürchtet eine Zunahme der Belastung der St.-Anton-Siedlung mit Feinstaub, Stickoxiden und Lärm. Die neue Osttangente, eine vierspurige Straße zwischen Derching und der B-17-Anschlussstelle Oberottmarshausen, wird nämlich in einem Teilabschnitt direkt neben der Wohnsiedlung verlaufen.

    Heute befindet sich hier die zweispurige Bundesstraße AIC25. Der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, Josef Metzger, erwartet Widerstand in Lechhausen gegen das Projekt, wie er bei einer Informationsveranstaltung in der Gaststätte „Siedlerheim“ der Antonsiedlung erklärte.

    Das Projekt ist als „B300 Ortsumfahrung Friedberg“ und „B2 Osttangente Augsburg“ im aktuellen Bundesverkehrswegeplan angemeldet und soll nach dem Willen der Planer im Ranking der bundesweit beantragten Maßnahmen Priorität erhalten.

    Diese Entscheidung fällt das Parlament im Dezember. Die Straße enthält eine Ortsumfahrung für Friedberg und für Kissing. Der zweibahnige Ausbau zwischen Derching und Friedberg (AIC25) soll dafür sorgen, dass Autos und Lkw, die bislang durch Friedberg in Richtung Autobahn fahren, ab dem Chippenham-Ring bei Segmüller über die AIC25 zur A8 rollen.

    Die kritischen Bürgerinitiativen, Bauernverbände und Naturschutzfachleute, die sich entlang der Gesamtstrecke organisiert haben, kritisieren laut Metzger die zu erwartende Versiegelung von etwa 200 Hektar Land und die Gefährdung des Trinkwasserschutzes im Süden Augsburgs.

    "Mehr Straßen bedeutenmehr Verkehr"

    Dass die von den Planern bezweckte Entlastung der B17, die bisher den Verkehr der neuen Großlager von Amazon und demnächst auch BMW südlich von Königsbrunn in Richtung Autobahn aufnimmt, realisierbar ist, bezweifelt Metzger. „Alle Studien zeigen: Mehr Straßen bedeuten mehr Verkehr. Die

    Metzger rief die rund 20 Zuhörer in der Antonsiedlung zur Unterstützung des „Aktionsbündnisses keine Osttangente“ auf. Unterschriftenlisten und eine Onlinepetition der Bürgerinitiativen sollen verhindern, dass dieses Vorhaben, das von den Bürgermeistern in Friedberg und Kissing befürwortet wird, im Ranking des Bundesverkehrswegeplans ganz oben landet. Denn ein zu erwartender Widerstand gegen Straßenbauprojekte werde, so erklärt Metzger, im parlamentarischen Verfahren ein Kriterium gegen ein Projekt sein.

    Die Bewohner der Antonsiedlung zeigten sich offen, aber zurückhaltend. Welche Alternative es denn gebe, lautete eine der Fragen. Metzger zeigte als Antwort die Potenziale des Güterverkehrszentrums auf. „Vor allem aber sind wir selbst der Verkehr. In Friedberg zeigte sich, dass auf der B 300 fast 70 Prozent der befragten Autofahrer aus einem Umkreis von fünf Kilometern stammen. Da ließe sich sicher manche Fahrt sparen“, vermutet Metzger.

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