Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Wegen Coronavirus: Bauprojekten in Augsburg drohen Verzögerungen

Augsburg

Wegen Coronavirus: Bauprojekten in Augsburg drohen Verzögerungen

    • |
    Noch wird in Augsburg vielerorts gebaut - doch wie lange kann das angesichts der Corona-Krise noch so weitergehen?
    Noch wird in Augsburg vielerorts gebaut - doch wie lange kann das angesichts der Corona-Krise noch so weitergehen? Foto: Bernd Hohlen (Archiv)

    Kommende Woche will das Augsburger Unternehmen Klaus-Bau mit einem Großprojekt starten: Im Antonsviertel auf dem Gelände des früheren Servatius-Stifts sollen 135 Eigentumswohnungen entstehen, am Montag ist offiziell Baubeginn. Doch ob und in welchem Umfang dann gebaut wird, ist noch unklar.

    Das Coronavirus wirft die Baubranche zurück

    Klaus-Bau hat für die Rohbauarbeiten eine Firma beauftragt, die für einzelne Arbeiten wiederum auf ein Subunternehmen zurückgreift. Dieses Subunternehmen kommt, wie oft auf deutschen Baustellen, aus Osteuropa. Ob die Arbeiter am Montag da sind, könne man nicht abschätzen, sagt Klaus-Bau-Chef Manfred Ruhdorfer. Möglich, dass diese Firma schon einiger Zeit in Deutschland ist und zuvor auf anderen Baustellen aktiv war; dann ginge es wohl los. Andernfalls finde möglicherweise „relativ wenig statt“, sagt Ruhdorfer.

    Wie Klaus-Bau geht es derzeit einigen Bauunternehmen in der Region. Auf den Baustellen in der Stadt ist derzeit viel los, doch ob das so anhält, weiß niemand so recht, was nicht nur von möglichen neuen Verordnungen der Regierung abhängt. Man merke die Corona-Krise derzeit schon an zwei Punkten, sagt Michael Kögl, Geschäftsführer der Elias-Holl-Bauinnung in Augsburg. Zum einen beim Personal. Bei einem Unternehmen etwa sei der Geschäftsführer mit dem Virus infiziert, da liege der Betrieb nun lahm. Andere Firmen kämpften damit, dass Mitarbeiter nun zuhause blieben, weil es einen Verdachtsfall gibt – oder sie sich um ihre Kinder kümmern müssten, da die Kitas und Schulen geschlossen sind. Es „knirsche schon ganz schön im Getriebe aus Personalsicht“, sagt Kögl.

    Zum anderen gebe es aber auch teils Schwierigkeiten mit dem Material. Es zeichneten sich möglicherweise Engpässe ab, da einige Unternehmen eben auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen seien. Das bestätigt auch Monika Treutler-Walle von der schwäbischen Handwerkskammer. Bereits jetzt mache sich bemerkbar, dass stellenweise Material nicht oder nicht rechtzeitig ankomme, sagt sie. Fliesenleger etwa klagten über fehlendes Material – da zum Beispiel aus Italien aktuell kaum Warenlieferungen kämen.

    Noch wird in Augsburg fleißig gebaut

    Zugleich herrscht auf vielen Baustellen in der Stadt derzeit noch Hochbetrieb; das Hotel-Projekt an der Wertachbrücke beim Plärrer etwa wächst beinahe täglich in die Höhe, es soll einmal die größte Unterkunft der Stadt werden. Auch auf dem Gelände der früheren Milchfabrik Cema in Oberhausen, wo Wohnungen für 800 Menschen entstehen sollen, waren beispielsweise in den vergangenen Tagen Bauarbeiter zugange. Solange das Material noch da sei und die Lieferketten funktionierten, werde alles dran gesetzt, so viel wie möglich weiterzumachen auf den Baustellen, heißt es von der Firma Baustolz, die auf der Fläche 100 Wohnungen errichten will. Ähnliches berichtet die städtische Wohnbaugruppe, die in den kommenden Jahren hunderte neue Wohnungen in Augsburg bauen will. Es sei in der aktuellen Situation sehr schwer, Aussagen oder Prognosen zu treffen, heißt es auf Anfrage vom Unternehmen.

    Zum jetzigen Stand gingen die laufenden Baumaßnahmen ohne nennenswerte Einschränkungen weiter. Man versuche in dieser Situation, den Beginn weiterer Maßnahmen mit den beauftragten Baufirmen zu verschieben. „Es ist leider sehr wahrscheinlich, dass aufgrund fehlender Baustoffe oder Bauarbeiter Verzögerungen bis hin zum Stillstand bei unseren Vorhaben eintreten werden.“ Über allem stehe aber im Moment der Schutz der Bevölkerung.

    Von Verzögerungen geht auch Klaus-Bau-Chef Manfred Ruhdorfer aus. Ungeschoren werde man aus der Corona-Krise nicht hervorgehen, sagt er.

    Lesen Sie dazu auch:

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden