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Augsburg: Wichtige Schaltstelle für Augsburgs Baumschutz bleibt weiter unbesetzt

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Wichtige Schaltstelle für Augsburgs Baumschutz bleibt weiter unbesetzt

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    In Augsburg kümmert sich die städtische Naturschutzbehörde um Baumschutz und viele andere Themen.
    In Augsburg kümmert sich die städtische Naturschutzbehörde um Baumschutz und viele andere Themen. Foto: Marcel Rother

    Bei der Stadt gibt es personelle Probleme in einer wichtigen Schaltstelle für den Baumschutz. Die Leitung der städtischen Naturschutzbehörde war rund ein Jahr vakant. Nun hat sich die neue Leiterin wenige Wochen nach Dienstantritt bis auf Weiteres abgemeldet - offenbar ging sie in den Mutterschutz. Die Augsburger Baumallianz, eine Initiative von Bürgern, sieht diese Situation kritisch.

    Sprecherin Susanne Altmann sagt, die personelle Ausstattung im Amt für Grünordnung und Naturschutz sei mangelhaft. Deshalb würden sich fehlende Besetzungen durch Ausscheiden von Fachkräften oder eigentlich erfreuliche Ereignisse, wie Mutterschaftsurlaube, besonders bemerkbar machen. Die Baumallianz fordert: „Wir brauchen sofortige Lösungen, damit das Amt und die Untere Naturschutzbehörde die Herausforderungen der Arbeit bewältigen können“.

    Naturschutz in Augsburg: Eine Dienststelle mit vielen Aufgaben

    Baumschutz ist nur eine wichtige Aufgabe der städtischen Naturschutzbehörde. Es gibt noch viele andere. Die Fachleute der Dienststelle reden beispielsweise ein wichtiges Wort beim Artenschutz oder in der Bauleitplanung mit, sie begleiten Bewässerungsprojekte im Stadtwald oder die Renaturierung der Wertach ("Wertach vital"), wickeln staatliche Förderprogramme ab, stellen ökologisch bedeutsame Flächen unter Schutz und überwachen die Schutzgebiete. Der langjährige Leiter der Naturschutzbehörde, Gerhard Schmidt, war in Fachkreisen eine Institution. Er ging im Oktober 2019 in den Ruhestand. Die Suche nach einer Nachfolge war schwierig.

    Vorkämpfer fürs Grün: Christian Ohlenroth, Bruno Marcon und Susanne Altmann (von links) zählen zu den Gründern der Augsburger Baumallianz.
    Vorkämpfer fürs Grün: Christian Ohlenroth, Bruno Marcon und Susanne Altmann (von links) zählen zu den Gründern der Augsburger Baumallianz. Foto: Annette Zoepf

    Wie die Stadt auf Anfrage mitteilt, machte nach der ersten Bewerbungsrunde eine passende Interessentin einen Rückzieher. Es folgte eine zweite Runde mit einer internen und externen Ausschreibung. Personalreferent Frank Pintsch (CSU) sagt: "Es wurde explizit vermerkt, dass eine Wiederbesetzungssperre nicht anzuwenden ist, da sonst die Überwachung des Natur- und Landschaftsschutzes und der Vollzug der Verkehrssicherung in der Natur nicht gewährleistet sind".

    Warum die Leitung der Augsburger Naturschutzbehörde weiter fehlt

    Dennoch verging rund ein Jahr, bis die Stelle wieder besetzt werden konnte. Die im März 2020 ausgewählte Kandidatin wurde von ihrem Arbeitgeber erst zum 1. Oktober 2020 freigegeben, so die Stadt. Die neue Leiterin bringt als Qualifikationen ein Studium der Landschaftsarchitektur mit und war Staatsangestellte im Sachgebiet Naturschutz im Ingenieurbereich. Anfang Oktober fing sie an, doch nach wenigen Wochen war sie offenbar schon wieder weg. Sie sei in Mutterschutz gegangen, heißt es. Die Stadt äußert sich aus Datenschutzgründen nicht zu dem ungewöhnlich kurzen "Gastspiel" am Arbeitsplatz - und auch nicht dazu, wann die neue Leiterin zurückkehren wird. Die Aufgaben seien an Vertretungen verteilt worden.

    Gibt es Probleme, wenn die Naturschutzbehörde personell so lange geschwächt ist? Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) sagt: Nein. Der Baumschutz sei in den vergangenen Jahren durch zwei neu geschaffene Stellen in der Dienststelle verbessert worden. "Die Leitung des Fachbereichs Naturschutz ist durch die Vertretung gesichert." Anders sieht das jedoch die Augsburger Baumallianz.

    Die Augsburger Baumallianz fordert Konsequenzen

    Insbesondere beim Amt für Grünordnung und in der Unteren Naturschutzbehörde vermisst die Initiative angemessene Stellenbesetzungen, um die Herausforderungen der Klimakrise zu bewältigen. "Während die Stadtregierung in Worten immer wieder ihre angebliche Bereitschaft zur Erreichung städtischer Klimaziele verkündet, verweigert sie notwendige Einstellungen", kritisiert die Initiative. Besonders betroffen seien davon die stadtplanerische Entwicklung des öffentlichen Grüns sowie die Baum- und Grünpflege. Aus Sicht der Baumallianz werden bei der Planung städtischer Grünzüge, der Entsiegelung zubetonierter Flächen und bei massiven Baumneupflanzungen anstehende Aufgaben des Amtes zur Zeit unzureichend wahrgenommen.

    Altmanns Vorschlag: Die Verwaltung soll prüfen, ob Planer aus dem Bereich der Stadtentwicklung in das Amt für Grünordnung eingegliedert werden könnten. Auch weitere Neueinstellungen seien unabdingbar. Aus Sicht der Baumallianz-Vorstandsmitglieder Christian Ohlenroth und Bruno Marcon, der auch für die Gruppierung "Augsburg in Bürgerhand" im Stadtrat sitzt, könnte das Amt für Grünordnung mit personeller Verstärkung weitere Aufgaben übernehmen. So sei derzeit das Tiefbauamt für das sogenannte Straßenbegleitgrün in Augsburg zuständig. Besser sei es, meinen sie, die Verantwortung dafür an das Amt zu übertragen, das durch seinen Sachverstand dazu am besten befähigt sei.

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