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Augsburg: Wenn plötzlich der Fuchs im Garten steht

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Wenn plötzlich der Fuchs im Garten steht

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    Vom Fuchs in Kriegshaber gibt es kein Foto, doch auch im Garten des Kanzleramtes gab es schon tierischen Besuch.
    Vom Fuchs in Kriegshaber gibt es kein Foto, doch auch im Garten des Kanzleramtes gab es schon tierischen Besuch. Foto: Kai Nietfeld, dpa, Symbol

    Als Elisabeth Griebel von ihrem Fenster aus den Vögeln im Garten zusieht, muss sie stutzen. Streunt da ein Hund über den Rasen? Bei näherem Hinsehen wird klar: Ein Fuchs hat sich in den Garten eingeschlichen.

    Für Fachleute wenig überraschend

    Für den Leiter der Forstverwaltung Hartmut Dauner ist solch ein tierischer Besuch wenig überraschend: „Das kommt öfters vor. Der Fuchs zählt zu den Kulturfolgern. Das heißt, überall wo der Mensch siedelt, fühlt er sich wohl“. Vor Tollwut brauche man tatsächlich keine Angst mehr zu haben. Die ist mittlerweile ausgerottet. Allgemein seien Füchse eher scheu. Wenn die Tiere aber in die Enge getrieben werden, könnten sie stark zubeißen.

    Der Fuchsbandwurm dagegen kann unter Umständen schon zur Gefahr werden. „Der Mensch ist eigentlich nicht der ideale Wirt für den Wurm. In seltenen Fällen kann es aber trotzdem zum Ausbruch kommen und das kann tödlich enden“, erklärt Dauner. Auch der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, Gerhard Schmidt, mahnt zur Vorsicht: „Bodennahes Obst und Gemüse aus dem Garten sollte man immer vor dem Verzehr waschen“, rät er. Doch es ist nicht nur der Fuchs, der in die Stadt kommt.

    Welche Tiere kommen sonst noch?

    Auch sonst seien Wildtiere in Augsburg und anderswo keine Seltenheit mehr. Biber würden durch die vielen Gewässer in die Stadt kommen. Auch Waschbären oder Hasen fühlen sich laut Gerhardt Schmidt in der Stadt wohl. Zudem gräbt sich der Dachs immer wieder durch die Gärten, gerade in Waldnähe. Vor etwa einem Jahr sorgten Wildschweine in der Innenstadt für Aufsehen. Die leben eigentlich im Wald, können sich aber auch mal in die Stadt verirren. Wenn die Wildschweine im Oktober von den leeren Feldern in den nördlichen Teil des Stadtwaldes wandern, fehlt nicht mehr viel, sagt Forstchef Dauner: „Durch den Stress und die Unruhe durch die Spaziergänger und Hunde, verlaufen sie sich in die Stadt, geraten dort in Panik und rennen ziellos immer weiter“, schildert er. Dann sollte man ihnen auch besser nicht zu nahe kommen. Es ist also eher Zufall, ob Wildschweine in die Stadt kommen oder nicht. Daher lässt sich auch nicht vorhersagen, ob die Tiere dieses Jahr wieder auftauchen. Im Stadtwald stellten Wildschweine kein Problem dar, meint Dauner: „Wenn, dann sind sie für die Landwirtschaft eine Plage“.

    Rehe werden gerissen

    Die vielen Grünflächen und Bäume in Augsburg tragen dazu bei, dass sich viele Tiere in der Stadt aufhalten. Auch Rehwild tummelt sich im Stadtwald, sagt Dauner. Auch das Wild stehe durch Spaziergänger mit Hunden unter Stress. „Wir haben jedes Jahr fünf bis zehn Rehe, die von Hunden gerissen werden. Ein gehorsamer Hund ist kein Problem. Ein Ungehorsamer sollte an die Leine genommen werden“, betont Hartmut Dauner.

    Wie viele Wildtiere in der Stadt leben, kann der Leiter der Forstverwaltung nicht sagen: „Es lässt sich noch nicht einmal richtig schätzen. Bei so viel Fläche, ist das Zählen einfach nicht möglich“.

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