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Augsburg: Weltpremiere in Augsburg: Ein Zirkus ganz ohne Tiere

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Weltpremiere in Augsburg: Ein Zirkus ganz ohne Tiere

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    Ein Zirkus, in dem bunte Maskottchen eine Hauptrolle spielen: Die Show „Remos Trolle“ mit Zirkuschef Remo Frank ist noch bis zum 22. März auf dem Riedinger-Gelände in Augsburg zu sehen.
    Ein Zirkus, in dem bunte Maskottchen eine Hauptrolle spielen: Die Show „Remos Trolle“ mit Zirkuschef Remo Frank ist noch bis zum 22. März auf dem Riedinger-Gelände in Augsburg zu sehen. Foto: Annette Zoepf

    Der Duft nach frischem Popcorn und Zuckerwatte liegt in der Luft, sobald man auf das Gelände neben der Rockfabrik in Augsburg tritt, auf dem seit Kurzem zwei rotgelbe Zirkuszelte stehen. Seit dem 6. März gastiert hier die Maskottchen-Figurenshow „Remos Trolle“ von Remo Frank. Nach Tiergehegen, die oft typisch für einen Zirkus sind, sucht man hier vergebens. Das Maskottchen-Figurentheater kommt nämlich ohne aus. In der Aufführung spielen Trolle die Hauptrolle.

    Hauptspielplatz der Vorstellung ist die Manege – in der eine Geschichte erzählt wird. Dort feiert der Troll-Zirkus „Regenbogen“ Premiere. Der böse Zirkusdirektor Raftroll versucht mit allen Mitteln, die Aufführung zu sabotieren, was ihm anfangs auch gelingt. Nun ist die Mitarbeit der Kinder aus dem Publikum gefragt, um die Premiere doch noch gelingen zu lassen. Das Showkonzept ist eine Mischung aus Maskottchen-Theater, akrobatischen Zirkusdarbietungen, Musik und Mitmachaktionen für die jungen Besucher. Die Idee für diese ungewöhnliche Show stammt von Zirkusdirektor Remo Frank. Das Künstler-Gen und die Kreativität liegen in der Familie – er stammt aus einer der ältesten Zirkusfamilien Deutschlands. Schon in der neunten Generation sind die „Frankellos“ nun Zirkusleute. Zur weitverzweigten Familie gehört unter anderem der Zirkus Frankello und der Zirkus La Strada.

    "Remos Trolle" in Augsburg: Die Vorbereitungen liefen zwei Jahre

    Über zwei Jahre hat es gebraucht, um das Theater zu realisieren und in die Manege zu bringen, so der 31-Jährige. „Der Vorschlag kam damals von meiner Tochter. Sie hatte den Animationsfilm ,Trolls‘ im Kino gesehen und fragte mich, ob wir so eine Trollshow nicht aufführen könnten. Zur selben Zeit führten wir auch eine Art Puppenspiel auf und so nahm die Idee konkrete Formen an.“ Bis zur Premiere war es ein langer Weg.

    Die Handlung, die Kostüme, die Texte und Songs hat der Zirkusdirektor selbst kreiert. Die über zwei Meter hohen Troll-Kostüme mussten speziell für das Theater angefertigt werden. Schauspieler, Zirkusakrobaten, Sound und Lichtsystem: Insgesamt 15 Menschen arbeiten vor und hinter der Kulisse. Auch die gesamte Frank-Familie hilft mit und selbst die Jüngsten stehen schon in der Manege. Franks Sohn, Vincenzo, spielt Agent X, den Helfer des bösen Zirkusdirektors.

    Das Showkonzept ist eine Mischung aus Maskottchen-Theater, akrobatischen Zirkusdarbietungen, Musik und Mitmachaktionen für die jungen Besucher.
    Das Showkonzept ist eine Mischung aus Maskottchen-Theater, akrobatischen Zirkusdarbietungen, Musik und Mitmachaktionen für die jungen Besucher. Foto: Annette Zoepf

    Der Premiere haben alle gespannt entgegengefiebert. „Die Premiere lief gut an, trotzdem sieht man bei jeder Aufführung neue Möglichkeiten, das Stück zu verbessern“, so Frank Remo, der trotz seiner langjährigen Erfahrungen im Rampenlicht noch immer bei jeder Vorstellung Lampenfieber hat.

    Die Familie Frank setzt große Hoffnungen auf das neue Konzept, denn der traditionelle Zirkus steht immer mehr in der Kritik. Viele finden Aufführungen mit Tieren nicht mehr zeitgemäß, viele der Traditionsbetriebe ringen ums Überleben und haben angesichts der steigenden Kosten und der Kritik von Tierschützern schon aufgegeben. Frank Remo will mit seiner Show, die ganz auf Schauspielerei und künstlerische Darstellung setzt und ohne Tiervorstellungen auskommt, einen neuen Weg in der Zirkusgeschichte einschlagen.

    Das Corona-Virus macht auch dem Zirkus zu schaffen

    Auch die aktuellen Entwicklungen des Coronavirus haben Auswirkungen auf die Show. Zur Premiere am Freitag kamen weniger Besucher als erwartet. Dabei setzt Frank Remo auf Augsburg als die Stadt, in der kreative Programme erfahrungsgemäß großen Anklang finden. „Augsburg ist unser Lieblingsspielort, die Augsburger sind offen für Zirkusse und Theater, schon wegen der Augsburger Puppenkiste. Deswegen wollten wir auch unbedingt die Premiere hier feiern“, so Frank. Jetzt hoffe man auf gut besuchte Vorstellungen – trotz des Coronavirus.

    Remos Maskottchen-Showtheater gastiert noch bis 22. März auf dem Gelände bei der Rockfabrik in Augsburg. Vorstellungen gibt es donnerstags und freitags um 16 Uhr, samstags um 15 Uhr und sonntags um 11 und 15 Uhr. Das Programm dauert etwa zwei Stunden. In einem Cafeteria-Zelt gibt es Crêpes, Popcorn, Pommes und Getränke.

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