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Augsburg: Weniger Parkplätze, mehr Raum für Radler: Das bringen die neuen Radspuren

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Weniger Parkplätze, mehr Raum für Radler: Das bringen die neuen Radspuren

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    In der Hermanstraße wurden am Dienstag die provisorischen Fahrradstreifen angelegt. Die ersten Radler nutzten sie schon.
    In der Hermanstraße wurden am Dienstag die provisorischen Fahrradstreifen angelegt. Die ersten Radler nutzten sie schon. Foto: Silvio Wyszengrad

    Für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in der Hermanstraße gibt es seit Dienstag einen Radweg: Die Stadt hat nach jahrelangen Diskussionen und Forderungen die gelben Markierungen für den Verkehrsversuch anbringen lassen, am Mittwoch sollen noch letzte Feinheiten wie Piktogramme angebracht werden. Radler können nun in beide Richtungen vom Autoverkehr getrennt unterwegs sein. Stadteinwärts ist der Abschnitt rund um die Kaiserhofkreuzung bis auf Weiteres ausgenommen - hier fürchtet die Stadt Staus für Autos und Straßenbahn. 

    Die Radwegführung ist nicht zuletzt deswegen umstritten, weil dafür ein Großteil aller Parkplätze in der Hermanstraße wegfällt. Für Besucherinnen und Besucher des Hermanfriedhofs bedeutet dies längere Wege, kritisierte zuletzt die Fraktion Bürgerliche Mitte im Stadtrat. Einem Teil der Radaktivisten geht die jetzige Lösung hingegen nicht weit genug - sie würde sich eine Lösung für Fahrradfahrer auch direkt an der Kaiserhofkreuzung wünschen.

    Mobilität wird eines der Hauptthemen in Augsburg werden

    Im Verkehr ist in Augsburg in den vergangenen Wochen generell viel in Bewegung geraten: Die Stadt und das Aktionsbündnis "Fahrradstadt jetzt" einigten sich in einem Vertrag auf den Ausbau von mehr Radwegen und den Wegfall von insgesamt 550 Parkplätzen im erweiterten Innenstadtbereich, gleichzeitig macht sich die Stadt zusammen mit anderen Kommunen beim Bund für mehr Freiheiten bei der Ausweisung von Tempo-30-Limits stark. Diskutiert wird über höhere Parkgebühren, einen Wegfall der "Semmeltaste", eine "autofreie" Maximilianstraße und perspektivisch über eine Verkehrsberuhigung der Karlstraße. Die Stadtwerke haben ein intelligentes Handyticket eingeführt, parallel läuft die Diskussion über ein 365-Euro-Abo intensiver denn je. Und in der ganzen Klimadebatte zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die im Herbst vorliegenden Studienergebnisse zur schnellen Klimaneutralität für Augsburg deutliche Änderungen im Verkehr vorschlagen werden.

    Wenn die Stadt es ernst meint mit dem Klimaschutz, wird sie einen Teil der Maßnahmen umsetzen müssen. Es wird in der Summe in die Richtung von weniger Autoverkehr gehen, wobei Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) betont, keine Anti-Auto-Politik zu machen, sondern vor allem aufs Anbieten von Alternativen zu setzen.

    Wie sollte Augsburg den Verkehr in Zukunft organisieren?

    Wie vernünftig und nötig ist es einerseits, den Autoverkehr einzuschränken? Und wie demokratisch handelt die Politik andererseits, wenn sie das am stärksten genutzte Verkehrsmittel beschneidet? Wie soll der Straßenraum künftig aufgeteilt sein, was bedeutet das für Ihre persönliche Mobilität, was bedeutet das fürs Stadtbild und den Klimaschutz? Und sind Zwang oder das Anbieten von Alternativen der richtige Weg? Was ist Ihr Wunsch für die Mobilität der Zukunft in Augsburg?

    Schreiben Sie uns Ihre Meinung unter dem Stichwort "Verkehr": Gerne per Mail an lokales@augsburger-allgemeine.de oder per Post an Augsburger Allgemeine, Maximilianstraße 3, 86150 Augsburg.

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