Der weiße Zettel ist knapp 21 Zentimeter breit und 67 Zentimeter hoch. Auf diesem Stimmzettel werden die Augsburgerinnen und Augsburger mitentscheiden, wer künftig in Berlin regiert. 16 Frauen und Männer bewerben sich für das Direktmandat im Wahlkreis Augsburg-Stadt, zu dem auch die Stadt Königsbrunn gehört. Nicht jede Partei stellt jedoch einen Direktkandidaten. Auf dem Stimmzettel stehen insgesamt 26 Parteien. Bei der Stadt Augsburg geht wegen der Bundestagswahl am 26. September jetzt die Post ab. Die Wahlbenachrichtigungen werden versandt. Mehr als 1200 Personen hätten allerdings bereits gewählt, sagt Kreiswahlleiter Dieter Roßdeutscher auf Anfrage unserer Redaktion. Die Frühstarter gingen einen besonderen Weg.
Im Bürgerbüro der Stadt steht bereits eine Wahlkabine
Wer bereits jetzt gewählt hat, musste sich allerdings aktiv dahinterklemmen. Seit Mitte August liegt das Wählerverzeichnis vor. Wer ins Bürgeramt direkt gegangen ist, konnte sich die Wahlunterlagen geben lassen und den Stimmzettel unmittelbar danach ausfüllen. Der normale Vorgang sei allerdings, sagt Roßdeutscher, dass die Wählerinnen und Wähler auf die Wahlbenachrichtigung warten, die per Post zugeht. Die Stadt Augsburg verschickt in dieser Woche die Unterlagen.
Im Stadtgebiet gibt es bei der Bundestagswahl fast 190.000 Wahlberechtigte, exakt sind es 189.687. Dies sind knapp 3000 Wahlberechtigte mehr als bei der zurückliegenden Bundestagswahl im Jahr 2017. Zu den Wahlberechtigten in Augsburg kommen noch etwas mehr als 20.000 Frauen und Männer, die in Königsbrunn leben und ebenfalls zur Stimmabgabe im Wahlkreis Augsburg-Stadt aufgefordert sind. In Königsbrunn ist die Zahl der Wahlberechtigungen gegenüber 2017 zurückgegangen.
Stadt Augsburg verschickt jetzt die Wahlbenachrichtigungen
Roßdeutscher geht davon aus, dass die Augsburgerinnen und Augsburger in den nächsten Tagen die Wahlbenachrichtigung erhielten. Bis spätestens 4. September sollten die Unterlagen zugestellt sein. Falls dies nicht der Fall ist, sollten sich Betroffene an die Stadt wenden.
Die Vorbereitungen für die Bundestagswahl laufen seit Längerem. Einige wesentliche Aspekte, die mit dem Ablauf der Wahl zusammenhängen, sind frühzeitig geklärt. Die Stadt Augsburg hat genügend Wahlhelfer, die am Sonntag, 26. September, im Einsatz sind. Mehr als 1200 Frauen und Männer werden es sein, viele von ihnen werden zum Auszählen der Briefwahlstimmen eingesetzt.
Kleinere Änderungen gibt es bei den Wahllokalen, die auf das gesamte Stadtgebiet verteilt sind. Im Jahr 2017 waren es 207 sogenannte allgemeine Wahlbezirke in Augsburg, jetzt sind es nur noch 197. Die Stadt hat darauf verzichtet, Wahllokale in städtischen Altenheim einzurichten. "Dies ist eine Konsequenz der Corona-Pandemie", erläutert Roßdeutscher. Man habe allerdings passende Alternativen in anderen Gebäuden gefunden.
Dass die Wählerinnen und Wähler am 26. September die Wahllokale stürmen werden, ist jedoch nicht zu erwarten. Experten gehen davon aus, dass der Anteil der Briefwähler weiter steigen werde. Im Jahr 2017 hatte die Stadt fast 42.500 Briefwähler registriert. "Wir rechnen mit einem weiteren Anstieg und sind darauf vorbereitet", sagt Roßdeutscher. Der Anteil der Briefwähler lag in Augsburg bei der Bundestagswahl 2017 bei 29 Prozent.
Bundestagswahl: Wie es mit der Briefwahl funktioniert
Damit es am Wahlabend bei der Auszählung schneller geht, wurde die Zahl der Briefwahlbezirke von 42 auf 90 erhöht. Es gebe zudem eine organisatorische Verbesserung, erläutert Roßdeutscher: "Die Stadt setzt erstmalig den sogenannten Kombi-Wahlschein für die Briefwahl ein." Der Wahlschein habe für Bürger und Verwaltung den Vorteil, dass nur noch ein Dokument nötig ist. Weil der Briefwahlbezirk aufgedruckt ist, entfällt die händische Bearbeitung. Wie mit dem Kombi-Wahlschein zu verfahren ist, geht aus den zugesandten Unterlagen zur Briefwahl hervor.
Briefwahlunterlagen können auf mehreren Wegen angefordert werden. "Wegen Corona empfehlen wir, die Unterlagen nicht persönlich in den Bürgerbüros abzuholen", sagt Roßdeutscher. Zumal zu sehen ist, dass aufgrund der Corona-Auflagen kein direkter Zutritt möglich sei. Am Eingang steht nach wie vor ein Sicherheitsdienst. Besser sei, die Unterlagen per QR-Code zu beantragen. Dieser steht auf der zugesandten Wahlbenachrichtigung. Briefwahlunterlagen können zudem online oder schriftlich angefordert werden. Die Rücksendung der Unterlagen im Inland ist kostenfrei.
Abgerechnet wird am Abend des 26. September: Die Briefwahlauszählung findet dann in der Messe statt, die allgemeinen Wahlbezirke werden in den jeweiligen Wahllokalen ausgezählt.